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Elektro-Scooter Elektro-Scooter: Riesiger Jubel bei Team MRS

Von ANDREAS BÜRKNER 26.08.2009, 13:52

REINSTEDT/MZ. - "Wir wollen den Sieg in der Klasse", hatte André Mühlmann, der Namensgeber für Mühli's Race Services (= MRS) vom einheimischen Harz-Ring zu Beginn der elften Auflage des 24-Stunden-Rennens in Reinstedt als Ziel ausgegeben, "alles andere ist Zugabe." Dass diese ausgerechnet den Gesamtsieg aller 25 Teams bedeutete, konnten weder die sechs Fahrer noch eine zahlenmäßig deutlich größere Service- und Betreuungsmannschaft nur erhoffen.

"In dieser langen Zeit kann so viel passieren", waren deshalb die tollkühnen Piloten Michael Danner, Carsten Conert, Tobias Hinze, Remo Beck, Marco Bömer und André Mühlmann auf ihrer kleinen Hondas nach dem Zieldurchlauf überglücklich. Die obligatorische Sektdusche nahm gar kein Ende.

Begonnen hatten die Wettbewerbe mit dem fünften Auftritt der Elektro-Scooter, "aber in diesem Jahr erstmals als offizielle Weltmeisterschaft", betonte Organisator Wolfgang Tiebe. "Wir haben es als Marke schützen lassen, nun ist es einmalig in Deutschland." Die Regeln wurden gestrafft, die Länge auf 20 Minuten plus zwei Runden ausgedehnt, "damit die Zuverlässigkeit noch mehr zum Tragen kommt". Doch ausgerechnet Tim Merker aus Stuttgart, der vorab sein Gefährt über 500 km testete, kam als Einziger nicht ins Ziel.

"Vielleicht hat er beim vielen Probieren das Akku-Laden vergessen", frotzelte der neue Weltmeister Markus Becker aus Jena, was nur die halbe Wahrheit ist. Er stammt aus Giersleben und hatte auf seinem E-Max fast Heimvorteil.

Im Gegensatz zu Scootern oder Leichtkrafträdern "war es sehr leise", hatte Wolfgang Tiebe beobachtet, "aber dafür kann man sich auf der Geraden mit den Gegnern unterhalten", ergänzte Becker.

Ganz international begann das Rennen über 24 Stunden. Mit der Nationalhymne wurden Fahrer aus ganz Deutschland, aber auch Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien begrüßt, bevor sie nach "Le-Mans-Start" - zu Fuß zu den Maschinen - auf die Strecke gehen konnten. Während die Dänen einen Blitzstart hinlegten, versagte bei anderen die Technik, erst später konnten sie das Rennen aufnehmen. "Entschieden wird am Anfang nichts", setzten die Neulinge von SFM Racing aus Münchehof bei Quedlinburg vor allem aufs Ankommen. Dirk und Benjamin Brand, Tobias Hilbig, Michael Schröder, Mike Dietz und Tobias Riediger als Fahrer der Simson kamen durch und landeten schließlich als Vierzehnte im Mittelfeld.

Den Technikern wurde nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch Kondition abgefordert: Wegen der engen Boxengasse war nur Schieben durchs Fahrerlager von Ein- bis Ausfahrt erlaubt, was manchen aus der Puste brachte. "Wir haben uns sogar abgelöst", sparten die SFMer ein paar Sekunden.

"Unter die besten zehn und Platz zwei der Klasse", hatte Jens Wenzel von TKM Selkeracer Reinstedt die Ziele für Tino Holzmann, Maik Joschko, Tom Wenzel, Stefan Haase sowie Dominique und Sarah Thierfelder hoch gesteckt. Ganze 35 Sekunden fehlten am neunten Rang, den noch das holländische Racing Team Goessen holte und zugleich Platz zwei der Klassenwertung wegschnappte. Wenzel ärgerte sich: "So wenig nach 24 Stunden."