Florettfechter holen zwei Titel für die Saalestadt
Halle/MZ/ow. - Dass Halles Fechtnachwuchs seine Qualitäten hat, war Peter Proske, dem Fachwart Damenflorett im Deutschen Fechterbund, nicht neu. Trotzdem verbarg der einstige Chef des Bundesleistungszentrums Tauberbischofsheim nicht seine Anerkennung für das Abschneiden der TSG-er bei den "Mitteldeutschen Meisterschaften" in der Brandbergehalle. Immerhin teilten sich Halle und Moers drei Viertel der Medaillen.
250 Sportler aus der Bundesrepublik und Polen kämpften um die Titel. Am ersten Tag legten die Neustädter durch Markus Hartmann (Jahrgang '91) und Ricardo Potratz ('92) bei der B-Jugend gleich zwei Mal Gold vor. Besonders über den Letzteren freuten sich Trainer Matthias Hertel und Olaf Kamratovsky. Hatte Potratz vor Wochenfrist in Mosbach noch gepatzt, lieferte er diesmal eine Spitzenleistung auf der Planche. Im Finale seines Jahrganges fegte der Sportschüler seinen Gegner Julian Hein aus Donauwörth mit 10:1 von der Bahn. Auch Hartmann gewann sein Finalgefecht gegen Ferry Liebner (Berlin) klar. Der im Halbfinale an Hartmann gescheiterte Paul Kittelmann (TSG) sorgte mit Bronze für das dritte Edelmetall zum Auftakt. Am zweiten Tag trumpften Halles junge Damen auf. Zunächst sicherte sich Nadine Glasenapp und Anne Mettin Bronze hinter Anja Köhler (Cottbus) und Anja Poddubnaja (Dresden / Jg. '91) Bronze.
"Endlich hat es mit einer Medaille geklappt", freute sich Florett-Trainer Gabor Döme. In den letzten Turnieren war für seine Schützlinge meist nur der undankbare vierte Platz übrig geblieben. Bronze gewann auch Lena Lärm (Jg. '92). Die "Zwecke" aus dem halleschen Fechtcentrum holte sich ihren wohl wichtigsten Treppchenplatz der Saison. Auch bei den Schülern gab es einen Aufwärtstrend. Karl Reeg und Tabea Grohmann verpassten als Vierte das Treppchen nur knapp. Mit Thekla Bartl (5.), Scarlett Potratz und Maximilian Münch (beide 6.) fochten sich zwei weitere TSG-er in die Finals ihrer Altersklassen, die im Schülerbereich aber noch von Moers beherrscht wurden.
"Dieses Turnier war für die Eleven ein Höhepunkt, der sie weiter motiviert", lobte Peter Proske das Championat. Und Moers-Erfolgstrainer Herbert Wagner meinte: "Ich habe schon die Zimmer für den 'König-Pokal' im Oktober gebucht. Man sieht sich also wieder." Dann wird Wagner sicher gleich nach Leipzig weiterreisen, um seinem Schützling Benjamin Kleibrink bei der WM die Daumen zu drücken.