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Eiskunstlauf Eiskunstlauf: Stefan Lindemann verpatzt Grand-Prix-Auftakt

Von Tatjana Flade 24.10.2004, 14:49
Stefan Lindemann während der WM in Dortmund im März. (Foto: dpa)
Stefan Lindemann während der WM in Dortmund im März. (Foto: dpa) dpa

Pittsburgh/dpa. - Sieben Monate nach dem Gewinn derBronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Dortmund hat StefanLindemann bei Skate America zum Auftakt des Eiskunstlauf-Wintersenttäuscht. Der Sportsoldat lief zwar die fünftbeste Kür, konnte sichnach missratenem Kurzprogramm aber nur um zwei Ränge verbessern undwurde wie vor einem Jahr beim ersten Grand Prix Neunter. «Es istvöllig klar, der neunte Platz war nicht mein Anspruch», sagte derErfurter am Samstag in Pittsburgh. Er zeigte einen vierfachenToeloop, beim Axel und beim Salchow stürzte er.

Der Paarlaufwettbewerb wurde von einem schweren Unfallüberschattet. Die Weltmeister Tatjana Totmjanina/Maxim Marinin(Russland) stürzten bei einer Hebung. Die zierliche Totmjanina schlugmit dem Kopf auf dem Eis auf und blieb reglos liegen. Nach Angabenaus dem Krankenhaus war sie wach und orientiert. Ihr Zustand sei gut.Nach der verletzungsbedingten Aufgabe des Paares siegten DanZhang/Hao Zhang (China).

Im Training hinterließ Lindemann einen weit besseren Eindruck, wasauch Trainerin Ilona Schindler bestätigte: «Einzeln sind die Sprüngestabil, im kompletten Programm aber noch nicht.» Dabei ist dieVorbereitung gut gelaufen, von Verletzungen blieb der Thüringerverschont. Erstmals arbeitete er mit der amerikanischen Star-Choreografin Lea Ann Miller, die mit ihm die Kür The Big Bounce (DerGroße Knall) einstudierte. In Punkto Präsentation und Ausdruck sindFortschritte zu erkennen.

Schon nächste Woche will Lindemann bei Skate Canada angreifen. EinTrost für den 24-Jährigen: Sein erster Grand-Prix-Einsatz war für ihnein vorher festgelegter Streichwettbewerb. Um den Einzug ins Finalekämpft er erst in Kanada und beim Cup of China. «Das Finale der sechsBesten ist ein Saisonziel», sagte Lindemann. Auch im Vorjahr starteteer mittelmäßig in die Saison, bevor er bei der EM mit Platz fünf undbei der WM mit Bronze für Furore sorgte.

Bei Skate America wäre mit einer stärkeren Leistung eine Top-Platzierung leicht möglich gewesen, denn die Konkurrenz zeigte sichnicht von der besten Seite. Vize-Weltmeister Brian Joubert ausFrankreich stolperte mehr schlecht als recht zum Sieg. Zweiter wurdeRyan Jahnke vor Michael Weiss (beide USA). In diesem Jahr fehlenStars wie der angeschlagene dreifache Weltmeister Jewgeni Pluschenko(Russland), die fünfmalige Weltmeisterin Michelle Kwan undVizeweltmeisterin Sasha Cohen (beide USA) in der Grand-Prix-Serie.Offiziell sind Verletzungen der Grund, das reduzierte Preisgeldkönnte auch eine Rolle spielen. Ein Sieg bringt nur noch 18 000 statt30 000 US Dollar ein.

Stefan Lindemann zeigt bei der WM 2004 seine Kür. (Foto: dpa/Archiv)
Stefan Lindemann zeigt bei der WM 2004 seine Kür. (Foto: dpa/Archiv)
dpa