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Die Teams der Formel 1: Renault F1 Team

02.03.2007, 15:07

Wer bei Renault nach dem Weggang von Doppel-Weltmeister Fernando Alonso eine neue Bescheidenheit oder gar Unsicherheit hinsichtlich der eigenen Stärke erwartet hatte, sah sich schon bei der Präsentation des neuen R27 getäuscht. Teamchef Flavio Briatore nutzte die Gelegenheit zu einer Kampfansage an die Konkurrenz und rief das «Titel-Triple» als Ziel aus. «Wir kämpfen in jedem Rennen um das Podium», kündigte der Italiener an.

Ziel sei es, den Titel in der Fahrer- wie auch der Konstrukteurswertung zu verteidigen. Auch die übrigen Verantwortlichen rechnen sich gute Chancen aus und zählen sich nach vier Weltmeisterschaften in den vergangenen beiden Jahren mit breiter Brust zu den Titelanwärtern. «Mit dem jeweils doppelten Titelgewinn 2005 und 2006 haben wir uns als Hauptkraft in der Formel 1 etabliert», sagt Alain Dassas, der Formel-1-Präsident des französischen Automobilkonzerns. Das Team wolle auch 2007 beide Titel holen.

Doch bei allem zur Schau getragenen Selbstbewusstsein bleibt die Frage, wie gut das Team den Verlust seiner spanischen Galionsfigur an die Konkurrenz von McLaren-Mercedes verkraftet. Mit der bisherigen Nummer 2, dem Italiener Giancarlo Fisichella, und dem finnischen Newcomer Heikki Kovalainen, der seit 2004 Testfahrten für Renault absolvierte, scheint die «equipe jaune» ein schwächeres Fahrerduo zu haben als Ferrari (Kimi Räikkönen/Felipe Massa) und McLaren-Mercedes (Alonso/Lewis Hamilton). Alonsos bisheriger Mentor Briatore will davon nichts wissen. «Wir glauben an unsere Wahl und wir sind zuversichtlich wieder äußerst erfolgreich zu sein», sagt er. Die wichtigste Basis für den Erfolg der vergangenen Jahre sei ohnehin der Teamgeist bei Renault: «2007 ist eine fantastische Gelegenheit, dies zu zeigen.»

Von existenzieller Bedeutung wird dabei sein, ob der R27 über die Zuverlässigkeit der vorherigen Modelle verfügt und zugleich beim Speed mit den anderen Topautos mithalten kann. Mit einer Lackierung in blau, weiß und orange, den Farben des neuen Hauptsponsors (die niederländische Großbank «ING»), sieht der neue Bolide immerhin ganz anders aus als seine Vorgänger, nur die Nase hat noch das charakteristische Gelb. Ein wenig erinnert die stark veränderte Optik an eine neue Frisur oder Haarfarbe, die sich jemand zum Zeichen des Neuanfangs nach einer gescheiterten Beziehung zulegt. Ob der abtrünnige Fernando Alonso ab und an eifersüchtig auf sein Ex-Auto schielen wird, muss sich im Laufe der Saison zeigen.

(Stand: Februar 2007)