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Eishockey Eishockey: Vom Eis hinter die Bande

Von Alexander Hauk 12.04.2002, 14:11
Dieter "Didi" Hegen, Kapitän der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, führt den Puck am 01.05.1998 im Weltmeisterschaftsspiel Deutschland-Weißrussland in Basel (Archivbild). Nach fast 35 Jahren beendet der 39-jährige Allgäuer, einer der besten deutschen Eishockeyspieler, seine Laufbahn als Spieler und wird Trainer des EV Duisburg. dpa (zu dpa-Korr "Dieter Hegen beendet Spielerlaufbahn und wird Trainer" vom 12.04.2002)
Dieter "Didi" Hegen, Kapitän der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, führt den Puck am 01.05.1998 im Weltmeisterschaftsspiel Deutschland-Weißrussland in Basel (Archivbild). Nach fast 35 Jahren beendet der 39-jährige Allgäuer, einer der besten deutschen Eishockeyspieler, seine Laufbahn als Spieler und wird Trainer des EV Duisburg. dpa (zu dpa-Korr "Dieter Hegen beendet Spielerlaufbahn und wird Trainer" vom 12.04.2002) dpa

Kaufbeuren/dpa. - Die Allgäuer sind stolz auf ihren «Didi». «Mein älterer BruderGerhard hat mich mit fünf Jahren mit zu den Knaben genommen»,erinnert sich Hegen an den Anfang seiner Karriere. Von da an ging essteil bergauf. Früh wurde das Talent des jungen Hegen entdeckt undgefördert. Schon als 17-Jähriger, in seinem ersten Jahr in der erstenMannschaft, schoss Hegen 60 Tore für den ESV Kaufbeuren und war damitmaßgeblich am Aufstieg in die erste Liga beteiligt. Das war in derSaison 1979/80.

Seine größten Erfolge hat der Spieler mit den Rückennummern 11, 16und zuletzt 23 als Stürmer gefeiert. Sieben Mal war er deutscherMeister, mit Düsseldorf, Köln und München. Fünf Mal hat derKaufbeurer für Deutschland an Olympischen Winterspielen teilgenommen,13 Mal an Weltmeisterschaften. Hegen schoss in 290 Länderspielen 111Tore für Deutschland. Anhaltende Erfolge, die ihm einen Platz imdeutschen Allstar-Team des Jahrhunderts einbrachten. Amerika und dieNHL haben ihn trotz mehrerer Angebote nie gereizt: «Die Liga wardamals noch nicht so seriös.»

«Nein, ans aufhören habe ich eigentlich nie gedacht», sagt Hegen,der Rückhalt bei seiner Frau Claudia, seiner 14-jährigen Tochter Lisaund dem zehnjährigen Sohn Fabian findet. Dabei begann seine Laufbahnim Profi-Eishockey mit einer schweren Kopfverletzung, die er sich aufdem Eis bei einem schweren Zusammenprall zugezogen hatte. Auch derVerlust von neun Zähnen, zehn Nasenbeinbrüche, unzählige Prellungenund weitere Verletzungen konnten den 90 Kilogramm schweren und 1,84Meter großen Stürmer nicht aufhalten, machten ihn höchstensnachdenklich.

Eigentlich wollte Hegen als Nachwuchs-Bundestrainer beginnen unddie «U18»-Mannschaft trainieren. «Das war so mit dem DEB abgemacht»,sagt Hegen. Allerdings habe der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) dieAbmachung nicht eingehalten. «Ohne Begründung», wie Hegen sagt.

Den Wunsch, Trainer zu werden, hat er schon lange: «Schon seitetwa zehn Jahren spiele ich mit dem Gedanken als Trainer.» Er hat inden vergangenen Jahren die Pläne seiner Trainer notiert und will sichdaraus ein eigenes Trainingsprogramm zusammenstellen. Seine Vorbildersind vor allem seine ehemaligen Trainer Hardy Nilsson und Hans Zach.

Seine Traummannschaft kann sich Hegen in Duisburg nichtzusammenstellen: «Dafür haben wir nicht genug Geld.» Er könnezwischen 50 bis 100 Spielern wählen, die auf dem Markt seien. AufHegen ruhen in Duisburg hohe Erwartungen. In der Vergangenheitverschliss der bisherige Zweitligist drei Trainer pro Saison.