Eiskunstlauf Eiskunstlauf: EM-Titel für Totmianina/Marinin

Lausanne/dpa. - «Nach dem Sturz sind wir aus dem Konzept gekommen», sagte der 22Jahre alte Jeschke nach der Vorstellung, in der er nach einemdreifachen Toeloop auf dem Hosenboden landete. Seine ein Jahr jüngerePartnerin stürzte danach noch zweimal. «Der Druck der Olympia-Normhat uns fertig gemacht», meinte Mariana Kautz, die nach dermiserablen Vorstellung nicht mehr mit Platz acht gerechnet hatte.Damit verbesserte sich das Paar in der Kür um einen Platz, denn auchdie Konkurrenz patzte mehrfach. «Das einzig Positive an diesemWettkampf ist, dass wir es geschafft haben», sagte Jeschke.
Vier Stunden vor der Kür zog Trainer Knut Schubert sein zweitesPaar, Mirko Müller/Sarah Jentgens, wegen einer Grippe Müllers zurück.Der 27-Jährige, der 1998 noch mit Peggy Schwarz WM-Bronze holte,fühlte sich schon nach der Kurzkür am Montag unwohl. Nach einem TagPause trainierte er zwar am Mittwochmorgen, doch danach ging nichtsmehr. Nach dem Kurzprogramm lag das neu zusammengestellte Duo anzehnter Stelle.
Zuvor war die Münchnerin Andrea Diewald bei ihrer EM-Premierevöllig eingebrochen und musste bereits nach einem Tag die Heimreiseantreten. In der Qualifikation stürzte die deutsche Vize-Meisterinmehrmals und erreichte als 16. in der Gruppe B nicht das Finale derbesten 30 Starterinnen. Titelverteidigerin Irina Slutskaja und MariaButirskaja (beide Russland) gewannen trotz glanzloser Darbietungenjeweils ihre Qualifikationsgruppe.
«Es gibt keine Erklärung und keine Entschuldigung, so schlechthabe ich sie in dieser Saison noch nicht gesehen», meinte DiewaldsTrainer Alexander Wedenin. Die 20-Jährige, die nur in die Schweizfahren durfte, weil die deutsche Meisterin Katharina Häcker zu jungist, stürzte viermal aufs Eis und stand nur einen Doppel-Axel sowieeinen Dreifach-Toeloop. Danach weinte sie bitterlich und wollte ihrenersten Auftritt im internationalen Rampenlicht nicht kommentieren.
Die viermalige Titelträgerin Irina Slutskaja zeigte ungewohnteSchwächen in der von allen ungeliebten Qualifikation. Sie stürztesogar beim zweifachen Axel und wurde von den Preisrichtern mitschlechten Noten abgestraft. «Ich musste schon um sechs Uhr morgenstrainieren, das brachte mich ganz durcheinander. Aber es war ja nurdie Aufwärmphase für den richtigen Wettkampf», sagte die 22 Jahrealte Moskauerin. Ihre härteste Konkurrentin Maria Butirskaja zeigteeine mäßige Leistung und vermied nur knapp einen Sturz. Dennochsetzte sich die anmutige Moskauerin an die Spitze der Gruppe B. Die29-Jährige möchte am Genfer See zum dritten Mal den EM-Titel holen.