Einsteigertipps zum Kauf von Modell-Hubschraubern
Bonn/dpa. - Pilot werden wollen viele als Kind. Diesen Traum können Technikfans sich zumindest in klein erfüllen: mit einem Modellhubschrauber. Die Miniatur-Helikopter finden in der Modellsportszene immer mehr Anhänger.
Denn der Einstieg für Amateure ist heute leichter denn je, da aktuelle Modelle als Fertig-Sets zum Auspacken und Losfliegen erhältlich sind und sich leichter steuern lassen als früher. Eine gehörige Portion Fingerspitzengefühl und Geduld müssen Freizeitpiloten aber immer noch mitbringen.
Bis vor einigen Jahren musste man ein technisch versierter Bastler sein, um an diesem Hobby richtig Spaß zu haben, das gelte inzwischen aber nicht mehr, sagt Tom Wellhausen vom Deutschen Modellflieger Verband (DMFV) in Bonn. «Früher war das etwas für Modellbauer - heute geht es mehr ums Modellfliegen.» Denn inzwischen gebe es viele Modelle fertig montiert zu kaufen. Zwar würden weiterhin auch Bausätze angeboten, an denen Käufer unter Umständen wochenlang sitzen - das sei aber eher etwas für die Liebhaber in der Szene.
Solche Einstiegsmodelle wie den Air robbe 340 erkennen Käufer oft an dem Schriftzug «ready to fly» auf der Packung. «Da muss man nur noch den Akku aufladen und dann kann es losgehen mit den ersten Flugversuchen», erklärt Ingeborg Jahn von Robbe in Grebenhain in Hessen. Allzu tief müssen Kunden dabei nicht in die Tasche greifen: Das Gerät von Robbe etwa kostet 129 Euro, andere Modelle wie der Lama von E-Sky oder der CFG Airbeast von Carson werden schon für rund 100 Euro angeboten.
Diese sogenannten Koaxialmodelle haben die Besonderheit, dass bei ihnen zwei Rotoren übereinanderliegen, die sich in entgegengesetzter Richtung zueinander drehen, wie Wellhausen erläutert. Das verleiht ihnen besonders stabile Flugeigenschaften: Sie seien daher auch für Einsteiger relativ leicht zu steuern und könnten schon nach einer kurzen Übungszeit geflogen werden, sagt Uta Berndt von Graupner in Kirchheim unter Teck bei Stuttgart. Das Unternehmen hat mit dem Micro Koala und dem Micro JetRanger zwei Koaxial-Serien im Programm.
Koaxial-Hubschrauber sind Jahn zufolge in der Regel aber nur für drinnen geeignet - also für Rundflüge im Wohnzimmer oder in der Sporthalle. «Draußen geht das nur, wenn es absolut windstill ist.» Ansonsten würden die Leichtgewichte zu schnell vom Wind abgetrieben - schließlich wiegen Modelle wie der Blade MCX von E-Flite nur 28 Gramm.
Während manche Modellhelikopter vor dem Abheben erst aufgetankt werden müssen, gehe der Trend bei Einsteigergeräten zum Elektromotor, erläutert Berndt. Dieser ist zum einen vergleichsweise leise und zum anderen praktisch, weil Modellflieger keinen passenden Sprit für den Verbrennungsmotor besorgen müssen, sondern die Akkus einfach an der Steckdose aufladen, wenn dem Helikopter der Saft ausgeht.
Vor dem ersten Flugversuch müssen Hobbypiloten einige rechtliche Vorschriften beachten: So wird für Modelle ab fünf Kilogramm Gewicht eine Aufstiegserlaubnis von der Luftfahrtbehörde verlangt. Und für alle Miniatur-Hubschrauberarten ist eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben. Hobbyflieger können dabei entweder ihre private Police um diesen Aspekt erweitern. Oder sie treten einem Modellflugverein bei - Mitglieder seien automatisch mitversichert, erläutert Wellhausen.
Deutscher Modellflieger Verband: www.dmfv.aero
Heli-Magazin: www.rc-heli-action.de
Einen Modellhubschrauber in der Luft zu halten, ist kein Kinderspiel. Einsteiger brauchen daher viel Geduld: Denn am Anfang vergehen etliche Übungsstunden, bis sie mit dem «Heli» sauber auf der Stelle schweben oder im Kreis fliegen können. «Das ist schließlich immer noch die Königsdisziplin im Modellflug», sagt Ingeborg Jahn von Robbe. Nach einem Tag schafften Einsteiger mit einem Koaxial-Hubschrauber in der Regel aber ihren ersten Rundflug.