Für BMW bricht Queis alle Rekorde
Queis/MZ. - Queis ist von Kopf bis Fuß auf Investoren eingestellt. Noch in dieser Woche will der Gemeinderat den Bebauungsplan für die mögliche Milliarden-Investition von BMW bestätigen. Im nächsten Monat sollen die Unterlagen, die eine Gesamtfläche von rund 200 Hektar berücksichtigen, öffentlich ausgelegt werden. Mit diesem Tempo unterbietet die Kommune, die mit Halle, Peißen und Reußen zusammenarbeitet, sämtliche Verwaltungsrekorde. Noch nie sei in der Region so intensiv an der Vorbereitung einer Investition gearbeitet worden. Das meint Helma Hampel (parteilos), seit 1990 ehrenamtliche Bürgermeisterin. Ihr zufolge ziehen in diesem Fall wirklich alle beteiligten Seiten, einschließlich der Partner in München, an einem Strang. Das treffe selbst auf die erfahrungsgemäß schwierigen Fragen wie den Lärmschutz und das Konzept für die Aufforstung zu. Hampel ist deshalb überzeugt: "Wenn im Osten noch eine Autofabrik entsteht, dann in Queis." Im Sog des BMW-Projektes habe, so Hampel, eine Reihe anderer Unternehmen eine Ansiedlung erwogen. Ein weiterer Aufschwung zeichne sich ab. "Wie es aussieht, werden deutlich mehr Betriebe als in den vergangenen Jahren investieren." 13 Firmen hätten Reservierungen auf teilweise sehr große Gewerbegrundstücke laufen. Einige Verkäufe seien unter Dach und Fach oder kurz vor der Vertragsunterzeichnung. Hampel zufolge steht ein Logistik-Unternehmen in den Startlöchern, das sich als Partner der Chemieindustrie bereits europaweit einen Namen gemacht habe. Nach Auskunft der Bürgermeisterin geht es um 5,6 Hektar mit Eisenbahnanschluss und direkter Anbindung an die A 14. Außerdem hätten sich mehrere Unternehmen, die vor einiger Zeit in Queis heimisch geworden sind, nunmehr für eine Erweiterung entschieden. Auf Ausdehnung setzt laut Hampel zum Beispiel ein Unternehmen, das Eisenbahnteile produziert. Diesen Weg gehe auch eine Firma, die auf die Fabrikation von Dämmstoffen spezialisiert ist. Auch ein Papier-Handelszentrum baut derzeit aus. Wie professionell die Kommune potenziellen Investoren den Weg bereitet, ist nach Ansicht von Hampel kein Geheimtipp mehr. In der 1 400 Einwohner zählenden Gemeinde arbeiten nach Angaben der Kommune mehr als 100 neue Unternehmen, die über 1 500 Arbeitsplätze geschaffen haben. Helma Hampel: "In einigen Fällen sind von der ersten Absprache bis zum ersten Spatenstich nur sechs Wochen vergangen."