Corona: Knapp 600 Todesfälle gemeldet – Spahn empfiehlt Gurgeln
Die Covid-19-Pandemie, oder auch Corona-Krise genannt, beschäftigt die Welt seit Anfang des Jahres. Wir halten Sie im Liveblog mit den wichtigsten internationalen, sowie nationalen News auf dem Laufenden.
Hier erfahren Sie, für welche Länder eine Reisewarnung gilt.
Hier erfahren Sie, welche neuen Einschränkungen aktuell gelten.
Bonner Virologe Streeck geschockt über Anfeindungen im Netz
8 Uhr: Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich entsetzt über persönliche Anfeindungen gegen ihn im Netz geäußert. Anlass war ein Hashtag #SterbenmitStreeck bei Twitter. Kritiker werfen Streeck vor, die Corona-Pandemie zu verharmlosen und Tote in Kauf zu nehmen.
„Wenn wissenschaftliche Debatte und Forschung dazu führen, dass mit # zu meinem Ableben oder sterben mit mir aufgerufen wird, ist das nicht nur sehr verletzend, es erschreckt mich gerade zu, wie gross der Hass und die Diffamierung im Netz geworden ist“, schrieb Streeck dazu auf dem Kurzbotschaftendienst. Im Netz gab es auch viel Unterstützung für den Virologen. „Wer den Hashtag benutzt, disqualifiziert sich meiner Meinung nach selbst für jede ernsthafte Diskussion“, schrieb ein anderer Nutzer.
Spahn ruft zum Verzicht auf innerdeutsche Reisen zu Weihnachten auf
7 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat zum Verzicht auf innerdeutsche Reisen zu Weihnachten aufgerufen. „Den Ort der Familienfeier in das Bundesland mit den großzügigsten Regeln zu legen, fände ich nicht richtig. Denn auch innerhalb der Familien kann Covid-19 ganz schnell gefährlich werden“, sagte Spahn der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwochsausgabe).
„Ich werde Weihnachten zum ersten Mal, seitdem ich denken kann, nicht mit Eltern und Geschwistern gleichzeitig zusammenkommen“, fügte der Minister hinzu. „Das ist sehr schade. Aber es hilft, das Virus in Schach zu halten.“ Um die Ansteckungsgefahr im privaten Bereich zu minimieren, könne womöglich auch Gurgeln helfen, sagte Spahn.
„Wissenschaftlich belegt ist das noch nicht. Aber die Idee dahinter ist, dass Gurgeln mit Mundspülungen aus in Alkohol gelösten ätherischen Ölen oder sogar Kochsalz die Viruslast im Mund-und-Rachen-Raum senken soll“, sagte Spahn. „Ich gurgele ohnehin regelmäßig.“ Eine Gurgel-Empfehlung wie die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene wollte Spahn zwar nicht aussprechen. „Aber schaden tut es sicher nicht.“
Höchstwert von 590 Todesfällen binnen 24 Stunden gemeldet
6.30 Uhr: Die Zahl der binnen 24 Stunden gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus ist sprunghaft angestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 590 neue Todesfälle innerhalb eines Tages, wie aus den RKI-Zahlen vom Mittwochmorgen hervorgeht. Das sind über 100 Fälle mehr als beim bisherigen Rekordstand von 487 Toten vom vergangenen Mittwoch. Insgesamt wurden binnen 24 Stunden 20.815 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Am Mittwoch in der Vorwoche lag der Wert noch bei 17.270. Den bisher höchsten Tageswert gab es am 20. November mit 23.648 Fällen.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg am Mittwoch auf 19.932.
Für ganz Deutschland gab das RKI außerdem einen neuen Höchstwert von 149,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen an. Zu Beginn des Teil-Lockdowns im November waren es um die 120 gewesen. Bund und Länder wollen erreichen, dass es weniger als 50 werden - so könnten Gesundheitsämter Infektionsketten wieder nachverfolgen.
Das RKI zählt in Deutschland seit Beginn der Pandemie 1.218.524 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 (Stand: 09.12, 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 902 100 Menschen inzwischen genesen.
