Fußball Fußball: Gröbzig siegt mit besserer Moral
KÖTHEN/MZ. - In der zweiten Halbzeit blieb Trainer Frank Hänsch nichts anderes übrig, als mit Markus Bongartz einen Feldspieler zwischen die Pfosten zu stellen.
Gröbzig gewann das Spiel mit 3:0 - was jedoch nicht am gerade beschriebenen Torwartszenario lag, sondern an der Spielweise beider Teams. Während der VfB stets den Willen zeigte, in der Kreisstadt zu punkten, fehlte es dem CFC sowohl an Einsatz als auch an Ideen. So gingen die drei Punkte völlig verdient an den als leichten Außenseiter ins Spiel gegangenen VfB. Gröbzig hat damit die vergangenen vier Spiele allesamt gewonnen, und das bei einem hervorragenden Torverhältnis von 11:1. Köthen hingegen verpasste es, im Kampf um den Aufstieg oben dranzubleiben und liegt jetzt bei einem Spiel weniger sechs Punkte hinter Tabellenführer FSV Nienburg - und nur noch einen Punkt vor den schlechter in die Saison gestarteten Gröbzigern.
Nach einem eher zurückhaltenden Beginn beider Mannschaften brachte Eike Spielmann die Gäste in Führung. Thomas Hölzke ersprintete einen langen Ball, bei dem Köthens Keeper Kaulitzki zögerte und nicht hinauslief. Hölzkes Flachpass erwischte der im Sprintduell siegreiche Spielmann am Fünfmeterraum. Im Gegenzug hatte Patrick Werner den Ausgleich auf dem Fuß, doch seinen Schuss parierte VfB-Torwart Remo Hirschmann. Nach einer halben Stunde musste Kaulitzki dann passen, der eingewechselte Röwer verletzte sich dann gleich beim ersten Abstoß und hielt nur noch bis zur Halbzeit durch. Bei einem Schuss von Simon Nagel hätte er beinahe hinter sich greifen müssen, doch der VfB-Stürmer verpasste knapp am langen Pfosten.
Da mit Keven Voigt zur Halbzeit der dritte Germane krankheitsbedingt passen musste, hatte Trainer Hänsch sein Wechselkontingent gefährlich früh ausschöpfen müssen. Ab jetzt stand mit Markus Bongartz ein Feldspieler im Tor. Glück für den CFC, dass Thomas Mann und Matthias Lorenz bei an ihnen verübten Fouls nach einer Behandlungspause weiterspielen konnten.
Den Köthenern bot sich dennoch die Chance, ins Spiel zurückzukommen. Christoph Meyer stoppte einen hohen Ball im Strafraum mit der Hand. Doch Steffen Fricke scheiterte aus elf Metern an Gröbzigs Hirschmann. Minuten später hätte Köthen diesen Schnitzer ausbügeln können, doch in bester Handballmanier wurde der Ball trotz mehrerer Schussgelegenheiten innerhalb des Gröbziger Strafraums hin- und hergespielt. Beim zu späten Abschluss vergab Lorenz. Gröbzig machte es in dieser Phase des Spiels cleverer. Die Gäste standen hinten sehr massiv und verlegten sich aufs Kontern. Nach einem Ballverlust von Charles Siegel bediente Hölzke Simon Nagel, der den CFC-Torwart mit einem satten Schuss ins kurze Eck überwand. Mit einem weiteren Kontertreffer entschied Nagel die Partie bereits in der 70. Spielminute. Als kleine Randnotiz ist zu erwähnen, dass der letztes Jahr noch in Köthen spielende Stig Top-Rasmussen in der 79. Minute eingewechselt wurde, gegen sein altes Team jedoch ohne Torraumszene blieb.
Nächste Woche holen sowohl der CFC Germania (gegen Askania Bernburg II) als auch der VfB Gröbzig (Schwarz-Gelb Bernburg) die ausgefallenen Spiele der vorletzten Woche nach. CFC-Coach Hänsch muss dann sehen, wer bei ihm im Tor steht. Mit Lux, Kaulitzki, Röwer und Ahland sind derzeit alle Keeper der Germania verletzt. "Vielleicht muss wieder ein Feldspieler ins Tor", so Hänsch in einem ratlosen Ton. Als Kandidaten gelten Paul Straßburger, Matthias Janda oder Toschko Mititschew.
Tore: 0:1 Eike Spielmann (21.), 0:2 und 0:3 Simon Nagel (59., 70.).
Aufstellung Köthen: Kaulitzki (33. Röwer, 46. Siegel), Th. Mann, Fricke, Liebelt Lorenz, Bouzbouz, Osoria, Werner, Schmidt, Voigt (46. Finze), Bongartz.
Aufstellung Gröbzig Hirschmann, Meyer, M. Bergmann, (46. Klemme), Nell, Stöpel, Hirsekorn, Wirkner, Hölzke (79. Top-Rasmussen), Nagel, Spielmann, Ballerstedt.