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Eisschnelllauf-Weltcup Eisschnelllauf-Weltcup: Sabine Völker verpatzt Comeback

Von Frank Thomas 07.12.2003, 16:45
Sabine Völker läuft im Dezember 2002 in Nagano über 1000 m. (Foto: dpa)
Sabine Völker läuft im Dezember 2002 in Nagano über 1000 m. (Foto: dpa) dpa

Calgary/Berlin/dpa. - Zum ersten Mal seit März1996 verpassten die deutschen Sprinterinnen bei einem Weltcup dieMedaillenränge.

Mit großen Hoffnungen war Sabine Völker nach einjährigerZwangspause auf Grund einer Lebensmittelvergiftung in die Rennengegangen. In 38,75 Sekunden lief sie auf dem «Sahneeis» von Calgaryjedoch sogar 4/100 langsamer als bei den deutschen Meisterschaften inder Erfurter Eis-Arena. Über 1000 m ging es dann zwar etwas besserfür die 30-jährige Thüringerin, doch in 1:16,40 Minuten blieb sie alsSechste schließlich immer noch über zwei Sekunden hinter der Bestzeitvon Jennifer Rodriguez (USA/1:14,50) zurück. «Zwar habe ich seit dreiTagen Rückenprobleme und nehme Schmerzmittel, aber das will ich alsGrund für diese Leistungen nicht anführen», war sie enttäuscht.

Doch auch die anderen Weltklasse-Athletinnen rissen in Calgarykeine Bäume aus. 500-m-Siegerin Shihomi Shinya aus Japan konnte in38,07 nicht einmal die 38-Sekunden-Grenze knacken. Erst vor einerWoche hatte sie Monique Garbrecht-Enfeldt den Freiluft-Weltrekord in38,25 entrissen. Die Berlinerin, die im Vorjahr die Sprint-Rennensouverän beherrschte, hatte auf Grund von Knieproblemen ihrenSaisoneinstieg schweren Herzens auf die Vierkampf-WM Mitte Januar2004 verschoben.

«Wir müssen nun in Ruhe auswerten, woran es gelegen hat», meinteBundestrainer Helge Jasch, der die deutsche Sprinter- Mannschaft inCalgary betreute. «Auf jeden Fall war zum Beginn der Saison großeNervosität bei unseren Sportlern zu spüren, die vor allem auch invielen Fehlstarts zum Ausdruck kam», fügte der Coach an.

In einem auf weit höherem Niveau stehenden Herren-Rennen schraubteder Kanadier Jeremy Wotherspoon den Bahn- und Landesrekord über 500 mauf 34,37, womit er den Weltrekord von Hiroyasu Shimizu (Japan) nurum 5/100 verfehlte. Mit seinem 46. Weltcup-Sieg rückte er dem neunJahre alten Rekord des Berliner Olympiasiegers Uwe-Jens Mey ganznahe, der es auf 48 Siege gebracht hatte.

Einen leichten Hoffnungsschimmer unter den seit Jahren weitabgeschlagenen deutschen Sprintern verbreitete der Neu-InzellerDoppelmeister Dino Gillarduzzi, der als 21. über 500 m in 35,54 dendeutschen Rekord nur um 0,24 verfehlte und über 1000 m als 22. in1:10,27 eine persönliche Bestzeit fixierte. Der Sieg auf der längerenStrecke ging an Erben Wennemars, der in 1:07,78 die starke Leistungder Niederländer mit vier Läufern unter den besten sechs krönte.