Eiskunstlauf-WM in Dortmund Eiskunstlauf-WM in Dortmund: Winkler/Lohse untermauern ihre Medaillenansprüche

Dortmund/dpa. - Für die sechsfachen deutschen Eistanz-Meister Kati Winkler und René Lohse ist eine Medaille bei den Eiskunstlauf- Weltmeisterschaften in Dortmund in greifbare Nähe gerückt. Die Berliner kamen am Donnerstag mit einem ausdrucksstarken Originaltanz auf den vierten Platz. In Führung gingen vor der Kür am Freitag die Europameister Tatjana Nawka/Roman Kostomarow aus Russland vor den Bulgaren Albena Denkowa/Maxim Stawijski und Jelena Gruschina/Ruslan Gonscharow (Ukraine).
«Wir werden morgen noch einmal voll Gas geben und kämpfen», sagte Lohse, der sich sieben Wochen nach seinem Innenbandanriss zu Jive-, Blues- und Swing-Rhythmen wieder in Bestform zeigte. «Es ist schon toll, dass wir in der letzten Gruppe der besten fünf Paare laufen, auch für unsere vielen Fans», meinte der 30-Jährige, der in der Westfalenhalle mit einer verstärkten Bandage am linken Knie läuft. «Wir wollen nicht nur an eine Medaille denken, das würde uns zu sehr unter Druck setzen», meinte die Wahl-Oberstdorferin Kati Winkler, die «es liebte, vor so einem tollen Publikum zu laufen».
2500 Zuschauer feierten die Vorzeige-Tänzer, die zumindest wieder mit der Top-Ten-Platzierung einen zweiten deutschen Startplatz herausholen. Erstmals seit 31 Jahren könnten die Olympia-Achten von Salt Lake City für Deutschland sogar wieder Edelmetall bei Welttitelkämpfen holen. Zuletzt gewannen die Ravensburger Geschwister Angelika und Erich Buck 1973 in Bratislava Silber.
Unterdessen deutet alles darauf hin, dass die Höchstnote 6,0 in Dortmund ein letztes Mal gezogen wird. Der Präsident der Internationalen Eislauf-Union (ISU), Ottavio Cinquanta, sieht das neue Wertungssystem auf einem guten Weg. «Das alte mit der 6,0 hat uns 80 Jahre lang gedient, nun ist es Zeit für Veränderungen», warb der Italiener für die Innovation in der Bewertung der Läufer.
Nach dem Paarlauf-Skandal habe er auch im engen Austausch mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) an der Veränderung des Systems gearbeitet. «Das IOC ist unterrichtet, es gibt positive Reaktionen», meinte Cinquanta, der auch Mitglied des IOC- Exekutivkomitees ist. Im Juni muss es auf dem ISU-Kongress eine Zweidrittel-Mehrheit für das neue Punktsystem geben.
