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Ein Tag nach Sturz Ein Tag nach Sturz: Ludger Beerbaum gewinnt Großen Preis

15.04.2001, 18:13

Göteborg/dpa. - Ludger Beerbaum präsentiert sich beim Weltcup- Finale der Springreiter als Stehaufmännchen: Einen Tag nach seinem spektakulären Sturz in der zweiten von drei Finalprüfungen gewann der viermalige Olympiasieger aus Riesenbeck am Sonntag den Großen Preis von Göteborg. Im Stechen blieb Beerbaum auf dem Rücken von Figaros Boy als einziger von fünf Startern ohne Fehler. Auf den Plätzen folgten Willi Melliger (Schweiz) mit Annaconda und Helena Lundbeck (Schweden/Mynta). Franke Sloothaak (Borgholzhausen) verpasste mit Paramo K das Stechen und belegte Rang sechs.

«Das ist mir nach gestern eine Genugtuung», sagte der strahlende Sieger. Am Samstag war Beerbaum im Stechen von seinem Pferd Goldfever gestürzt und nur auf dem zwölften Platz gelandet. Mit zehn Fehlerpunkten Rückstand hat Beerbaum bei den beiden entscheidenden Umläufen am Montag nur noch eine theoretische Chance auf den Gesamtsieg des Weltcups. Es führt der Brite Michael Whitaker vor Titelverteidiger Rodrigo Pessoa (Brasilien) und Markus Fuchs (Schweiz).

Bei seinem Sturz am Samstag blieb Beerbaum ohne größere Verletzung. «Mein Steißbein tut ein bisschen weh, das Pferd ist gesund», berichtete Beerbaum. Für seinen Sieg im Großen Preis kassierte der Weltcup-Gewinner von 1993 umgerechnet 25 000 Mark. 50 Mark davon musste er an Paul Schockemöhle abgeben. Mit dem Pferdehändler aus Mühlen hatte Beerbaum, der früher für Schockemöhles Stall geritten ist, vor den letzten drei Startern des Stechens gewettet. Das Geld legte Beerbaums Frau Barbara aus, während der Reiter zur Siegerehrung ritt.

Zuvor hatte Jos Lansink das erste Springen für sein neues Heimatland Belgien gewonnen. Der gebürtige Niederländer siegte im Rahmenprogramm des Weltcup-Finales im Göteborger Scandinavium im Stechen eines schweren S-Springens vor rund 10 000 Zuschauern. Lansink, der auf Wunsch seines Sponsors Leon Melchior seit zwei Monaten für Belgien startet, ritt bei seinem Sieg den holländischen Hengst High Valley Z und verwies seinen ehemaligen Landsmann Gerco Schröder mit Lima und die Schwedin Maria Gretzer (Feliciano) auf die Plätze. Helena Weinberg (Herzogenrath) kam auf Rang sieben. Zweitbester deutscher Starter war Rene Tebbel (Emsbüren/Lady Larissa), der als Zehnter einen Platz vor Marcus Ehning (Borken/Anka) lag.