Corona-Impfstoff wird in Kasernen zwischengelagert
4 Uhr: Die Bundeswehr wird ihre Kasernen als Zwischenlager für den Corona-Impfstoff bereitstellen. Wo immer es sinnvoll erscheine, werde die Anlieferung und Lagerung des Impfstoffes in Kasernen ermöglicht, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). „Es liegt bereits ein Amtshilfeantrag des Gesundheitsministeriums zur Lagerung und Verteilung weiterer Impfstoffe vor und wir werden selbstverständlich unterstützen.“ Die Bundeswehr habe auch den Ländern Unterstützung angeboten.
„Die Bundeswehr kann hier auf Antrag der Länder mit bis zu 26 Impfzentren sowie bis zu 26 mobilen Impfteams helfen“, sagte Kramp-Karrenbauer. „Noch nie in der 65-jährigen Geschichte der Bundeswehr haben wir über einen so langen Zeitraum Amtshilfe geleistet“, fügte sie hinzu. Mehr als 9000 Bundeswehrsoldaten seien derzeit im Corona-Einsatz. Die meisten von ihnen arbeiten in den Gesundheitsämtern mit, viele aber auch in Krankenhäusern und Pflegeheimen.
Spahn: Gurgeln kann womöglich Corona-Gefahr verringern
2 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass die Gefahr einer Corona-Ansteckung im Privatbereich womöglich durch Gurgeln verringert werden kann. „Wissenschaftlich belegt ist das noch nicht. Aber die Idee dahinter ist, dass Gurgeln mit Mundspülungen aus in Alkohol gelösten ätherischen Ölen oder sogar Kochsalz die Viruslast im Mund-und-Rachen-Raum senken soll“, sagte Spahn der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Er selbst gurgele ohnehin regelmäßig.
Eine explizite Gurgel-Empfehlung wie die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene wollte Spahn nicht aussprechen, das müsse letztlich jeder selbst wissen. „Aber schaden tut es sicher nicht“, sagte er. Zudem warb Spahn für die Einhaltung einer einfachen Faustregel: „Verhalte dich so, als hättest du Corona: Dann hält man doch ganz automatisch Abstand und ist insgesamt vorsichtiger.“
An Familien appellierte Spahn, zu Weihnachten auch auf innerdeutsche Reisen zu verzichten. „Den Ort der Familienfeier in das Bundesland mit den großzügigsten Regeln zu legen, fände ich nicht richtig. Denn auch innerhalb der Familien kann Covid-19 ganz schnell gefährlich werden“, sagte der Minister. Er selbst werde Weihnachten zum ersten Mal, seitdem er denken könne, nicht mit Eltern und Geschwistern gleichzeitig zusammenkommen. „Das ist sehr schade. Aber es hilft, das Virus in Schach zu halten.“
Drosten: „Letzte Warnung der Wissenschaft“
21.04 Uhr: Zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland hat sich der Virologe Christian Drosten für eine rasche Verschärfung der Maßnahmen ausgesprochen. „Es ist schon so, dass wir jetzt unbedingt etwas tun müssen“, sagte der Charité-Wissenschaftler im „Coronavirus-Update“ vom Dienstag bei NDR-Info.
Die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass die Weihnachtszeit zu einem Anstieg der Fallzahlen führe. Werde jetzt nicht nachreguliert, drohe „Ende Januar und über den gesamten Februar hinaus“ ein Lockdown mit massiven Folgen für die Wirtschaft.
Drosten ist einer der Experten, der an einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina mitgewirkt hat.
Darin wird empfohlen, die Feiertage und den Jahreswechsel für einen „harten Lockdown“ zu nutzen. Vom 24. Dezember bis mindestens 10. Januar sollte „in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen“. Bereits ab 14. Dezember müssten Kontakte auf ein „absolutes Mindestmaß“ reduziert werden.
Der Virologe sagte, das Papier sollte vielleicht verstanden werden als „deutliche und letzte Warnung der Wissenschaft“. Entscheide sich die Politik anders, habe sie sich nicht mehr für die Wissenschaft entschieden.
