Die weiße Massai
Hamburg/dpa. - Die Geschichte von der Liebe der blonden Schweizerin und des schönen Massai-Mannes berührte Millionen von Buchlesern und Kinogängern.
An diesem Montag um 20.15 Uhr kommt «Die weiße Massai» mit Nina Hoss in der Hauptrolle bei Sat.1 ins Fernsehen. Als der Film im September 2005 in den Kinos anlief, erreichte er gleich den Spitzenplatz der Charts, bis zum Jahresende hatten ihn zwei Millionen Menschen gesehen. Regisseurin Hermine Huntgeburth («Teufelsbraten», «Der Hahn ist tot») verfilmte den autobiografischen Bestseller von Corinne Hoffmann als Gratwanderung zwischen großem Gefühl und solidem Unterhaltungskino.
Am Ende ihres Kenias-Urlaubs schickt Carola (Nina Hoss) ihren Freund allein nach Hause. Für sie war es Liebe auf den ersten Blick in der «Bush-Baby-Disco». Carola stürzt sich mit Mut und Leidenschaft in die fremde Kultur, mit dem geliebten Massai Lemalian (Jacky Ido) und seiner Mutter teilt sie eine primitive Hütte. Dabei kann sie sich längst nicht mit allem anfreunden, so mag sie zum Frühstück nicht an dem angebotenen Ziegenbein knabbern.
Carola heiratet ihren Lemalian in Weiß - mitten im Busch. Unter dramatischen Umständen bringt sie das gemeinsame Kind zur Welt. Doch die Beziehung wird auf immer härtere Proben gestellt. So muss Carola befremdet zusehen, wie ihr Mann nach alter Tradition das Blut einer frisch geschlachteten Ziege trinkt. Auch die Beschneidung der jungen Mädchen des Stammes kann sie nicht verhindern.
Ihr einziger Kontakt zur heimatlichen Welt ist die Deutsche Elisabeth (Katja Flint), die in einer unglücklichen Beziehung mit einem Afrikaner lebt. Frauen seien in der Massai-Gesellschaft nicht viel wert, meint Elisabeth: «Sie kommen direkt nach den Ziegen.» Carolas Glück scheitert. Sie sieht nicht, dass sie den Stolz ihres Mannes verletzt, als sie selbstständig einen kleinen Laden eröffnet, Lemalian wird krankhaft eifersüchtig. Am Ende flieht Carola mit ihrem Kind.
Regisseurin Huntgeburth drehte den Film an Originalschauplätzen in Kenia: Der Gegensatz zwischen den von Menschen wimmelnden Märkten in Mombasa und den einsamen, ausgedorrten Steppen in der Heimat der Samburu-Krieger scheint symbolisch für die Zerrissenheit des Liebespaars zu stehen. Für ihre Darstellung der Carola wurde Nina Hoss 2006 mit dem Bayerischen Filmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet.