Fritz Walter Fritz Walter: Bewegende Trauerfeier für ein Idol

Kaiserslautern/dpa. - Der 81-Jährige habe den Sport und die Gesellschaftinsgesamt geprägt, sagte der rheinland-pfälzische MinisterpräsidentKurt Beck. Abschied von Fritz Walter nahmen auch seine Weltmeister-Kameraden, Bruder Ottmar Walter, Hans Schäfer, Horst Eckel. DerWeltmeister von 1954 wird an diesem Montag im Familienkreis in seinerHeimatstadt Kaiserslautern beerdigt.
«Fritz Walter hat nicht nur als Sportler, sondern wegen seinerüberragenden menschlichen Tugenden wie Fairness, Mannschaftsgeist undBescheidenheit hohes Ansehen in aller Welt besessen», sagte Schilyauch im Namen von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Der für den Sportzuständige Minister erinnerte an die WM 1954, die den Deutschen nachden Kriegsjahren Selbstvertrauen und Kräfte für den Aufbau einesdemokratischen Staates gegeben habe. Auch Spieler der damalsbesiegten ungarischen Mannschaft nahmen an der rund einstündigenTrauerfeier im Fritz-Walter-Stadion teil.
Schily hob im Namen der Bundesregierung die Bodenständigkeit desPfälzers und sein soziales Engagement in der Fritz-Herberger-Stiftungund seiner eigenen Stiftung hervor, mit der sein Name in lebendigerErinnerung bleiben werde. Er habe die Menschen durch seine einfacheund direkte Art angezogen, ohne jede Überheblichkeit mit seinemgeradlinigen Charakter überall in der Welt die Herzen gewonnen.
DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder würdigte die«unerschütterliche bescheidene Art»: «Es war das Besondere an FritzWalter, dass er nie etwas Besonderes sein wollte.» Mit dem Sieg beider Fußball-WM habe er dazu beigetragen, «einer ganzen Nation einStück Selbstachtung zurückzugeben», sagte Mayer-Vorfelder, der ausKorea von der Weltmeisterschaft angereist war.
Ministerpräsident Beck wies darauf hin, dass Walter als bisherEinziger zum Ehrenbürger von Rheinland-Pfalz ernannt wurde. «WerFritz Walter begegnete, hat sich persönlich gestärkt gefühlt.» Eswerde darauf ankommen, «sich einiges von dem, was Fritz Walterhinterlassen hat, zu Herzen zu nehmen». FCK-Vorstandschef JürgenFriedrich würdigte Walters Engagement über dessen aktive Laufbahnhinaus. Trotz angegriffener Gesundheit habe Fritz Walter dem Vereinals Botschafter für die WM 2006 einen «unschätzbaren Dienst»erwiesen.
Fritz Walter steht als Fußball-Idol in einer Reihe mit MaxSchmeling, Franz Beckenbauer, Boris Becker oder Steffi Graf. DerPfälzer war auch Ehrenspielführer des 1. FC Kaiserslautern, für dener in 379 Meisterschaftsspielen 306 Tore schoss. Als er am 24. Juni1958 nach der Niederlage im WM-Halbfinale gegen Schweden seineinternationale Laufbahn beendete, hatte er 33 Tore und 61Länderspiele in seinem Rekordbuch stehen.