Astra Zeneca publiziert Studien-Ergebnisse in Fachzeitschrift
20.58 Uhr: Im Rennen um einen sicheren Corona-Impfstoff haben der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca und die Universität Oxford als erste Hersteller die Ergebnisse ihrer klinischen Impfstofftests in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht. Die am Dienstag im renommierten Magazin „The Lancet“ publizierte Studie legt den Testablauf sowie die Wirksamkeit dar.
Die Veröffentlichung zeige, dass die Forscher „die Daten auf transparente Weise gemeinsam nutzen“, sagte Andrew Pollard, der Chef der Oxford Vaccine Group. Die Impfstoffherstellung könne „wirklich kein Wettbewerb zwischen den Entwicklern sein, das muss ein Wettbewerb gegen das Virus sein“, sagte Pollard auf einer Pressekonferenz. Die Studien der AstraZeneca-Konkurrenten Biontech/Pfizer sowie Moderna wurden noch nicht offiziell publiziert.
Niederlande lockern Regeln zu Weihnachten nicht
20.55 Uhr: Angesichts der deutlich steigenden Corona-Infektionen gibt es in den Niederlanden vorerst keine Erleichterung des Teil-Lockdowns. Auch zu Weihnachten dürfen Bürger höchstens drei Gäste pro Tag zu Hause empfangen, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag mitteilte. Es laufe wirklich nicht gut, sagte der Premier. Sollten die Infektionszahlen nicht schnell sinken, dann drohten noch vor Weihnachten weitere Verschärfungen.
Das Institut für Umwelt und Gesundheit RIVM hatte einen „besorgniserregenden Trend“ festgestellt. In den vergangenen sieben Tagen waren 43.103 Neu-Infektionen registriert worden, 27 Prozent mehr als in der Vorwoche.
Seit Mitte Oktober gilt ein Teil-Lockdown. Gaststätten sind geschlossen und persönliche Kontakte stark eingeschränkt. Reisen ohne dringenden Grund sind untersagt.
Trump-Anwältin angeblich mit Virus infiziert
20.51 Uhr: Mit Jenna Ellis hat sich Medienberichten zufolge eine weitere Anwältin in Diensten von US-Präsident Donald Trump mit dem Coronavirus infiziert. Ellis, die im Kampf gegen Trumps Wahlniederlage mit dem ebenfalls infizierten Anwalt Rudy Giuliani zusammenarbeitet, habe Mitarbeiter über ihren positiven Corona-Test informiert, berichtete am Dienstag zunächst die Nachrichtenseite „Axios“. Später berichteten auch andere Medien wie der Nachrichtensender CNN über die Ansteckung.
Den Berichten zufolge gibt es nun Sorgen im Weißen Haus, weil Ellis dort vergangene Woche eine Weihnachtsfeier besucht hatte. Erst am Sonntag war Giulianis Corona-Infektion bekannt geworden. Der 76-Jährige wurde in der Folge in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Washington eingeliefert. Ellis und Giuliani stehen an der Spitze von Trumps Bemühungen, den Ausgang der Präsidentschaftswahl vom 3. November anzufechten.
Biontech und Pfizer arbeiten an neuer Impfstoff-Version
16.50 Uhr: Der Corona-Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer soll künftig auch ohne die zur Zeit nötige Lagerung bei minus 70 Grad zur Verfügung stehen. „Wir arbeiten an einer Version, um die minus 70 Grad zu vermeiden“, sagte Pfizer-Chef Albert Bourla am Dienstag bei einer Pressekonferenz des in Genf ansässigen internationalen Pharmaverbandes IFPMA. Gleichwohl seien die zur Zeit nötigen tiefen Temperaturen aber kein Problem. Die Ingenieure hätten spezielle Boxen entwickelt, die den Transport des Impfstoffs ohne Kühlung von außen möglich machten.
