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Fußball Fußball: DFB-Stützpunkt mit neuer Heimstätte

Von HOLGER BÄR 18.08.2009, 16:45

SANDERSDORF/THALHEIM/MZ. - Konzentrieren und links abbiegen heißt es in Zukunft für Jan Blödtner und Michael Rehschuh. Wenn beide Trainer des DFB-Stützpunktes demnächst aus Görzig beziehungsweise Zörbig über die B 183 ihre Trainingsstätte ansteuern, dann biegen sie an der großen Ampelkreuzung im Solar Valley nicht mehr links in Richtung Sandersdorf, sondern nun rechts in Richtung Sportpark Thalheim ab. "Das Platzangebot in Sandersdorf hat sich stetig verringert. Obwohl wir laut Vertrag einen kompletten Trainingsplatz hätten nutzen dürfen, haben wir uns bei Union bereits über die letzten Jahre arrangiert und die Fläche mit Mannschaften aus dem Verein geteilt."

Michael Rehschuh und seine momentan etwa 30 zur Förderung im Stützpunkt trainierenden jungen Kicker absolvieren ihre Trainingseinheiten nun ab sofort auf rot-weißer Flur. "In den Wintermonaten sind wir dann wieder in Sandersdorf, denn die Zusage zur Hallennutzung steht ja noch und so geben wir die alte Heimat nicht ganz auf", so Rehschuh, der zusammen mit dem in Merseburg geborenen heutigen Eintracht Frankfurt-Profi Maik Franz und der aus Halle stammenden Nationalspielerin Conny Pohlers im Jahr 2002 den damaligen Leistungsstützpunkt des Altlandkreises Bitterfeld im Sport- und Freizeitzentrum einweihte.

Der Magdeburger Stützpunktkoordinator Frank Gifhorn hatte sich vor der anlaufenden neuen Serie mit Thalheims Geschäftsführer Manfred Kressin kurzgeschlossen. "Da sah man kein Problem, bei zwei Rasen- und einem Kunstrasenplatz die beiden Trainingseinheiten der Fördergruppe am Montag und Mittwoch jeweils ab 16.30 Uhr mit einzubauen", blickte Rehschuh anfangs zuversichtlich auf die neue, ebenso tolle Umgebung. In Sandersdorf beschrieb man die Situation ohne Schönfärberei.

"Wir konnten es mit dem einen Trainingsplatz nicht mehr bewerkstelligen, weichen heute dank Hilfe der Trainerkollegen vom VfB Zscherndorf bereits auf deren Anlage zu Trainingszwecken aus", sagt Sandersdorfs Nachwuchsleiter Roland Seifert, der jedes Mal, wenn sein Blick über die Tafel mit den Platzplanungen schweift, ins Schwitzen kommt. "Schon die letzten Jahre waren problematisch. Doch nun haben wir bei elf Nachwuchs-, zwei Männer- und drei Altherrenmannschaften mit den neuen zweiten E- sowie C- Juniorenmannschaften noch zwei Teams dazu bekommen. In Sachen Umkleidekabinen können wir in Richtung Sporthallen ausweichen. Aber uns fehlt einfach ein weiterer Trainingsplatz." Seifert mag gar nicht daran denken, wie sich die Sporthallenbelegung im Rahmen der neuen großen Stadt für die Wintermonate gestalten wird.

Dinge, mit denen man sich in Thalheim bis vor kurzem noch nicht konfrontiert sah. Doch auch Rot-Weiß besitzt mittlerweile zwei, ja sogar teilweise drei parallele Mannschaften in einer Altersklasse. Trainer Rehschuh ist stolz, neben der neuen Umgebung auch ein neues Outfit seiner Stützpunktkicker präsentieren zu können.

Die DFB-Sponsoren haben zu Trainingszwecken für alle Nachwuchszentren neue einheitliche Garnituren gestiftet. Beim Thema "Kollidieren" geht der 50-Jährige mit den Vereinen in die Kritik. "Die Jahrgänge 1997 / 98 erfahren zur Zeit eine besondere Förderung an beiden Trainingstagen, wo hingegen die 96er und 99er nur einmal trainieren. Leider überlappen sich oft Vereins- und Stützpunkttraining. Anderweitig hegen viele Eltern die Befürchtung, durch den Fußball kämen die schulischen Leistungen zu kurz."

Rehschuh sieht speziell diese zwei Gründe, warum "nicht immer die Besten und Talentiertesten" im Förderzentrum zum Tragen kommen. Mit seinem Trainerkollegen Jan Blödtner und der Hilfe von FSJ-ler Ronald Kühnemund soll aber weiter alles in geordneten Bahnen laufen. So beherbergt Thalheim jetzt nicht nur neue junge Kicker als Dauergäste, sondern wird auch die Nachwuchstrainer zu den anberaumten Info-Abenden im Sportpark begrüßen. "Wir statten die Vereinstrainer mit Info-Mappen und praktischen Anleitungen für das heimische Training aus", weist Rehschuh zugleich auf die mit der Teilnahme erlangten Anrechnungsstunden für die eigene Lizenzverlängerung hin.