Floorball Floorball: Nach Tränen doch noch Jubel
QUEDLINBURG/MZ/RUM. - Nach überzeugenden Leistungen gingen die Quedlinburger als Staffelsieger ins Rennen. Im Viertelfinale hatten sie ein Freilos und konnten so die Gegner studieren. Sowohl Wernigerode I als auch Weißenfels oder Elster setzten sich in ihren Spielen in dieser Runde sehr deutlich durch.
Im ersten Halbfinale mussten sich somit die Scapegoats aus der Bodestadt mit den Weißenfelsern messen. Diese Begegnung hatte alles, was ein Floorball-Match ausmacht: rasantes Tempo, technische Raffinessen und Spannung pur. Bereits nach siebzehn Sekunden konnte Aryan Oswald das erste Tor für die GutsMuthser erzielen, ein Auftakt nach Maß. Es entwickelte sich in den folgenden Minuten ein Spiel, indem beide Mannschaften unzählige Chancen hatten. Die Quedlinburger trafen allein in dieser Phase achtmal die Latte oder den Pfosten. Auf der anderen Seite scheiterten die Weißenfelser ein ums andere Mal am hervorragenden Henning Funke. So blieb es bis zum Wechsel bei der knappen Führung für die GutsMuthser.
War die erste Halbzeit schon Dramatik pur, kam es noch schlimmer. In der zweiten Minute nach der Pause konnten die Weißenfelser ausgleichen und drei Minuten später durch ihren besten Spieler, Florian Böttcher, sogar in Führung gehen. Diese hatte aber nur Sekunden Bestand, denn Jan-Age Einecke glich für die Quedlinburger wieder aus. Es folgten weitere spannende Minuten bis Aryan Oswald den Kapitän der Quedlinburger, Jonathan Valverde, perfekt anspielte und dieser zum 3:2 einnetzte. Wieder schlugen die Gäste zurück und das gleich doppelt: Eine Minute vor Schluss schien das Spiel für die Quedlinburger verloren. Doch die Gastgeber steckten nicht auf. Aus dem direkten Anstoß-Bully nach dem Führungstor der Weißenfelser dribbelte sich Aryan Oswald durch die Gästeabwehr und erzielte nur vier Sekunden später den verdienten Ausgleich. Dieser hatte auch nach Ablauf der regulären Spielzeit Bestand und die Nachspielzeit musste die Entscheidung bringen.
Sudden Death sagt die Regel, das erste Tor entscheidet. Nachdem die GutsMuthser die besten Chancen hatten, nutzte wiederum der Weißenfelser Florian Böttcher eine Unaufmerksamkeit und schob den Ball aus Nah-Distanz ein. Alle Beteiligten, Trainer sowie Zuschauer waren sich hinterher einig. Dieses Spiel hatte keinen Verlierer verdient und war wohl das beste, was es in dieser Saison gegeben hat. Auch wenn die jungen Quedlinburger enttäuscht und unter Tränen das Spielfeld verließen, konnten sie stolz auf ihre Leistung sein.
Im zweiten Halbfinale siegten die Elsteraner gegen Wernigerode mit 8:5 und standen somit ebenfalls im Finale. Im Spiel um Platz drei kam es so zum "harzinternen" Duell zwischen Quedlinburg und Wernigerode. Nachdem es beiden Trainern Felix Dippe und Walter Lehnert gelungen war, die Tränen ihrer kleinen Helden zu trocknen, zeigten sie auch in diesem Spiel nochmals ihr Können. Alle kämpften bravourös um ihre Bronzemedaille. Nach einem wahren Torreigen in der ersten Halbzeit führten die Gastgeber verdient mit 6:4. Wernigerode konnte zwar kurz nach Wiederanpfiff auf 5:6 verkürzen, aber dann schwanden die Kräfte auf beiden Seiten und es blieb bei diesem Spielstand. Überglücklich nahmen die jungen GutsMuthser ihren Pokal sowie ihre Medaillen mit Freudentränen in den Augen in Empfang.
Das Finale war eine klare Angelegenheit für die Elsteraner, die Weißenfels mit 14:7 besiegten und so die Meisterschaft einfuhren. Aryan Oswald erhielt den Pokal für den besten Torschützen der Saison.
Quedlinburg: Jonathan Valverde (5), Aryan Oswald (4), Jan-Age Einecke (1), Nico Dunkel, Jan Leuschner, Philipp Ebock, Lars Funke, Henning Funke, Anton Rosener