Der Große Preis von China
In den Fluten von Shanghai fühlte sich Sebastian Vettel im Red Bull beim GP 2009 besonders wohl. Im chinesischen Dauerregen hatten die Renn-Kommissare einen Start hinter dem Safety-Car verfügt. Acht Runden lang schlich das Feld um den 5,451 Kilometer langen Kurs. Mit seinem Sieg beendete der «Regen-König von China» obendrein die drohende Solofahrt von BrawnGP. Der Terminwechsel vom Oktober in den April bleibt wegen des schlechten Wetters aber fragwürdig. Viele Fahrer sprachen von irregulären Bedingungen.
Der Verlauf des Kurses ist - von oben betrachtet - der Form des chinesischen Schriftzeichens shàng nachempfunden. Dieses steht für «Höchste» oder «Oberste» und findet sich auch im Namen der Stadt «Shanghai» wieder, der soviel bedeutet wie «über dem Meer». 56 Mal durchfahren die Piloten beim Großen Preis von China dieses stilisierte Zeichen und kommen dabei auf eine Gesamtdistanz von 305,066 Kilometern. Auf der 1,3 Kilometer langen Geraden erreichen die Piloten Geschwindigkeiten von mehr als 310 Stundenkilometern. Als besondere Finesse ließ der deutsche Streckenarchitekt Hermann Tilke eine Kurve in der Optik eines Schneckenhauses bauen, deren Radius in ihrem Verlauf immer enger wird.
So spektakulär das Rennen in China auch sein mag, das fehlen eines heimischen Piloten oder gar Rennstalls wird auch in diesem Jahr ein großes Manko bleiben. 200 000 Zuschauer haben an der hochmodernen Strecke Platz, aber ausverkaufte Tribünen bleiben wohl ein Traum. Um das Rennen live zu verfolgen, müssen die Fans in Deutschland bereits um 9 Uhr wach sein.
(Stand: Februar 2010)