Besonderes Konzert im Vorharz Diese besondere Premiere wird in Schwanebecks Petri-Kirche vorbereitet
Die St.-Petri-Kirche in Schwanebeck ist ziemlich groß. Und dennoch kommt es bald auf jeden Millimeter an. Wird ein großes Podest in die barocke Pracht einzupassen sein, damit die Kirche zu einem besonderen Konzertort werden kann?
Schwanebeck. - „Also, in den vergangenen 64 Jahren gab es das garantiert nicht“, sagt Sabine Kluwe. Christian Plötner ergänzt: „Im gesamten 20. Jahrhundert nicht.“ Damit ist klar: Es wird eine Premiere für das Vorharzstädtchen Schwanebeck. Und was für eine.
Zum ersten Mal wird sich am 4. Januar 2025 ab 17 Uhr in der Petrikirche die barocke Klangpracht des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach entfalten. Zu verdanken ist das dem Wunsch eines Menschen, der in Schwanebeck zuhause ist und sich dieses Konzerterlebnis für seine Heimatstadt gewünscht hat. Und mit einer Spende den finanziellen Grundstock für das Vorhaben legte, wie Pfarrer Plötner berichtet.
Halberstadts Domkantor unterstützt Vorhaben in Schwanebeck
Also wandte Plötner sich Ende vergangenen Jahres mit diesem speziellen Wunsch an Kirchenmusikdirektor Claus-Erhard Heinrich. Der Domkantor weiß, wie beliebt das Werk ist, das er in Halberstadt nur noch selten aufführt. Zu viele Chöre stürzten sich in der Adventszeit auf diesen berühmten Klassiker, den er durchaus zu schätzen weiß. Er kennt aber ebenso die Herausforderung, die dessen Aufführung bedeutet.
Weil aber gerade im ländlichen Raum so ein Konzert etwas ganz Besonderes ist, unterstützt Heinrich die Schwanebecker gern bei ihrem Vorhaben. Pfarrer Christian Plötner ist zudem selbst musikalisch aktiv und scheut dank der Erfahrung mit den Musicalprojekten in den vergangenen Jahren den organisatorischen Aufwand ebenfalls nicht.
Projektchor aus dem Kirchenkreis Halberstadt für die Aufführung gegründet
Eine Anforderung dabei: einen Projektchor im Kirchenkreis Halberstadt ins Leben zu rufen mit Menschen, die Lust auf das Weihnachtsoratorium und es bestenfalls bereits gesungen haben - denn viel Zeit zum Proben ist nicht. Für die orchestrale Unterstützung der 70 Frauen und Männer hat Domkantor Heinrich das Telemannische Collegium Michaelstein gewonnen. Dazu kommen die Solisten Sara Mengs (Sopran), Beat Duddeck (Altus), Christoph Pfaller (Tenor) und Tobias Mengs (Bass).
Sie alle müssen vor dem Hochaltar Platz finden - samt transportabler Orgel. Mit wie vielen Podeststufen man auf begrenztem Raum größtmöglichen Platz für die Akteure schafft, besprechen Plötner und Heinrich mit Fabian Stankewitz.
Gemütlicher Ausklang nach dem Konzert in Schwanebeck geplant
Der Gröninger Unternehmer hat mit seiner Firma Showsystems reichlich Erfahrung, fragt nach Ausgangsbedingungen wie Starkstromanschlüssen und ähnlichem. Denn damit die Musiker Noten und Texte sehen können, braucht es anderes Licht, als es sonst beim Gottesdienst genutzt wird.
Um das Konzert nicht nur akustisch zu einem Erlebnis werden zu lassen, wollen die Organisatoren ein bisschen Wärme in die Kirche bringen - mit einem großen Gebläse und kleineren Heizgeräten. „Und wem es am Ende doch etwas frisch sein sollte, der kann sich anschließend bei Glühwein, Grillwurst und Gesprächen an der Feuerschale aufwärmen,“ kündigt Sabine Kluwe vom Gemeindekirchenrat an. Sie vertreibt gemeinsam mit Kerstin Gerloff und Stefanie Jäger auch die Eintrittskarten, die es außerdem bei der Buchhandlung Schönherr in Halberstadt gibt.