Erzgebirge Aue Erzgebirge Aue: Sprüche aus Fanforum: Schmitt macht Spieler heiß
Aue/dpa. - Favorit gestürzt, taktische Finesse unter Beweisgestellt und die Tabellenspitze in Reichweite: Ausruhen will sichAufsteiger FC Erzgebirge Aue in der Länderspielpause trotzdem nicht.«Es gibt immer etwas zu verbessern. Wenn wir das nicht mehr machen,zufrieden werden und aufhören, uns in die Bälle zu werfen, stehen wirauf verlorenem Posten», sagte Trainer Rico Schmitt direkt nach dem1:0-Sieg am Freitagabend in der 2. Fußball-Bundesliga gegen denhaushohen und spielerisch überlegenen Favoriten VfL Bochum.
Akribisches Arbeiten, aber auch ungewöhnliche Ideen sind zweiZutaten seines Erfolgsrezeptes. Gegen Erstliga-Absteiger Bochum («Diewaren besser als Mönchengladbach im DFB-Pokal») trug bis hin zumentscheidenden Tor alles die Handschrift des Trainers, der nie selbstProfi war und Aue als Cheftrainer gleich in seinem ersten Jahr zurückin die 2. Bundesliga geführt hat.
Dabei düpierte der Liganeuling sogar Altmeister Friedhelm Funkel.«Ich denke, wir sind in Paderborn beobachtet worden», sagte Schmittlächelnd und mit Blick in Richtung des Bochumer Trainers: «KevinSchlitte stand da bei den Ecken an der Mittellinie und hatabgesichert. Deshalb habe ich ihn diesmal extra in den Strafraumbeordert.»
Schlitte (14.) hatte nach einer Ecke von Skerdilaid Curri dasSiegtor geköpft, kein Bochumer Abwehrspieler indes sich für ihnverantwortlich gefühlt. Damit wurde der zweite Sieg zum Ligastart fürdie «Veilchen» perfekt gemacht.
Dass die ambitionierten Bochumer den Rückstand nicht wett machenkonnten, lag neben dem nassen und tiefen Rasen, der ein gepflegtesKombinationsspiel erschwerte, vor allem daran, dass die Auerhervorragend eingestellt waren. Viele Schüsse musste Torwart MartinMännel nicht parieren, weil seine Vorderleute geschickt gegen denBall arbeiteten und wie aus einem Guss spielten. «Das waren unserWetter, unser Stadion, unsere Tugenden - so ist es für jeden schwer,uns zu schlagen», meinte Mittelfeldakteur Marc Hensel.
Die Motivation für die unermüdlich rackernden Erzgebirger hattenallerdings die Gäste geliefert. «Der Trainer hat in der Kabine dieÄußerungen über uns aus Bochumer Fanforen ausgehängt. Da standen dannDinge wie 'Punktelieferant' und 'Die können nicht Fußball spielen'»,erzählte Hensel von der ungewöhnlichen Idee des Coachs: «Ich kann nursagen, Hochmut kommt vor dem Fall.» Die anderen Liga-Favoritendürften gewarnt sein, wenn sie demnächst ihre Reise ins Lößnitztalantreten müssen.