Daten dazu, ob der Impfstoff nicht nur vor der Erkrankung Covid-19 schützt, sondern auch eine Ansteckung verhindert, sollten Anfang nächsten Jahres vorliegen, sagte Bourla. Als erstes Land der Welt hatte Großbritannien dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für den Impfstoff erteilt. Am Dienstag begann dort die größte Impfkampagne in der Geschichte des Landes. Anträge auf Zulassung dieses sowie weiterer Impfstoffe von anderen Firmen laufen auch in der EU, den USA und anderen Ländern.
Das Analyseinstitut für den Gesundheitssektor Airfinity geht davon aus, dass mit den geplanten Impfprogrammen in den USA dort schon im April eine Herdenimmunität gegen Sars-CoV-2 erreicht werden könnte. In Großbritannien sei das im Juli, in der Europäischen Union Anfang September möglich, sagte Airfinity-Gründer Rasmus Bech Hansen. Impfskepsis sei in den Modellrechnungen berücksichtigt, betonte Airfinity-Analyst Matt Linley. Herdenimmunität wird nach Modellrechnungen erreicht, wenn 60 bis 70 Prozent der Menschen immun sind. Skeptisch seien nach Airfinity-Analysen je nach Land bis zu 35 Prozent der Menschen. Nach Angaben von Bourla wollen Biontech und Pfizer in diesem Jahr 50 Millionen, im nächsten Jahr 1,3 Milliarden Dosen des Impfstoffs herstellen. Mehr sei mangels Produktionsstätten nicht möglich.
Auch Hessen beschließt schärfere Maßnahmen
15.45 Uhr: In hessischen Regionen mit dauerhaft hohen Corona-Infektionszahlen wird es eine nächtliche Ausgangssperre und ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit geben. Das kündigte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Dienstag in seiner Regierungserklärung im hessischen Landtag in Wiesbaden an. Als Grund nannte er die in den betroffenen Regionen weiter steigenden Infektionszahlen.
Biontech: US-Behörde FDA hält Impfstoff für sicher
15.09 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff der Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer als sicher eingestuft. In einem am Dienstag vorgelegten Bericht schreibt die Behörde, bei dem Impfstoff seien „keine besonderen Sicherheitsbedenken“ identifiziert worden, die einer Notfallzulassung entgegenstehen würden. Biontech und Pfizer haben bei der FDA einen Antrag auf eine Notfallzulassung ihres Impfstoffes eingereicht, der seit Dienstag bereits in Großbritannien flächendeckend eingesetzt wird.
Polizei-Kontrollen: 200.000 Reisende seit Mitte September ohne Mundschutz im Bahnverkehr
14.44 Uhr: Seit Mitte September hat die Bundespolizei rund 200.000 Reisende im Bahnverkehr auf die Einhaltung der Maskenpflicht an Bahnhöfen und in Zügen hingewiesen. Die „absolute Mehrheit“ habe sich einsichtig gezeigt, teilte die Bundespolizei in Potsdam am Dienstag mit. Vom 12. September bis einschließlich 7. Dezember hätten die Polizisten den Behörden rund 3700 Verstöße gegen die Maskenpflicht gemeldet und etwa 500 Platzverweise ausgesprochen.
Am bundesweiten Aktionstag zur Kontrolle der Maskenpflicht im Personenverkehr am Montag hätten die Bundespolizisten rund 3200 Reisende ohne Maske in Zügen und an Bahnhöfen angetroffen. Davon zeigten sich den Angaben zufolge 184 Menschen uneinsichtig, weswegen die jeweiligen Gesundheitsämter eingeschaltet wurden.
Zusätzlich seien zwölf Platzverweise ausgesprochen worden. Weder das Bahnpersonal noch die Bundespolizei dürfen Bußgelder verhängen, wenn jemand ohne Mund-Nasen-Schutz im Zug unterwegs ist. Festgestellte Verstöße werden lediglich an die Gesundheitsämter weitergegeben.
November-Hilfen für Unternehmen werden offenbar erhöht
14.12 Uhr: Die Bundesregierung will die Abschlagszahlungen bei den Novemberhilfen erhöhen. Unternehmen sollen statt bisher maximal 10.000 Euro künftig maximal 50.000 Euro bekommen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen nach einer Einigung zwischen Finanz- und Wirtschaftsministerium erfuhr.
