Formel 1 Formel 1: Hockenheim-Rennen bis 2018 gesichert
Suzuka/Hockenheim/dpa. - Während die Verantwortlichen inHockenheim am Mittwoch zur Freude der deutschen Motorsportfansverkündeten, dass die Königsklasse bis 2018 auf dem nordbadischenKurs ihre Runden drehen wird, will Sebastian Vettel im fernen Japandas Ende im Titelrennen 2009 aber noch einmal verschieben. «Wir gehenvoll auf Attacke: Erst die Pole Position, dann den Rennsieg», sagteder Heppenheimer vor dem Großen Preis am Sonntag.
Vor allem auch Vettel dürfte sich über die Rettung der Formel 1auf dem Hockenheimring freuen. Wie die Verantwortlichen am Mittwochbekanntgaben, werden sich die Formula One Association (FOA) und dieHockenheimring GmbH die «unternehmerischen Chancen und Risiken» derVeranstaltung teilen. Wie vorgesehen wird damit im kommenden Jahr am25. Juli der Große Preis von Deutschland auf dem nordbadischen Kursausgetragen. Der Hockenheimring, der ursprünglich einen Verlust vonsechs Millionen Euro für 2010 befürchtet hatte, wechselt sichjährlich aus finanziellen Gründen mit dem Nürburgring ab.
Abseits der Strecken standen Ferrari und Alonso im Mittelpunkt.Die Scuderia verkündete am Mittwoch auf ihrer Homepage dieVerpflichtung des spanischen Ex-Weltmeisters und Topverdieners ab2010 für drei Jahre. An der Seite von Alonso wird in der kommendenSaison Felipe Massa starten. Giancarlo Fisichella wird alsErsatzfahrer fungieren. Kimi Räikkönen wird die Italiener dagegen zumSaisonende verlassen. Laut dem spanischen Radiosender Cadena SERerhält Alonso ein Salär von 25 Millionen Euro per annum. «Ferraribadet Alonso in Gold», titelte die angesehene Zeitung «El País»bereits am Mittwoch.
Räikkönen fährt indes künftig anstelle seines LandsmannsHeikki Kovalainen wohl wieder für McLaren-Mercedes und damit an derSeite von Weltmeister Lewis Hamilton. Das Fahrerkarussell käme damitnach langem Stillstand so richtig in Schwung, und deutsche Pilotendrehen kräftig mit. Neben Williams-Mann Nico Rosberg, derMedienberichten zufolge sogar mit BrawnGP-Pilot Rubens Barrichellodas Cockpit tauschen könnte, vor allem auch der Wersauer Glock. Mitdem zweiten Platz in Singapur sammelte er zuletzt Argumente für eineWeiterbeschäftigung beim Wackelkandidaten Toyota, weitereEigenwerbung will er im 15. Saisonlauf an diesem Sonntag (7.00Uhr/RTL und Sky) mit einem Spitzenplatz folgen lassen.
«Wenn das klappt, bleibe ich noch vier, fünf Tage länger undfeiere mit den Toyota-Jungs», sagte der 27-Jährige. Ein weiteresstarkes Resultat wäre auch ein Argument für die Fortsetzung desToyota-Engagements in der Formel 1 insgesamt: Teamchef TadashiYamashina erklärte, dass ein Ausstieg eine von mehreren Optionen sei.
Eine Mega-Party bahnt sich dagegen sehr wahrscheinlich für Buttonan. Der Engländer kann sich bei der Jagd nach der WM-Krone wohl nurnoch selbst ausbremsen. Vor den drei letzten Saisonrennen geht es fürden 29-Jährigen längst nicht mehr ums Gewinnen der Grand Prix',sondern darum, den fast sicheren Titel nicht mehr zu verlieren. «Ichwerde so fahren wie immer, das wird hoffentlich reichen», sagteButton - seit seinem Erfolg in der Türkei Anfang Juni hat er keinRennen mehr für sich entschieden.
Vettel ist im fast aussichtslosen WM-Kampf auf ein Malheur vonSpitzenreiter Button angewiesen. Der Brite könnte selbst bei einemVettel-Sieg vorzeitig Weltmeister werden, wenn er fünf Punkte mehreinfährt als der WM-Zweite Rubens Barrichello. Allerdings: «Ich werdekein unnötiges Risiko eingehen», kündigte Button an.
Zuverlässig sammelte er auch an schlechteren Tagen seine Punkteund liegt vor allem deshalb mit 84 Zählern in der Gesamtwertung 25Punkte vor dem zu unbeständigen Red-Bull-Piloten Vettel und 15 vorseinem Teamgefährten Barrichello. «Es ist zwar ein riesigerVorsprung, aber rechnerisch ist es noch möglich. Deshalb werden wirangreifen und versuchen, alle drei Rennen zu gewinnen», sagte VettelsTeamchef Christian Horner.
Ohnehin lässt sich Vettel die Vorfreude auf das Japan-Rennen, dasnach zwei Jahren in Fuji wieder nach Suzuka zurückkehrt, nichtnehmen. «Das ist die beste Strecke der Welt», schwärmte der 22-Jährige. 2006 durfte er schon einmal als Freitagsfahrer im Trainingüber den 5,807 Kilometer langen Kurs brausen, nun feiert er seineGrand-Prix-Premiere auf der anspruchsvollen Piste.