Eishockey Eishockey: Referee-Fehlurteil mit heftigem Nachspiel
Berlin/dpa. - Der Blackout von Schiedsrichter Wolfgang Hellwig im rheinischen Duell wird ein Nachspiel haben. Die DEG Metro Stars legten bei der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Montag offiziell Protest gegen die Wertung der mit 4:6 verlorenen Partie bei den Kölner Haien ein. Das bestätigte Düsseldorfs Co-Trainer Walter Köberle der dpa. In der Begründung wird maßgeblich eine Rolle spielen, dass der Referee in seiner Entschuldigung bei DEG-Coach Michael Komma zugab, einen «Blackout» gehabt zu haben.
«Ein Schiedsrichter darf keinen Blackout haben», konterte der Jurist Elmar Schmellenkamp, der Geschäftsführer der DEG GmbH. «Wir wissen aus Erfahrung, dass solche Situationen als Tatsachen- Entscheidung gewertet werden. Damit würden wir verlieren. Die Sache mit dem Blackout ändert aber die Lage», meinte Schmellenkamp.
Schiedsrichter Hellwig hatte am Sonntag in der 49. Spielminute den Treffer zum 5:4 für Köln nach Videobeweis gegeben, obwohl die Aufnahmen der Übertor-Kamera keinen eindeutigen Beweis geliefert hatten, ob sich der Puck wirklich hinter der Linie befand. Nach Ansicht der «Premiere»-Bilder hatte er einen Fehler eingestanden und eingeräumt, «der DEG zwei Punkte geklaut» zu haben.
Bei der DEL wurde am Montag ohne Abstriche von einer Tatsachen- Entscheidung gesprochen. «Es gibt keine TV-Aufnahme, die zeigt, ob der Puck drin war oder nicht drin war. Insofern ist der Streit jetzt müßig», erklärte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. «Der Schiedsrichter hat aus dem Gefühl heraus auf Tor entschieden. Und es gibt bisher keinen gegenteiligen Beweis», fügte er hinzu.
Der Geschäftsführer zeigte zwar Verständnis für die Erregung der Düsseldorfer, machte ihnen aber keine Hoffnung auf den Erfolg ihres Protests. «Ob es richtig oder falsch war, wird ewig im Dunkeln bleiben», meinte Tripcke. Zur diffusen Situation trug zudem bei, dass die Aufzeichnung der Torkamera am Montag bereits gelöscht war. «Das ist schon sehr verwunderlich», urteilte DEG-Co-Trainer Köberle. Für Tripcke ist dies jedoch normal: «Wenn die Szene zum Video-Beweis genutzt wurde, wird sie wieder überspielt.»
Heftiger Ärger über den Referee war auch in Frankfurt das Thema Nummer eins. Schiedsrichter Frank Awizus (Berlin) fertigte nach dem Match der Lions gegen Hamburg (4:5) ebenfalls einen Sonderbericht, in dem er beklagte, dass die Schiedsrichter-Kabine direkt neben der des Team lag und er somit die Schimpf-Kanonaden von Frankfurt-Manager Lance Nethery durch die Kabinenwand ertragen musste.
Die Lions haderten vor allem mit der Entscheidung von Awizus, Dwayne Norris schon in der Startphase nach einem «Allerweltsfoul» mit einer Spieldauer-Strafe zu belegen, womit der Torjäger auch beim «Knaller» am Donnerstag in Mannheim nicht dabei ist. «Awizus hat nicht zum ersten Mal sehr unglücklich gegen uns gepfiffen. Ich werde das in der DEL-Sitzung am Dienstag zur Sprache bringen», erklärte Gerd Schröder, der Vorsitzende des Lions- Aufsichtsrates.
