Fußball Fußball: Erinnerungen an ersten Titel von Traktor bleiben lebendig
OSTERFELD/MZ. - "Wir hatten damals eine großartige Mannschaft, jeder kämpfte für jeden. Der Erfolg blieb nicht aus", sagte Gerhard Salzmann, der als Verteidiger und im Mittelfeld als 20-Jähriger in der Meistermannschaft eingesetzt wurde. Jünger war noch Jochen Bräuner, der später viele Jahre als Trainer die erste Mannschaft erfolgreich betreute. "Das entscheidende Spiel war damals bei Traktor Rehmsdorf. Wir gewannen 2:1 und setzten uns an der Spitze fest", erinnert sich Bräuner, dessen Sohn Jörg Böhme immerhin zehnmal in die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft berufen wurde und bei Schalke 04 für positive Schlagzeilen sorgte.
Als ältester Spieler gehörte Werner Köhler, 38-jährig, zum Kollektiv der Kreismeistermannschaft 1963. Zu den erfolgreichsten Torjägern der Saison zählten Karl Hartung, Manfred Hartung und Peter Hauer. Auf dem Weg zum Titel bezwangen die Osterfelder unter anderen Einheit Zeitz 3:1, Motor Zeitz 4:2, SG Bornitz 5:1, Chemie Könderitz 4:1 und gewannen auch bei Aktivist Profen 1:0, Traktor Rehmsdorf 2:1 und Stahl Wetterzeube 3:1. Die Meisterelf wurde damals betreut von Gerhard Rösner, den man unter dem Spitznamen "Jule" kannte. Bereits 1962 kündigte sich der Siegeszug der Osterfelder an. Jedenfalls begann da der Aufschwung der Fußballer, die im Endspiel um den Traktor-Pokal in Bad Dürrenberg gegen Traktor Wörlitz 2:0 gewannen und die Trophäe stolz mit nach Hause nahmen.
Die Meisterschaft 1963 wird jährlich in Erinnerung gerufen. Spieler des Champions mit ihren Frauen treffen sich aller zwölf Monate zum gemütlichen Beisammensein. An diesen Tagen wird von alten Zeiten gesprochen. Erinnerungen an manche Höhepunkte werden geweckt. Käte Hartung, die Frau des verstorbenen Karl Hartung, besitzt viele Dokumente aus damaligen Zeiten und brachte diese zu einer der letzten Treffen mit.
Auch nach der Meisterschaft vor 45 Jahren schrieben die Fußballer Sportgeschichte. Nach dem Kreismeistertitel spielte Traktor Osterfeld in der Bezirksklasse im damaligen Bezirk Halle und wurde Bezirksmeister in der Staffel. Nach erfolgreichen Aufstiegsspielen war der Sprung in die Bezirksliga vollzogen. Während der Bezirksligazeit, die bis 1966 andauerte, waren Werner Landmann und nach dem Abstieg Jürgen Hartmann, beide spielten vorher bei Chemie Zeitz, als Spielertrainer in Osterfeld tätig.
Dann ging es wie oft im Fußball auch in der Matzturmstadt auf und ab. "Osterfeld, seit 1991 unter dem Vereinsnamen Grün-Gelb bekannt, spielt im Rahmen seiner Möglichkeiten immer eine ansprechende Rolle im Fußball", schätzte Gerhard Salzmann ein, der zu den Stammzuschauern bei Männerspielen gehört. Die erste Mannschaft kämpft derzeit in der Landesklasse um Punkte, die Zweite spielt Kreisliga.