Erste Einblicke in künftige Haftzellen der JVA Kassel I

Wiesbaden/Kassel - Das Land Hessen hat erstmals der Öffentlichkeit gezeigt, wie die Haftzellen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Kassel I nach ihrer Renovierung aussehen sollen. „Die Musterzelle ist ein sehr wichtiger Bestandteil der weiteren Planungen”, sagte Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) am Freitag bei der Präsentation des Musterhaftraums in Kassel. In dem Raum sollen unter anderem alle notwendigen Tests für den späteren Betrieb der JVA stattfinden. Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wurde die Musterzelle nach Angaben des Ministeriums nicht wie üblich innerhalb der JVA errichtet, sondern in einem Gebäude des ehemaligen Hessischen Verwaltungsgerichtshofs.
Die im Jahr 1882 erbaute JVA wird seit Beginn des Jahres grundsaniert. Künftig sollen dort 400 Haftplätze zur Verfügung stehen. Das sind rund 100 weniger als momentan. Die Kosten sind mit rund 100 Millionen Euro veranschlagt. Die Bauzeit beträgt mehr als zehn Jahre. Die JVA verfügt über die höchste Sicherheitsstufe und ist derzeit für die Vollstreckung von Freiheitsstrafen und den Vollzug der Untersuchungshaft zuständig - allerdings nur für erwachsene Männer. In dem angegliederten Zentralkrankenhaus werden hingegen männliche und weibliche Gefangene aus ganz Hessen betreut. (dpa/lhe)