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Fechten Fechten: Wolfgang Reich aus WM-Kader gestrichen

Von Marc Zeilhofer 25.09.2006, 14:48

Stuttgart/dpa. - DFeB-Sportdirektor Claus Janka begründete dies amMontag mit «gesundheitlichen Problemen» des Mannschafts-Vizeweltmeisters von 2003. Reich bestreitet dies und schloss eineSchadenersatzklage gegen den Verband nicht aus. «Die Geschichte istabsolut unfair gelaufen. Der DFeB spielt seit Jahren seineSpielchen», sagte der 27-Jährige. Der Heidenheimer hatte nach einemSchlaganfall wieder den Anschluss an die deutsche Spitze geschafft.

Degen-Bundestrainer Walter Steegmüller betonte, der Verband habeReich «viele Brücken gebaut», er sei jedoch Aufforderungen nichtnachgekommen. «Wir haben die Notbremse gezogen. Unter dem Strichbleibt eine Bescheinigung, wonach er leistungssportlich nichtbelastbar ist», sagte Steegmüller, der die schlechteste Weltcup-Saison seit Jahren verbuchen musste. Die WM-Vorrundenggefechte amSonntag in der Turiner Lingotto-Halle bestreiten nun dieTauberbischofsheimer Martin Schmitt und Sven Schmid sowie ChristophKneib (Leverkusen). Jörg Fiedler (Tauberbischofsheim) ist auf Grundseiner guten Weltranglisten-Position für die Direktausscheidung derbesten 64 am kommenden Montag qualifiziert.

Der nun eskalierte Konflikt zwischen Reich und dem Verband ziehtsich bereits seit Wochen hin. Der Heidenheimer Unternehmer konnte ausberuflichen Gründen und wegen seiner Hochzeitsreise nicht diekomplette WM-Vorbereitung mitmachen. Er verzichtete deswegen bereitsauf seinen Platz in der Mannschaft und zog von vornherein nur einenEinzel-Start in Betracht.

Eine Untersuchung beim Leipziger Institut für angewandteTrainingswissenschaften (IAT) ergab schlechte Leberwerte, dieallerdings nach Reichs Angaben seit Jahren bekannt sind. WährendBundestrainer Steegmüller Reich vorwarf, Untersuchungstermine nichtwahrgenommen zu haben, monierte der Sportler ausbleibendeKommunikation mit dem Verband. Dieser habe ihn nur hingehalten, umjuristische Schritte zu vermeiden. «Das ist taktisch-clever undhinterhältig durchgezogen worden», sagte er.