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Extra Extra: FC Schönberg 95 schon im Pokalfieber

Von Heiko Oldörp 29.08.2002, 15:06

Schönberg/dpa. - «Ich wurde schonvon vielen angesprochen, ob wir einen direkten Draht zum Fußball-Gotthätten», meinte Manager Schorsch Müller vor dem neuerlichen Spiel desJahres ob des abermaligen Losglücks. Vor zwei Jahren empfing der FC95 mit Bayern München den Wunschgegner eines jeden Amateurclubs. ImVorjahr gab der VfB Stuttgart seine Visitenkarte im Jahnstadion ab.

Die Schönberger Spielstätte, in der für gewöhnlich 5000 ZuschauerPlatz haben, wird wie in den Vorjahren ausgebaut. Am Donnerstagbegann eine Stuttgarter Firma, zwei Zusatztraversen zu errichten. DieKapazität wird somit um 950 Sitz- und 3000 Stehplätze erweitert.Insgesamt rechnet der FC Schönberg mit 8000 Zuschauern. Rund dieHälfte davon wird aus Hamburg erwartet.

Die Partie ist für einige Schönberger Spieler von besonderem Reiz.So trifft Torwart Sven Schmidtke auf seinen Trauzeugen, HSV-Mittelfeldmann Jörg Albertz. Als Schmidtke am 6. Juli diesenJahres seine Nadine ehelichte, reichte Albertz die Ringe. Beidekennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit beim HSV, wohnten zusammen inNorderstedt. «Wir werden gewinnen, und ich haue 'Schmiddel' einenrein», versprach der Hamburger mit dem starken linken Fuß. Schmidtkehingegen glaubt an eine Außenseiter-Chance. Das Angebot von Albertz,bei mehr als drei Gegentoren ein Abendessen ausgeben zu müssen,schlug der FC-Schlussmann sofort aus. «Der Verlierer zahlt», gibtsich Schmidtke selbstbewusst.

Heiß auf «Hamburger» sind auch seine beiden Vorderleute SvenWittfot und Marco Riegel. Wie Schmidtke spielten sie in den 90erJahren bei den HSV-Amateuren. Zusammen bringt es das Trio auf zwölfEinsätze in der Bundesliga. Wittfot bezeichnet die Partie als guteGelegenheit, es «gewissen Leuten» zu zeigen. Für Riegel indes ist esnicht mehr als ein Spiel vor «hoffentlich großer Kulisse». InMichael Koch und Stefan Purtz trugen 1990 zwei weitere jetzigeSchönberger das HSV-Trikot.

Die besten Erinnerungen an den HSV hat Schönbergs TrainerChristian Schreier. «Dem Uli Stein habe ich einige Dingerreingehauen», erinnerte sich der Ex-Profi an seine Tore gegen diedamalige «Macht aus dem Norden». Fünf Treffer erzielte der 43-Jährigefür Bochum, Leverkusen und Düsseldorf gegen Hrubesch, Magath, Kaltzund Stein. Mit dem heutigen Hamburger Team-Manager Bernd Wehmeyerspielte Schreier 1984 in Los Angeles in der deutschen Olympia-Mannschaft. Den neuen HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorferkennt Schreier noch aus zahlreichen Strafraum-Duellen. Und JörgAlbertz brachte er nach eigenen Angaben das Fußball spielen währendder gemeinsamen Zeit 1991/92 bei Fortuna Düsseldorf bei.

«Wir wollen in die zweite Runde», betonte der Trainer undversprach wie in den Oberliga-Spielen auch «volle Offensive». InBremen und gegen Bayern München hat Schreier den HSV beobachtet unddurchaus Schwächen erkannt.