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Damen-Handball Damen-Handball: Pokalsieger Leipzig entthront Nürnberg

Von Gerald Fritsche 07.05.2006, 15:11

Leipzig/dpa. - Die große Party nach dem Einzug ins Meisterschaftsfinale der Frauen-Handball-Bundesliga fiel beim HC Leipzig aus.

Zwar wurden die Spielerinnen von den 200 mitgereisten Fans trotz der 22:25-Niederlage beim 1. FC Nürnberg frenetisch gefeiert, danach zog sich die Mannschaft aber nur zu einem gemütlichen Essen zurück. Wohl wissend, dass die beiden bevorstehenden Endspiele am 13. und 20. Mai gegen Bayer Leverkusen keinen Deut einfacher werden.

Denn bis zum erlösenden Schlusspfiff hatte der Pokalsieger beim nun entthronten Titelverteidiger mehr als eine Zitterphase zu überstehen. Erst in den letzten sieben Minuten sprang der HCL nach dem 31:26 Heimsieg doch noch auf den Endspiel-Zug auf. Zuvor hatte Nürnberg sogar schon mit sieben Treffern Vorsprung (19:12) geführt. Leverkusen hatte es da einfacher. Nach dem 36:28-Heimsieg gegen DJK/MJC Trier gewannen die Rheinländerinnen auch an der Mosel mit 28:25 und sicherten sich überlegen die Champions-League-Teilnahme in der kommenden Saison.

Im Finale sehen sich die Leipzigerinnen trotz zweier deutlicher Siege im Saisonverlauf gegen Leverkusen nicht in der Favoritenrolle. «Es geht wieder bei Null los. Die Spiele sind eine völlig andere Sache als unsere Aufeinandertreffen in der Bundesliga oder im Pokal», sagte Manager Kay-Sven Hähner. Auch am Tag nach dem spannenden Halbfinal-Rückspiel in Nürnberg war er noch begeistert: «Es war ein hochdramatisches Spiel mit einem tollen Endspurt von uns.» Fünf Minuten vor dem Ende lag Leipzig mit sechs Toren zurück, Nürnberg sah bereits wie der Sieger aus. Doch der HCL kämpfte sich dank der Treffer von Katja Langkeit und Milica Danilovic doch noch ins Finale.

In Nürnberg haderte man wieder einmal mit dem Meisterschaftsmodus, aber auch mit dem Verletzungspech. «Dieser Modus ist völlig daneben. Wer nach den Punktspielen Meister ist, sollte auch Meister sein», schimpfte Trainer Herbert Müller, dessen Team als Pokalfinalist nun nur im Europapokal der Pokalsieger statt in der Champions League spielen kann. Schlimmer waren da die Diagnosen der Ärzte für zwei österreichische Nationalspielerinnen in Diensten der Nürnberger: Stephanie Ofenböck riss sich das Kreuzband, Außenspielerin Barbara Strass die Achillessehne.

Spannung verspricht auch die Partie um Platz fünf zwischen dem FHC Frankfurt (Oder) und BVB Dortmund. In der Begegnung wird der Begleiter des DJK/MJC Trier in den EHF-Pokal ermittelt. Frankfurt deklassierte am Samstag den Thüringer HC mit 44:29 und wurde verlustpunktfrei Sieger der Platzierungsrunden-Gruppe B. Die spielfreien Dortmunderinnen kamen in der Gruppe A nach der 22:31-Niederlage des VfL Oldenburg beim Buxtehuder SV in das Spiel um Rang fünf.