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Ferien in Spanien Ferien in Spanien: Drohung lässt Sonnenurlauber kalt

Von Torsten Gerbank 02.04.2001, 14:02

Zeitz/MZ. - Die baskische Untergrundorganisation Eta rasselt mit den Säbeln. Ihr Ziel ist es, Angst unter Spanienurlaubern in spe zu schüren. In einer veröffentlichten Erklärung haben die Terroristen vor allem Europäer davor gewarnt, ihren Urlaub in Spanien zu verbringen. Ab sofort, heißt es in der Abschreckungsschrift, würden auch "wirtschaftlich-touristische Interessen Spaniens angegriffen". Bereits vor etwa zwei Wochen verübte die Eta an der spanischen Mittelmeerküste zwei Bombenanschläge, bei denen ein Polizist getötet wurde.

Das auswärtige Amt der Bundesrepublik hat indes noch keine Reisewarnung für Spanien herausgegeben. Es macht allerdings auf die Verlautbarung der Eta aufmerksam. "Dem auswärtigen Amt", so heißt es in einer Erklärung im Internet, "liegen keine Hinweise vor, dass sich Anschläge in der Vergangenheit bewusst und gezielt gegen deutsche Touristen gerichtet haben." Des Weiteren wird der spanische Innenminister zitiert. Er habe nach den Verlautbarungen versichert , dass Spanien ein sicheres Land bleibe und die Sicherheitskräfte alles daransetzen werden, Attentate zu verhindern.

Künftige Spanienurlauber aus der Elsterregion stehen der Drohung der baskischen Untergrundorganisation offenbar gelassen gegenüber. Bislang, das ergab eine Umfrage in Zeitzer Reisebüros, gab es nur ganz vereinzelte besorgte Reaktionen von Bürgern, die planen, ihren Urlaub in Spanien zu verbringen. "Weder von Veranstaltern noch von Kunden gab es bislang Reaktionen", sagte Silke Naujokat vom Reisebüro "Neckermann-Urlaubswelt" in der Kramerstraße. Sie ging davon aus, dass das Risiko für Urlauber nicht höher ist als in den vergangenen Jahren auch.

Ähnlich sah es auch Manuela Petrat von "Schmetterling-Reisen" in der Judenstraße. Bislang habe sie noch keine Anfragen bezüglich der Sicherheit in Spanien gehabt. Vielleicht, meinte sie, hat man die Drohung hierzulande noch gar nicht so richtig registriert. Sigrid Dörfer vom Reisebüro "Elstertal" in der Altenburger Straße wußte von der Nachfrage eines besorgten Großelternpaares, das beabsichtigt, mit Enkel Ferien in Spanien zu verbringen. Sonst habe es noch keine Reaktionen gegeben. Ob sie nach Spanien fahren würde? "Na klar!" sagte Frau Dörfer.

Ins gleiche Horn blies Sabine Mehlhorn aus "Tinas Reisebüro" in der Zeitzer Schützenstraße. Und ähnlich würden es wohl auch ihre Kunden sehen, denn Reaktionen auf die Drohung der Untergrundbewegung habe es nur ganz verhalten geben. Viele Sommerurlauber, meinte die Gesprächspartnerin, denken vielleicht noch nicht so weit im Voraus. Auch Jürgen Könitzer, einer der Geschäftsführer von "City-Tours" in der Wendischen Straße in Zeitz, betrachtet Spanien nach wie vor als sicheres Reiseland. Dabei beruft er sich auch auf Informationen, die er den Internetseiten des auswärtigen Amtes der Bundesrepublik entnommen hat. Für Angelika Hagenauer vom Reisebüro "Reiseland Meißner" steht ebenso fest, dass sie bedenkenlos nach Spanien reisen würde. "Passieren", meint sie, "kann überall etwas."