Curling Curling: Deutsche greifen nach Europas Krone
München/dpa. - Dem WM-Silber soll EM-Gold folgen: Die deutscheMännermannschaft macht bei Europameisterschaft in Sofia Jagd auf denganz großen Erfolg. «Unser erstes Ziel ist das Halbfinale, aberdanach ist alles möglich», sagt Patrick Hoffmann vom Team des ECOberstdorf, das bei der Weltmeisterschaft im vergangenen April imschwedischen Gävle als Überraschungs-Zweiter seinen bisher größtenErfolg feierte. Der Deutsche Curling-Verband (DCV) hat die Messlattenicht so hoch angesetzt. «Priorität hat die Olympia-Qualifikation»,betonte Sportdirektor Rainer Nittel.
Mit mindestens Platz sechs soll sich das Team Stock in Sofiazunächst die Fahrkarte zur WM im kommenden April in Kanada sichern,wo womöglich schon ein fünfter Rang zur Teilnahme an den OlympischenWinterspielen 2006 in Turin reicht. «Wir haben eine schlagkräftigeTruppe, die das schaffen kann», meinte Nittel, der 2002 in Salt LakeCity als Bundestrainer der deutschen Eishockey-Frauen im Einsatz warund seit August beim DCV arbeitet.
Der erfahrene Skip Sebastian Stock will in der bulgarischenHauptstadt an den EM-Auftritt vor zwei Jahren in Grindelwaldanknüpfen, wo man den letzten von bisher vier EM-Titeln fürDeutschland gewann. Die Mannschaft aus Obersdorf, die durch StefanKnoll, Daniel Herberg und Markus Messenzehl vervollständigt wird,trifft im ersten Vorrunden-Spiel am Samstag auf Italien. Frankreich,Schweden, Titelverteidiger Schottland, die Schweiz, Wales, Russland,Dänemark und Norwegen sind die weiteren Gegner der Oberstdorfer.
Bei den Frauen vertritt die 20-jährige Daniela Jentsch mit ihremjungen Team aus Füssen, Baden-Baden und dem sächsischen Geising denDVC. Mit Sina Frey, Lisa Hammer, Marika Trettin und Petra Tschetschwill die frühere Junioren-Weltmeisterin zu ehemaligen Glanzzeitenzurückkehren. Zwischen 1986 und 1998 gewannen die deutschen Curling-Frauen einmal WM-Gold und sechs Mal den EM-Titel. Der größte Triumphwar der Olympiasieg 1992 in Albertville.
Auftaktgegner ist am Samstag Dänemark. In den weiterenVorrundenspielen treffen die in Füssen stationieren Sportsoldatinnenauf Italien, die Schweiz, Finnland, Titelverteidiger Schweden,Russland, Tschechien, Schottland und Norwegen. «Die Mannschaft istnoch im Aufbau, aber wir hoffen, dass sie sich für die kommende WM inSchottland qualifiziert», formulierte Nittel die Vorgaben desVerbandes.
