2. Bundesliga FCM sucht Beständigkeit im Angriff - und: Loric schon der dritte fehlende Außenverteidiger
Mit Baris Atik, Livan Burcu und Martijn Kaars könnte personelle Konstanz in den Angriff des 1. FC Magdeburg kommen. Doch ist ausgerechnet einer aus dem Trio erkrankt.
Magdeburg - Beim Training am Dienstag fehlten zwei Offensivakteure des 1. FC Magdeburg, die gegen den SC Paderborn noch in der Startelf standen. So setzte neben Livan Burcu auch Martijn Kaars bei der Einheit aus. Vom Angriffstrio gegen die Ostwestfalen blieb also nur noch Baris Atik übrig. Während der Zweitligist beim Niederländer Kaars von einer Belastungssteuerung spricht, ist bei Flügelspieler Burcu die Rede von einem Infekt. Somit ist der Einsatz des Außenstürmers an diesem Freitag bei Fortuna Düsseldorf (18.30 Uhr/Sky) fraglich.
Das passt zum bisherigen Saisonverlauf der Elbestädter. Denn immer mal musste das Trainerteam um Christian Titz im Vergleich seine Aufstellung in der Offensive wegen Erkrankungen und Verletzungen anpassen. Ein Stammtrio bildete sich somit nicht heraus. Dabei hätten die Sachsen-Anhalter sicherlich nichts gegen etwas mehr Beständigkeit. Und der genesene Atik, Burcu sowie Kaars kämen als Dreiergespann im Angriff infrage. Zuletzt waren sie zweimal hintereinander gemeinsam aufgelaufen - und sowohl beim 1:1 gegen Paderborn als auch in Münster überzeugten sie. „Sie haben über lange Spielphasen gute Aktionen gehabt“, lobte Trainer Christian Titz nach dem Remis am Sonnabend.
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Auffällig ist, wie das Trio offenbar harmoniert. Coach Titz gefällt es, dass ihre Stärken in unterschiedlichen Bereichen liegen. Der athletische Mittelstürmer Kaars und der temporeiche Burcu sowie der spielintelligente Atik auf Außen – das passt offenbar zusammen. Gegen Paderborn kreierten sie im gefälligen Zusammenspiel Chancen. Burcu und Atik leiteten in der ersten Hälfte etwa klasse eine Kaars-Möglichkeit ein. Und auch eine Chance von Atik nach der Pause bereitete Burcu vor.
Atik – dessen steigende Formkurve sich gegen Paderborn zweifelsfrei bestätigte – zeigte sich begeistert von seinen zwei Sturmkollegen. „Livan ist noch jung, sehr gut im Eins-gegen-Eins. Er kann sich noch entwickeln, wird das auch machen und wird dann ein sehr toller Fußballer“, schwärmte er und ergänzte: „Martijn ist ein Stürmer, der viele Sprints in die Tiefe macht und uns viel Tiefe bietet. Die Verteidiger müssen dann 35-, 40-mal sprinten. Die Frage ist, wie oft können sie das.“
Eine andere Frage lautet, wie es in der Rückrunde im Angriff des FCM weitergeht. Schließlich hat Kaars, der seit vier Partien auf eine Torbeteiligung wartet, ja dann in Person des Winterneuzugangs Alexander Ahl Holmström einen neuen Herausforderer. Titz könnte dann womöglich flexibel mal den laufstarken Kaars und mal den Hünen Holmström spielen lassen. Es ist also davon auszugehen, dass beide Angreifer Zeit auf dem Rasen erhalten werden.
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Spielpraxis erhielten Xavier Amaechi, Tatsuya Ito und Jason Ceka im Gegensatz zum neuen Angriffstrio zuletzt nicht. Amaechi blieb in den vergangenen beiden Partien komplett auf der Bank, für Ito war erstmalig und sowohl gegen Paderborn als auch in Münster kein Platz im Kader und auch Ceka stand jeweils nicht im Aufgebot. „Die Jungs, die momentan mitnominiert waren, haben es ganz einfach gut gemacht über die letzten Wochen“, begründete Titz. Amaechi könnte bei einem Ausfall von Burcu am Freitag in die Startelf rücken. Dies zeigt, wie wichtig die bekannte Kaderbreite des FCM ist.
Zufrieden können die drei Akteure um Ceka mit dem Verlauf der vergangenen Wochen natürlich dennoch nicht sein. Jener Ceka wollte den Club wie berichtet gerne schon im Sommer verlassen. Seitdem ist sein Frust weiter gestiegen. Erst dreimal zum Einsatz gekommen zu sein und insgesamt neunmal im Kader gefehlt zu haben, missfällt ihm enorm. Insofern würde Ceka den Club laut Volksstimme-Informationen gerne in diesem Winter verlassen. Entsprechend hofft der Spieler auf Angebote anderer Vereine – und, dass Blau-Weiß ihn anders als in der zurückliegenden Transferphase gehen lassen würde.
Als Abgang wurde im Sommer bekanntlich auch Alexander Nollenberger gehandelt. Seine Situation stellt sich jedoch positiv dar. Ein Wechsel von „Nolle“, dessen Vertrag im Sommer ebenso wie der von Ceka ausläuft, in diesem Winter ist kein Thema. Er blickt zufrieden auf bisher zwölf Saisoneinsätze – besonders darauf, dass er auch häufig im von ihm favorisierten Angriff spielen durfte und nicht „nur“ als Außenverteidiger. Am Freitagabend zu Gast in Düsseldorf werden aber womöglich Burcu, Atik und Kaars beginnen. Sofern Burcu fit wird und Titz nicht wieder umbauen muss.
SPIELT EL HANKOURI HINTEN?
Auch die Außenverteidigung bereitet dem FCM in dieser Saison bekanntlich Sorgen - und zwar weiterhin. Nach Lubambo Musonda und Herbert Bockhorn ist Samuel Loric nun bereits der dritte Spieler auf dieser Position, der länger ausfällt. So teilte der Verein am Dienstag mit, dass Loric einen Außenbandriss im Sprunggelenk erlitten hat. Der 24-jährige Franzose fehlt „bis auf Weiteres“. Zu Gast bei Fortuna Düsseldorf am Freitagabend wird wohl Mohammed El Hankouri die Vertretung übernehmen.