Doping Doping: «Shutterfly» mit Triamcinolon erwischt

Thedinghausen/dpa. - Es sei das Mittel Triamcinolonnachgewiesen worden, das zur Behandlung einer Knieverletzungeingesetzt worden sei. Die Anwendung des Mittels ist nach WendtsAngaben den offiziellen Tiermedizinern in einem Formblatt vor der EMmitgeteilt worden. «Danach ist der Start genehmigt worden», so Wendt.
Die Trainingskontrollen gehören zu einem Testprogramm, das seit2005 vor großen internationalen Wettkämpfen vom nationalen Verbanddurchgeführt wird. «Dadurch wollen wir unabsichtliche Doping-Fälleverhindern», sagte Wendt, der auch Geschäftsführer des DeutschenOlympiade Komitees für Reiterei (DOKR) ist. Die FN geht davon aus,dass es durch die Anmeldung des Mittels keine Auswirkungen auf dieMedaillenvergabe gibt, falls es auch in den offiziellen Proben der EMnachgewiesen wird.
Triamcinolon ist ein Cortison. Es wird bei Entzündungeneingesetzt. Wenn es nachgewiesen wird und nicht angemeldet ist, zähltes nicht als Doping, sondern als verbotene Medikation der Klasse A.
Die im niedersächsischen Thedinghausen lebende Michaels-Beerbaumhatte am Sonntag mit ihrem Wallach als erste deutsche Frau den EM-Einzeltitel gewonnen und gehörte zum deutschen Team, das am FreitagSilber geholt hatte. Die 37-Jährige aus dem niedersächsischenThedinghausen war am Montag auf der Rückreise aus Mannheim undtelefonisch nicht erreichbar. Ihr Mann Markus Beerbaum sagte:«Das Ergebnis war für uns keine Überraschung. Wir haben dieBehandlung frühzeitig angezeigt.» Das Mittel sei zur Straffung derBänder eingesetzt worden.
«Shutterfly wurde am 25. Juli im Rahmen einer routinemäßigenKniebehandlung mit der Substanz Triamcinolon behandelt», sagte Wendt.Am 5. August wurde dem Pferd nach seinen Angaben im heimischen Stalleine Blutprobe, und um ganz sicher zu gehen am 10. August imTrainingslager in Hagen bei Osnabrück auch noch eine Urinprobeabgenommen. Diese Urinprobe habe noch einen minimalen Nachweis derzur Behandlung eingesetzten Substanz ergeben. Man wisse nicht genau,wie lange die Substanz nachweisbar ist.
«Ich bin stolz, dass wir die Lehren gezogen haben», sagte Wendtmit Verweis auf Fälle verbotener Medikation, die durch normaleBehandlungen zu Stande gekommen seien. So hatten die deutschenSpringreiter das Olympia-Gold von Athen verloren, weil LudgerBeerbaum eine Behandlung seines Pferdes mit einer Salbe nichtangegeben hatte. Andernfalls hätte das Team die Medaillehöchstwahrscheinlich behalten können.
Wendt war nach eigenen Angaben auch auf einer Dienstreise inHongkong, wo ein Olympia-Test-Wettkampf stattfand, telefonischständig informiert gewesen. Ahnungslos gab sich hingegenVerbandspräsident Breido Graf zu Rantzau. «Davon weiß ich nichts, ichwar nicht involviert,» sagte er am Montagnachmittag. «Ich höre esimmer erst, wenn es brennt. Da hat es dann wohl nicht gebrannt.»