FC Bayern München FC Bayern München: Verletzter Demichelis «enttäuscht» von Ballack
München/dpa. - Abwehrspieler Martin Demichelis vom FC BayernMünchen hat sich nach seiner schweren Gesichtsverletzung heftig überdas Verhalten seines ehemaligen Teamkollegen Michael Ballack beklagt.Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft habe sich in denvergangenen Wochen nicht einmal nach seinem gesundheitlichen Zustandbei ihm erkundigt oder einen Genesungswunsch übermittelt, berichteteDemichelis am Mittwoch. Der 29 Jahre alte Südamerikaner war imLänderspiel zwischen Deutschland und Argentinien (0:1) Anfang März inder Münchner Allianz Arena mit Ballack zusammengeprallt.
«Was soll ich erwarten von Michael Ballack? Er ist ein großerFußballer, aber über den Menschen Michael Ballack muss man nichtssagen. Ich bin enttäuscht. Wir haben drei Jahre hier beim FC Bayernzusammengespielt. Er hätte wenigstens Grüße schicken können», sagteDemichelis bei einer Pressekonferenz in München. Der Innenverteidigerdes FC Bayern war bei einem Kopfballduell unglücklich mit Ballackzusammengeprallt und hatte fünf Brüche im Gesicht erlitten.Argentiniens Nationaltrainer Diego Maradona hatte seinenWM-Kandidaten dagegen gleich am Tag nach dem Spiel im Krankenhausbesucht: «Das war sehr schön, dass Diego zu mir gekommen ist»,kommentierte Demichelis.
Unmittelbar nach der Verletzung und der Operation habe er «Angst»um seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Sommer in Südafrikagehabt, berichtete der Stammspieler in Argentiniens Team. Inzwischenist er zuversichtlich, rechtzeitig für das im Juni beginnende Turnierund auch den Saison-Endspurt mit dem FC Bayern fit zu werden.Zeitlich unter Druck setzen werde er sich aber nicht: «Ich habekeinen Plan, kein Datum für das Comeback.»
Seit Dienstag absolviere er wieder Lauftraining. Und mit einerspeziell angepassten Gesichtsmaske will Demichelis schon in derkommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Die rechteGesichtshälfte fühle sich allerdings noch «taub» an. «Aber es gehtmir langsam besser», sagte der Argentinier.