DHW Deutsche Hydrierwerke Rodleben DHW Deutsche Hydrierwerke Rodleben: Neue Besitzer stellen Ausbau in Aussicht
Roßlau/MZ. - Als der indonesische Salim-Konzern im vorigen Jahr finanziell ins Trudeln kam, löste das bei den 180 Mitarbeitern der DHW Deutsche Hydrierwerke GmbH Rodleben Besorgnis aus. Erst recht, als bekannt wurde, dass die Ibra - eine Art Treuhand in dem asiatischen Staat - den Salim-Bereich Oleochemie, wozu das Chemiewerk an der Elbe seit 1991 gehört, zum Verkauf ausgeschrieben hat. Mittlerweile haben sich die Befürchtungen, mit einem Eigentümerwechsel könnten Arbeitsplätze in Gefahr geraten, als grundlos erwiesen. Im Gegenteil, Ecogreen, der neue DHW-Eigner, hat einen Ausbau des Standortes in Aussicht gestellt. Das Management des neuen Besitzers wolle sich aber noch ein genaues Bild machen, wie sich das Werk entwickle, sagte der indonesische DHW-Chef Santje Tombokan der Mitteldeutschen Zeitung. Hinter dem Namen Ecogreen stünden die drei namhaften indonesischen Unternehmensgruppen Djarum, Wings und Lautan, die es auf insgesamt 80 000 Mitarbeiter bringen. Dieses Trio hat bei der von der Ibra veranlassten weltweiten Ausschreibung des DHW sowie dreier ehemaliger Salim-Werke in Indonesien das bessere Ende für sich gehabt. Das Unternehmen im Landkreis Anhalt-Zerbst verarbeitet Rohstoffe, die in Indonesien aus Kokos- und Palmkernöl gewonnen werden, zu diversen Chemie-Spezialitäten. Beispielsweise Ester für die Lebensmittelindustrie, ungesättigte Fettalkohole für die Kosmetikbranche oder Fettsäuren für Schmierstoff-Hersteller, erläuterte Werkleiter Reinhold Weidemann. 50 Prozent aller Erzeugnisse gingen in den Export. Dabei erwiesen sich Vertriebsbüros der Indonesier unter anderem in den USA und in Singapur, "die sich ein Unternehmen unserer Größe sonst nie leisten könnte", als äußerst nützlich. Tombokan, der in den 70-er Jahren in Bochum Medizin studiert hatte, aber nach der Rückkehr in seine Heimat zunächst in die Pharma branche und später zur Oleochemie gewechselt war, verhehlt nicht seinen Stolz darauf, dass Ecogreen einen Standort in Deutschland hat. Bei den europäischen Kunden komme es positiv an, wenn hier nicht nur verkauft sondern auch produziert werde. Das Rodlebener Chemiewerk an der Elbe hat unter der Ägide der Asiaten eine erfolgreiche Entwicklung genommen. Die Zuwachsraten der letzten Jahre fielen zumeist zweistellig aus, so 18 Prozent von 1999 zu 2000. Für dieses Jahr werde ein Umsatzvolumen von 75 Millionen Mark angestrebt, so die Geschäftsführung. Salim hatte in neun Jahren etwa 70 Millionen Mark in Rodleben investiert.