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Fußball Fußball: Eintracht Elster und Trainer Falko Rupprecht trennen sich

Von ANDREAS RICHTER 19.04.2010, 20:39

JESSEN/ELSTER/MZ. - Fußball-Landesliga, Staffel Süd, und zwei aus dem Landkreis Wittenberg sind (noch) dabei. Eintracht Elster und Allemannia Jessen agieren im Feld der 18 Mannschaften, und beide Formationen kämpfen vehement gegen den Abstieg.

Eintracht Elsters Bilanz sieht momentan wie folgt aus: Platz 15 in der Tabelle, 24 Spiele absolviert, 37:52 Tore, 23 Punkte. Allemannia Jessen hat folgende Eckdaten anzubieten: Rang 17., 24 Partien abgearbeitet, 35:63 Tore, 16 Punkte. Damit stecken beide Mannschaften mitten drin in der Abstiegszone, denn die letzten Fünf (14. bis 18.) müssen sich verabschieden. Sechs Spieltage plus Nachholpartien (insgesamt je zehn Ansetzungen) haben beide Mannschaften noch Zeit, um an dieser Situation etwas im positiven Sinn zu ändern.

Es werden zweifelsohne Schicksalstage, vor denen aber in Elster mal wieder die personelle Reißleine gezogen wurde. Die Ära von Trainer Falko Rupprecht ist vorbei. Erst im November 2009 ins Amt gekommen, hat Rupprecht bereits wieder seine Sachen gepackt. Die Situation erinnert an die Tage vor seinem Amtsantritt. Auch damals steckte die Eintracht in der sportlichen Krise, das Trainerduo Nico Pelz und Sven Klebitz musste gehen. Und nun ist es aber just Sven Klebitz, der zusammen mit Frank Hirsch als Co. die Mannschaft zum Klassenerhalt führen soll.

Für Sven Klebitz ist es eine Situation, "die für mich persönlich schon überraschend kam, der ich mich jetzt aber natürlich stelle. Wir wissen alle, worum es bei uns geht, darauf wollen und müssen wir uns konzentrieren". Fakt ist aber auch, dass Klebitz letztlich eine Übergangslösung ist, er bleibt nur bis zum Saisonende auf dem Trainerstuhl. Dies bestätigt Roland Fleck, Abteilungsleiter Fußball, der in der erneuten Personalie Coach "kein Zeichen einer Krise bei uns" sieht und schon gleich gar nicht davon spricht, dass Falko Rupprecht den Erwartungen nicht entsprochen hat. Es gebe keine Parallelen zum Trainerwechsel Ende 2009. "Dass der Vertrag aufgelöst wurde, liegt daran, dass Falko Rupprecht es nicht mehr geschafft hat, seine beruflichen und privaten Interessen mit seinen Aufgaben als Cheftrainer in Einklang zu bringen. Darum trennen sich unsere Wege." Roland Fleck und Sven Klebitz sind sich einig, "dass wir jetzt nicht unsere Kraft für Diskussionen um personelle Entscheidungen verschwenden, sondern den Blick auf das Unternehmen Klassenerhalt richten. Dies wird schwer, ist aber machbar." Fünf Zähler sind es aktuell noch zu Platz 13.

In der Liga wollen auch die Allemannen bleiben, können jedoch immer mehr nur noch theoretisch das Ziel, als Aufsteiger nicht gleich wieder abzusteigen, erreichen. Fünf Punkte beträgt aktuell der Rückstand auf Germania Roßlau (16.), sieben auf Elster (15.) und stattliche zwölf auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Und mit Begegnungen gegen Liga-Spitzenteams wie Hettstedt, Dessau 05 und Stedten wird das Restprogramm nicht einfacher. Zudem müssen sich die Allemannen seit Wochen mit einer ständigen Verletzungsmisere ihrer Aktiven herumschlagen. Für Coach Gerald Neiße eine komplizierte Situation, zumal er unter besonderer Beobachtung steht. Hat Neiße doch erst zum Rückrundenstart das Team übernommen, die Erwartungen an ihn sind - auch wenn dies immer wieder abgeschwächt wird - mit dem Klassenerhalt verknüpft. Der Trainer weiß dies genau: "Es ist schwer, ich rede da auch nichts schön. Und ich weiß, wie schnell man seinen Posten loswerden kann." Jedoch mache er sich darüber jetzt keine Gedanken, denn Neiße steckt voller Kampfeswillen. "Abgerechnet wird erst zum Schluss, und ich habe persönlich schon zweimal solch eine Situation als Trainer erlebt. Und beide Male wurde die Klasse gehalten."

Somit sei aus Sicht Neißes alles noch möglich, wobei er eines unmissverständlich fordert. "Es müssen alle wollen, in erster Linie die Spieler. Dafür muss sich aber jeder zu 100 Prozent einbringen, und diese Einstellung vermisse ich bei einigen." Für Gerald Neiße steht fest: "Sollten wir absteigen, wäre dies kein Grund für mich, zurückzutreten. Wie andere das dann sehen, weiß ich natürlich nicht."