DM Schwimmen DM Schwimmen: Rupprath startet locker in die Meisterschaften

Hamburg/dpa. - Hannah Stockbauer ist zwei Monate vor den Weltmeisterschaften mit der zweiten Weltjahresbestzeit in die doppelte Gold-Bahn geschwommen. Nach den 1500 m ließ sich die Doppelweltmeisterin aus Erlangen bei den deutschen Meisterschaften in Hamburg auch die 800 m Freistil nicht nehmen und will jetzt in Barcelona den zweifachen Gold-Coup von Fukuoka 2001 wiederholen. Antje Buschschulte zwang einen Tag nach ihrem Triumph über Franziska van Almsick über 100 m Rücken auch die Hamburgerin Sandra Völker in die Knie und schwamm in eine erfolgreiche Vergangenheit zurück. Rekordjäger Thomas Rupprath ließ sich auch durch eine Erkältung nicht aus der Bahn bringen und holte über 100 m Schmetterling souverän seinen 36. deutschen Meistertitel.
Der Wuppertaler Europarekordhalter hatte mehr mit seiner Erkältung als mit den Gegnern im Wasser zu tun. Die angepeilte Bestzeit war nicht drin. «Jetzt habe ich neun Wochen Zeit, mich auf die WM vorzubereiten - und versuche, dort noch schneller zu schwimmen», sagte der 26 Jahre alte Titelverteidiger nach guten 52,21 Sekunden. «Die Zeit ist unwichtig, wichtig ist, dass er gesund bleibt. Die Botschaft, die er seinen Kollegen weltweit hier geben wollte, die kann er auch in Barcelona geben», meinte DSV-Sportdirektor Ralf Beckmann, «es macht keinen Sinn, hier noch die Reserveflasche aufzumachen.»
Antje Buschschulte hat jeden Respekt abgelegt. In 1:01,27 Minuten «raubte» die Magdeburgerin auch Sandra Völker den Titel und sicherte sich das zweite WM-Ticket. «Ich danke meinem Trainer Bernd Henneberg, dass ich so gut drauf bin», sagte sie, «ich bin super zufrieden und denke, dass ich bei der WM noch schneller sein kann.» Titelverteidigerin Sandra Völker aus Hamburg schwamm in 1:02,67 an der WM-Norm vorbei. «Ich hatte einen schlechten Start, das ist für mich immer eine große Schwierigkeit», sagte die 29-Jährige. «Ich hoffe, dass ich bei der WM schwimmen darf.»
Hannah Stockbauer krault ein Jahr nach ihrem Abitur wieder vorneweg. In 8:26,42 Minuten ließ sie der nationalen Konkurrenz über 800 m Freistil keine Chance. «Ich kann glücklich sein. Es ist besser gelaufen, als ich erwartet hatte.» Beckmann: «Sie nimmt ihre Titelverteidigung sehr ernst. Und wenn alles normal läuft, kann sie noch ein gutes Stück zulegen.» Die Zweitplatzierte Jana Henke (Potsdam) löste ebenfalls das WM-Ticket.
Über 100 m Rücken schwamm der Wuppertaler Steffen Driesen in Abwesenheit von Europameister und Europarekordler Stev Theloke (Chemnitz) zum Titel. Theloke hatte seine Starts am Donnerstag aus heiterem Himmel abgesagt und war erst gar nicht nach Hamburg gereist. Der Titelverteidiger ist völlig aus der Bahn geraten, seit er sich vor rund drei Wochen von seiner langjährigen Trainerin getrennt hat. Mit der DM-Absage ist auch die WM für den 25-Jährigen gelaufen. Deutscher Meister über 200 m Brust wurde Kamil Kasprowicz aus Hamm. Den dritten Titel in Serie gewann über 200 m Schmetterling Annika Mehlhorn aus Baunatal.