Sachsen geht in harten Lockdown
13.40 Uhr: Das derzeit besonders stark vom Coronavirus getroffene Sachsen geht ab dem kommenden Montag in einen harten Lockdown. Schulen, Kindergärten, Horte und der Einzelhandel mit Ausnahme der lebensnotwendigen Versorgung sollen geschlossen werden, wie Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Dresden ankündigte. Der Lockdown soll demnach bis zum 10. Januar gelten.
Katrin Göring-Eckert positiv getestet
13.30 Uhr: Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, ist in einem Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die aus Thüringen stammende 54-Jährige am Dienstag auf Twitter mit.
„Ich habe mich heute Vormittag testen lassen, weil ich leichte Erkältungssymptome bemerkt hatte. Ich habe mich jetzt in häusliche Isolation begeben. Mir geht es den Umständen entsprechend gut“, schrieb sie. „Ich möchte allen danken, die für unsere Gesundheit und unsere Sicherheit gerade einen unfassbaren Job machen!“
Keine Weihnachts-Lockerungen in Thüringen
13.11 Uhr: Die Corona-Kontaktbeschränkungen sollen in Thüringen über die Weihnachtsfeiertage und Silvester nicht gelockert werden. Darauf verständigte sich am Dienstag die rot-rot-grüne Landesregierung angesichts hoher Infektionszahlen. Der Vorschlag soll noch mit Landtag und Kommunen beraten werden.
Kanzlerin Merkel rät frierenden Schülern zu Kniebeugen und Klatschen
13.01 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Schülerinnen und Schülern zu sportlichen Übungen geraten, um sich in ausgekühlten Klassenzimmern warm zu halten. Auf das Lüften in den Klassenräumen könne wegen der Corona-Pandemie auch im Winter nicht verzichtet werden, sagte Merkel in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit Radyo Metropol FM, einem türkischsprachigen Radiosender mit Sitz in Berlin. „Man muss sich vielleicht wirklich noch etwas Wärmeres zum Anziehen mitbringen“, riet die Kanzlerin. „Vielleicht macht man auch mal 'ne kleine Kniebeuge oder so oder klatscht in die Hände, damit man ein bisschen warm wird.“
Dies müsse aber „jeder für sich entscheiden – nicht dass es heißt, die Bundeskanzlerin verlangt das“, fügte Merkel hinzu. Lüften sei in der Corona-Zeit für die Klassenzimmer aber auf alle Fälle „das Allerbeste“. Eine Ausstattung aller Klassenräume mit Luftfiltern könne das Lüften nicht ersetzen: „Sonst gibt es die Gefahr, dass man einfach nur die Luft herumwälzt“, sagte die Kanzlerin. Davon werde die Luft „aber noch nicht wieder frisch“. In dem Interview wurde Merkel auch darauf angesprochen, dass familiäre Kontakte gerade für türkischstämmige Menschen einen besonders hohen Stellenwert hätten.
„Ich weiß, welche Bedeutung die Familie in der Türkei hat, aber schützen Sie gerade die Älteren und: Schützen Sie auch sich“, sagte sie. „Helfen Sie den Krankenschwestern und den Ärzten in den Kliniken, die so hart arbeiten müssen, indem Sie vernünftig sind und nur in kleinen Gruppen zusammenkommen.“ Jeder Kontakt sei „eine Chance für den Virus“, warnte die Kanzlerin.
