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Flossenschwimmen Flossenschwimmen: Der Reiz der Geschwindigkeit

Von Lydia Ciesluk 22.03.2006, 19:58

Halle/MZ. - Wer sich auch für die Trickfilmfigur der Meerjungfrau Arielle mit ihren in einer Flosse endenden Beinen begeistern kann, sollte an diesem Wochenende bei den 3. Mitteldeutschen Meisterschaften der Flossenschwimmer vorbeischauen. Am Freitag und Sonnabend werden etwa 75 Sportler aus zwölf Vereinen in der Schwimmhalle Kochstraße um die vorderen Plätze kämpfen.

Für den SSC Halle zieht unter anderem der 15-jährige Benjamin Lorenz die Flossen an. Er hat zwar erst vor zwei Jahren mit dem Flossenschwimmen begonnen, kann aber schon einige Erfolge vorweisen. "Auf der 50-Meter-Tauchstrecke habe ich sogar den Landesrekord aufgestellt", freut sich Benjamin. Außerdem belegte er sowohl beim Ländervergleich in Gera am letzten Wochenende, wo ihm über 100 Meter in 52,8 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit gelang, als auch bei den Offenen Landesmeisterschaften in Wernigerode zweite und dritte Plätze. "Bei den Mitteldeutschen Meisterschaften möchte ich neue Bestzeiten erreichen und natürlich in den Tauchdisziplinen ganz vorne mitschwimmen", sagt Benjamin Lorenz. Von den unterschiedlich langen Strecken gefallen Benjamin die Sprintdisziplinen ohne Schnorchel am besten.

"Wenn man nur taucht, ist man eben viel schneller", erklärt er. Die Begeisterung für die Geschwindigkeit war es auch, die Benjamin auf diesen Sport aufmerksam machte. "Im Fernsehen sah ich einen Bericht über das Flossenschwimmen und war sofort fasziniert", erinnert er sich: "Normales Schwimmen ist dagegen langweilig." Damals wie heute unterstützen ihn seine Eltern. "Meine Mutti bestand darauf, dass ich Sport treibe und half mir daher gleich bei der Suche nach einem Verein", so der Hallenser.

Heute ist vor allem die finanzielle Unterstützung gefragt. Die Monoflossen aus Fiberglas kosten mehr als 300 Euro. Damit er das Geld dafür bald selbst aufbringen kann, schmiedet Benjamin schon berufliche Pläne. "Nach meinem Sekundarschulabschluss möchte ich Restaurantfachmann werden und danach einige Jahre als Flugbegleiter arbeiten. Vielleicht finde ich dann einen gut bezahlten Job in Österreich oder der Schweiz", sagt er. Auch an seinen Sport hat er dabei gedacht: "In Linz gibt es einen Flossenschwimmverein, vielleicht liegt dort ja meine sportliche Zukunft."