Erfolge Erfolge: Beste Sportler der Welt mit «Laureus-Award» geehrt

Estoril/dpa. - «Bis Donnerstag wird er in Fiorano testen», hieß es an derFerrari-Hausstrecke am Dienstag nach der Nacht ohne Sieger. DenLaureus-Award übergab derweil Formel-1-Guru Bernie Ecclestone, dervia Bildschirm mitteilte, dass ihn wohl niemand mehr verdient gehabthätte als Schumacher. «Ich bin sehr stolz und fühle mich sehrgeehrt», sagte der Sportler des Jahres über den Preis, den FerrarisKonkurrent Daimler/Chrysler und Richemont seit 1999 vergeben.
Schumacher war in bester Gesellschaft. Auch die Sportlerin desJahres, die schwedische Golferin Annika Sörenstam, blieb derZeremonie im Centro Cultural de Belem an der Küste Lissabons fern.Sie grüßte wie die australische Surferin Layne Beachley, die denPreis für die beste Alternativsportlerin bekam, aus der Heimat. Beiseiner fünften Auflage bekam der Sport-Oscar Blessuren ab, obwohl esgerade schien, als habe er richtig laufen gelernt. Als Gehhilfenüberfordert waren Tennis-Ikone John McEnroe und Model Rachel Hunter,die mit sprödem Charme durchs Programm führten.
Ein Lichtblick waren Boris Becker und seine Freundin CarolineRocher. Das Paar in Samt und Seide zog die Blicke auf sich. DerRothenbaum-Chairman, der am Dienstag in aller Frühe zum Masters-Turnier nach Hamburg düste, ist neben Katarina Witt und FranzBeckenbauer einer von drei deutschen Sportlegenden in der von EdwinMoses geleiteten Laureus-Jury. Mark Spitz, Daley Thompson, der dieKleiderordnung wie immer ignorierte und in Trainingsklamottenerschien, sowie Alberto Tomba oder Bobby Charlton zählen ebenso zumillustren Kreis der 41 Mitglieder.
«Es freut mich ganz besonders, dass ein Landsmann zum zweiten Malgewonnen hat», meinte Daimler/Chrysler-Repräsentant Becker. «Er isteine lebende Sportlegende. Ich gönne es ihm, auch wenn er im falschenAuto sitzt.» Box-Weltmeister Vitali Klitschko - Laudator ohne Job -flüsterte: «Eines Tages bekomme hoffentlich ich diesen Preis.»
Ein paar Preisträger waren gekommen. Die Newcomerin des Jahres,die 14 Jahre alte Golferin Michelle Wie etwa, oder der beinamputierteLeichtathlet Earle Connor aus Kanada. Hermann Maier war wie vor einemJahr in Monte Carlo wieder für das Comeback des Jahres nominiert -diesmal gewann der Ski-Rennläufer. «Meine Olympia-Medaillen sindsicher mehr wert, aber dieser Preis ist etwas ganz Besonderes», sagteder Weltcupsieger. Bei einem Motorradunfall hätte er fast ein Beinverloren; aber längst jubelt er wieder: «Ich liebe das Leben.»
Den Schritt in eine bessere Zukunft will das Sport-Projekt Mythareaus Kenia Jugendlichen ermöglichen. Seit 17 Jahren mühen sich dieMacher, das Leid der teils traumatisierten Kinder zu lindern undihnen eine Perspektive getreu dem Motto Nelson Mandelas zugeben: «Der Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern und dieMenschen zu einen.» Das auch für den Friedens-Nobelpreisvorgeschlagene Projekt bekam den Sport for Good Award. Dengleichen Lorbeer erhielten die Cricket-Teams aus Indien und Pakistan,die durch ihre Länderspiele Ressentiments bekämpfen.
Die Hoffnungen der deutschen Fußball-Weltmeisterinnen und desbehinderten Rad-Weltmeisters Michael Teuber erfüllten sich nicht.Mannschaft des Jahres wurde das englische Rugby-Weltmeisterteam.Posthum mit dem Lifetime-Award geehrt wurde Bergsteiger Arne Naessaus Norwegen. Der 67-Jährige fand im Januar in Südafrika den Tod.