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Fertigstellung Fertigstellung: Hoffenheim weiht eigenes Stadion ein

Von Ulrike John 21.01.2009, 18:19
Eine Außenaufnahme der neuen Rhein-Neckar-Arena aufgenommen in Sinsheim. (FOTO: DPA)
Eine Außenaufnahme der neuen Rhein-Neckar-Arena aufgenommen in Sinsheim. (FOTO: DPA) dpa

Sinsheim/dpa. - Nach dem märchenhaften Aufstieg von 1899Hoffenheim in der Bundesliga bekommen die Hinrunden-Könige ihreneigenen Fußball-Tempel: Die 30 000 Plätze fassende Rhein-Neckar-Arenades Herbstmeisters in Sinsheim wird am Samstag (15.30 Uhr) mit einemSpiel gegen eine Regionalauswahl eingeweiht. «Ich bin zufrieden undauch ein bisschen stolz», sagt Mäzen und Milliardär Dietmar Hopp, derdas 60 Millionen Euro teure Stadion bezahlt hat. In Zeiten derWirtschaftskrise schauen viele Clubs neidvoll nach Nordbaden: Einenderartigen Neubau wird es in den nächsten Jahren in Deutschland wohlnicht mehr geben.

Eigentlich wollten die Hoffenheimer die Arena nächste Woche miteinem Knaller im DFB-Pokal-Achtelfinale einweihen, doch nach dem«Betriebsunfall» beim SC Freiburg mussten sie umplanen. Die ersteErstliga-Partie in neuer Umgebung steht am 31. Januar gegen EnergieCottbus an. Dafür hat sich auch Hopps Golffreund «Kaiser» FranzBeckenbauer angesagt. Zum Eröffnungsspiel am Samstag lud Hopp dieFührungsspitzen der Landesrivalen VfB Stuttgart und Karlsruher SCein, auch Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) will kommen.

Beim Spatenstich im Mai 2007 spielte Hoffenheim noch in derRegionalliga. Der Höhenflug des Vereins aus dem 3300-Einwohner-Teilort Hoffenheim vollzog sich dann parallel mit den rasantfortschreitenden Baumaßnahmen. «Ich möchte nicht daran denken, wasdie Spötter gesagt hätten, wenn alles anders gekommen wäre», sagteHopp in der «Rhein-Neckar-Zeitung» (Heidelberg). Für einenDrittligisten wäre das Stadion einige Nummern zu groß gewesen, jetztgenügt es internationalen Ansprüchen und ist auch Spielstätte derFrauen-WM 2011.

Ursprünglich hätte das Stadion in Heidelberg stehen sollen, dochnach Streitigkeiten um den Standort steht es nun an derstauträchtigen Autobahn A 6 gegenüber dem Technik- und AutomuseumSinsheim. Mit der Rhein-Neckar-Arena will Hopp auch wegkommen vomImage des Dorfclubs. Er sieht den Bundesliga-Tabellenführer ohnehinmehr als den «Verein der Rhein-Neckar-Region mit 2,4 MillionenEinwohnern».

Bei ihren Erstliga-Heimspielen im Mannheimer Carl-Benz-Stadion,wohin die Hoffenheimer während der Bauzeit ausgewichen waren, war diedie Mannschaft von Ralf Rangnick ungeschlagen geblieben. Der Trainerfuhr in dieser Zeit ebenso wie einige seiner Spieler auf dem Weg zurArbeit jeden Tag an der wachsenden Spielstätte aus Beton, Glas undStahl in Sinsheim vorbei. «Wir freuen uns wahnsinnig darauf, dort zuspielen», sagte Mittelfeldakteur Tobias Weis.

«Die Rhein-Neckar-Arena wird dazu beitragen, die Marke Hoffenheimzu stärken», meinte Manager Jan Schindelmeiser. Die 40 VIP-Logen sindalle verkauft, 18 500 von 20 000 Dauerkarten ebenso. Die steilenRänge, 40 Reihen hoch, wirken wie ein blaue Wand, die Sitzschalensind in der Vereinsfarbe gehalten. Als ein «Geschenk des Himmels»,bezeichnete Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus in der «HeilbronnerStimme» das neue Stadion: «Es ist aber kein Prunk- und Protztempel.»Das Projekt Hoffenheim bleibt auch nach der Stadioneinweihung eineBaustelle: In Zuzenhausen entsteht derzeit ein hochmodernesTrainingsgelände für 15 Millionen Euro - rund um ein Schloss.

Das neue Rhein-Neckar-Stadion der TSG 1899 Hoffenheim. (FOTO: DPA)
Das neue Rhein-Neckar-Stadion der TSG 1899 Hoffenheim. (FOTO: DPA)
dpa