Dortmund - Schalke Dortmund - Schalke: Vorm Derby fliegen Böller und Pflastersteine

Dortmund/dapd. - Die Einsatzkräfte setzten Pfefferspray und Wasserwerfer ein. Mindestens acht Polizeibeamte wurden verletzt. Rund 200 Randalierer wurden festgenommen. Die Polizei sprach von den schwersten Ausschreitungen der vergangenen Jahre.
Die Dortmunder Polizei hatte ihr Aufgebot im Vergleich zu üblichen Bundesligaspielen auf 1.000 Einsatzkräfte vervierfacht. Mehrfach mussten Fans beider Seiten getrennt werden. Eine Gruppe von 100 Schalke-Anhängern habe auf dem Weg zum Stadion Pyrotechnik gezündet und Prügeleien angezettelt, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag. Sie kippten Mülltonnen um und errichteten Barrikaden. Die Polizei habe die teilweise vermummten Randalierer einkreisen und festsetzen müssen.
Direkt vor dem Stadion wollten sich 600 Schalke-Fans mit mehreren Hundert Dortmund-Fans eine Schlägerei liefern. Die Polizei konnte die Gruppen nur mit Mühe auseinanderhalten und setzte Pfefferspray ein. Die Lage sei außergewöhnlich dynamisch gewesen, sagte die Sprecherin. Aus dem BVB-Lager seien Gegenstände auf die Polizisten geworfen worden. Auch friedliche und absolut unbeteiligte Fans seien angegriffen worden. Die Polizei „musste hart durchgreifen, um weitere Gewalttaten zu unterbinden“.
Zwtl.: Fans wollten Tribünenblock stürmen
Während des Spiels zündeten Schalker Randalierer im Stadion Pyro-Technik und zeigten provozierend ein entwendetes BvB-Fan-Banner. Die Polizei musste daraufhin aufgebrachte Dortmunder an dem Versuch hindern auf den entsprechenden Tribünenblock zu gelangen. Auf dem Spielfeld setzte sich Schalke 04 mit 1:2 (0:1) vor rund 80.000 Zuschauern gegen den Gastgeber Borussia Dortmund durch.
Nach dem Spiel konnten mit dem Einsatz von starken Polizeikräften kleinere Auseinandersetzungen zwischen gegnerischen Gruppierungen weitestgehend unterbunden werden, wie die Polizei weiter mitteilte.
Über die Zahl der verletzten Fans wurde zunächst nichts bekannt. In den vergangenen Jahren war die Lage vergleichsweise ruhig geblieben. „Es ist unglaublich schade“, sagte die Polizeisprecherin. „Mit einer Fankultur hat das nichts zu tun.“
