Dorferneuerung Jaucha Dorferneuerung Jaucha: Eine »üble Kloake« verschwindet im Rohr
Hohenmölsen/MZ. - Es ist eine recht große Gruppe, die sich jede Woche einmal zum Rapport im Baustellen-Container in der Dobergaster Straße trifft: der Bau überwachende Planer Dietrich Keller, Hiestro-Bauleiter Axel Gerber, Polier Hartmut Silz, die Vertreterin des Abwasserzweckverbandes Saale-Rippachtal (AZV) Ina Poczatek, der Hohenmölsener Ordnungsamtsleiter Horst Brauer und Bauamtsleiter Lothar Nitschke. Denn die Bauarbeiten an der Kreuzung Dobergaster/Köttichauer Straße sind so umfangreich, so öffentlich einsehbar und so wichtig für die ganze Stadt, dass sich keiner hier eine Panne leisten will. Anfang Mai hatten die Nessaer Bauleute mit der Anbindung des Teichweges und dem grundhaften Ausbau der Köttichauer/Dobergaster einschließlich der Entwässerung begonnen. Der Abwassersammler war schon im Jahr zuvor gebaut worden (die MZ berichtete). Nun ist auch der Schmutzwasserkanal angebunden und bis in die Köttichauer Straße hineingezogen. Dieser allein kostet 50 000 Mark.
"Da sind wir mächtig froh, dass der AZV so mitzieht", sagt Bauamtsleiter Nitschke zufrieden. Dereinst sollen dann das Regen- und das Schmutzwasser Jauchas getrennt entsorgt werden, wie es jetzt schon am Südhang geschieht. Der offene Graben in der Köttichauer Straße, der bislang nicht nur das Regenwasser, sondern auch den Überlauf der Kläranlagen dieses Ortsteils aufnahm, ist bereits verrohrt. Eine "ganz üble Kloake" sei der Graben gewesen, erinnert man sich in der Runde. Überhaupt seien die Abwasserleitungen in diesem Bereich in einem Haar sträubenden Zustand. Hier meldet sich auch der sonst wortkarge Polier Silz zu Wort, denn seine sechs Männer stehen als Erste vor den Überraschungen, die jeder Erdaushub zu Tage bringt: alte, marode Kanäle, eine Menge unvermuteter Kabel in verschiedenen Tiefen. Da hatte selbst Planer Keller mitunter Mühe, in diesem Wust alter Trassen seine neue unterzubringen. Und doch liegen die Bauleute im Zeitplan. Ist doch der Regenwasserkanal zu 90 Prozent fertig, die Schmutzwasserleitung und der Straßenbau zur Hälfte erledigt. "Dass das alles halbwegs klappt, dafür müssen wir natürlich ständig mit den Anwohnern verhandeln. Trotzdem geht es nicht immer ohne Belästigungen und Behinderungen ab", so Bauleiter Gerber.