Eine schmerzhafte Rückkehr

Halle/MZ. - Das tat weh: Mit einem kraftvollen Schlag auf den Solarplexus unter dem Zwerchfell hatte Babelsbergs Vitalius Subacius nicht nur Halles Superschwergewichtler Steffen Kretschmann kurz

die Luft genommen, sondern auch dessen Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis zerstört. Nach dem kassierten Wirkungstreffer lief beim Lokalmatadoren nicht mehr all zu viel zusammen. Das kostete ihn gegen den WM-erfahrenen Litauer letztlich den Sieg und seiner Mannschaft doch noch den Gesamterfolg.

"Die Niederlage ist schon bitter", gab der zwei Meter-Hüne zu, sich seine Rückkehr in den Ring nach mehr als fünfmonatiger Abstinenz anders vorgestellt zu haben. "Aber zumindest weiß ich jetzt, wo ich stehe und wobei ich noch zulegen muss bis zum Chemiepokal." Vor allem technisch-taktisch gebe es noch Defizite, was er vor allem auf die fehlende Kampfpraxis zurückführt. Und doch nimmt Kretschmann aus diesem Schlagabtausch etwas Positives mit. "Kondition und Kraft stimmen. Was aber das Allerwichtigste ist: Die Hand hält." Weil er sich diese bei der Militär-WM im September wieder lädiert hatte, war die Zwangspause nötig.

Mit sich und der Boxerwelt zufrieden ist hingegen Robert Woge. Der deutsche Mittelgewichtsmeister punktete Ringfuchs Jörg Rosomkievicz aus. "Ihm musste ich mich 2002 immerhin schon mal geschlagen geben. Aber diese Gedanken habe ich einfach verdrängt", sagte der 20 Jahre alte Woge lachend. Richtig zu schaffen gemacht habe ihm dafür in den letzten Tagen das Abspecken. "Acht Kilo mussten runter, die ich während des Trainingslagers mit der Auswahl drauf bekommen habe", seufzte der Sportsoldat. Außerdem quälte er sich zuletzt mit einer Kapselverletzung in der Hand herum. "Verschleißerscheinungen", will der bärenstarke 75-Kilo-Mann das Handicap nicht überbewerten. "Damit habe ich mich abgefunden."

Eine Steigerung gegenüber der Vorwoche verzeichnete Halles dritte Chemiepokal-Hoffnung Tino Groß. Und doch reichte es für den Halbschwergewichtsmeister gegen den Deutschrussen Anatoli Hoppe wieder nur zum Remis. "Der liegt mir überhaupt nicht", schimpfte Groß über seinen mehr als einen Kopf kleineren Rivalen. Dafür steuerten Weltergewichtler Oliver Güttel gegen Patrick Mittag und Gaststarter Steffen Sparborth (60 kg / gegen David Sprenger) je zwei Siegpunkte für die Teamwertung des SV bei. Der kampfstarke Junior Marcel Herfurth (57 kg) holte gegen Jakov Terskich trotz einer Ellbogenverletzung ein Remis.