Das Glück am Horizont
Hamburg/dpa. - Bei dem Wort «Rhön» strahlen die Augen passionierter Segelflieger, denn das Mittelgebirge bei Fulda in Hessen ist ihr Paradies. «Eine wunderschöne Gegend», sagt Schauspielerin Katharina Schubert. Sie zog allerdings nicht so sehr die Segelfliegerei dorthin.
Vielmehr entstand dort ihr Film «Das Glück am Horizont», den die ARD an diesem Freitag um 20.15 Uhr zeigt. «Eine richtig schöne Komödie», freut sie sich, «fast schon in der Art der klassischen amerikanischen Screwball-Comedys, wo sich Katherine Hepburn und Spencer Tracy kabbelten.» Hier kabbelt sie sich als Bank-Beauftragte mit dem Junior einer Segelflugzeugwerft. Dem kleinen Familienunternehmen, von einer traditionsbewussten Patriarchin (Eva-Maria Hagen) überwacht, droht die Pleite.
Katharina Schubert als knallharte Banklady soll prüfen, ob sich hier ein Kredit überhaupt noch lohnt. Aber so hart ist sie gar nicht, und genau das gefiel ihr an der Rolle. «Berufstätige Frauen, die dazu noch Erfolg haben, werden im Fernsehen oft so tough und stromlinienförmig gezeigt», meint sie. «Hier beherrscht sie zwar ihren Job, ist aber privat oft unsicher und verletzlich.» Zumal wenn ihr Junior Thomas entgegentritt, der laut Aussage der Mutter «nicht viel im Kopf, aber viel Charme» hat.
Dessen Besetzung ist eher ungewöhnlich. Götz Schubert, sonst mehr auf düstere Männlichkeit festgelegt, ist der Charmeur, und das fand nicht nur Fast-Namensbase Katharina reizvoll: «Ich habe Götz mal in George Taboris "Mein Kampf" als Hitler gesehen, und wusste gleich: Mit dem muss ich mal spielen.» Auch er selbst nutzte gern die Gelegenheit, sich einmal etwas anders zu zeigen. Wie er überhaupt eine Schwäche fürs komödiantische Boulevard-Fach hat: «Furchtbar gern würde ich mal "Charleys Tante" spielen. Nur muss mir die erst einer anbieten.»
Beeindruckt hat ihn in der Rhön der kleine Originalbetrieb, in dem gedreht wurde: «Da wird noch jede Schraube eigens hergestellt.» Die Mitarbeiter waren ihm nicht ohne ein gewisses Misstrauen begegnet: «Die haben wohl gedacht: Na, ob er es schafft, ein richtiger Segelflugzeugbauer zu sein? Ich kann nur hoffen, vor ihnen bestanden zu haben.» Selbst einmal mit zu fliegen, hätte ihn gereizt, aber «das hatte leider die Versicherung verboten». Doch lässt sich das nachholen: «Es darf auch ruhig mal ein Looping sein.»