Lauterbach: Schulen vier Wochen in die Weihnachts-Ferien schicken
11.30 Uhr: Mit Blick auf die anhaltend hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen hat der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach seine Forderung nach vier Wochen Weihnachtsferien erneuert. „Wir müssen rasch handeln, die Lage ist ernst“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Wir sollten die Schulen vier Wochen in die Weihnachtsferien schicken, das heißt idealerweise schon innerhalb der nächsten Woche und dann bis einschließlich der ersten Januarwoche.“
Für den Handel forderte er erneut: „Der Einzelhandel sollte nach Weihnachten für zwei Wochen in einen harten Lockdown gehen, also geschlossen werden. Zu Silvester darf es beim Kontaktverbot keine Lockerungen geben.“ Lauterbach ergänzte: „Wir sollten diese Maßnahmen noch in dieser Woche beschließen, die Zahl der Infektionen ist einfach zu hoch.“
Leopoldina fordert Aufhebung der Schulpflicht bis Weihnachten
10.30 Uhr: Angesichts anhaltend hoher Neuinfektionen fordert die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Corona-Maßnahmen drastisch zu verschärfen. Die Schulpflicht sollte bereits ab nächster Woche bis zu den Weihnachtsferien aufgehoben werden und Kontakte „auf das absolute Mindestmaß reduziert“ werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag.
„Ab dem 24. Dezember 2020 bis mindestens zum 10. Januar 2021 sollte in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen und ein harter Lockdown gelten.“ Hierfür sollten alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs geschlossen, die Weihnachtsferien in den Bildungseinrichtungen verlängert und das Home-Office, wenn möglich, gestattet werden.
Spahn spekuliert über harte Corona-Maßnahmen nach Weihnachten
10.25 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) spricht sich für eine deutliche Verschärfung der Maßnahmen zur Kontaktverminderung aus, sollte die Zahl der neuen Corona-Infektionen in den nächsten Tagen nicht sinken. „Der Ansatz kurz und umfassender, um wirklich einen Unterschied zu machen, ist wahrscheinlich der erfolgreichere. Wenn wir nicht hinkommen mit der Entwicklung der nächsten ein, zwei Wochen bis Weihnachten, dann müssen wir das diskutieren“, sagte der Gesundheitsminister dem Fernsehsender phoenix am Montagabend.
Nicht ausschließen wollte Spahn eine erneute Schließung des Einzelhandels wie im Frühjahr. „Wir müssen das abhängig machen von den nächsten Tagen, ob es uns gelingt, die Zahlen runterzubringen“, sagte der CDU-Politiker.
Massenimpfungen mit Corona-Impfstoff in Großbritannien haben begonnen
8.30 Uhr: Eine 90 Jahre alte Frau hat die erste Corona-Impfung in Großbritannien erhalten. Margaret Keenan wurde am Dienstag im Universitätskrankenhaus in Coventry geimpft, wie der britische Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) mitteilte.
Großbritannien hatte vergangene Woche als erstes Land der Welt dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Noch in diesem Jahr sollen vier Millionen Impfdosen in dem Land eintreffen - insgesamt hat London 40 Millionen Impfdosen von Pfizer bestellt. Mehrere hundert Millionen weitere werden von anderen Impfherstellern erwartet, deren Präparate bisher noch nicht zugelassen sind. In China und Russland sind bereits Produkte heimischer Hersteller im Einsatz.
Bewohner von Pflegeheimen, medizinisches Personal, alte und gesundheitlich gefährdete Menschen sollen als erste geimpft werden. Es handelt sich nach Regierungsangaben um die größte Impfkampagne in der Geschichte Großbritanniens
„Ich fühle mich so privilegiert, die erste Person zu sein, die gegen Covid-19 geimpft wird“, sagte Keenan, die von Freunden nur „Maggie“ genannt wird, der Mitteilung zufolge. In drei Wochen soll die ehemalige Mitarbeiterin eines Juwelier-Geschäfts eine zweite Injektion erhalten. Für den vollen Impfschutz werden zwei Dosen pro Person benötigt.
Sie freue sich darauf, im neuen Jahr Zeit mit ihrer Familie und Freunden zu verbringen, nachdem sie im laufenden Jahr meistens alleine gewesen sei. Ihre Landsleute rief „Maggie“ dazu auf, sich ebenfalls impfen zu lassen: „Wenn ich sie mit 90 bekommen kann, können Sie es auch.“
14.054 Fälle: Corona-Neuinfektionen leicht über Vorwochenniveau
5.30 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Deutschland auf hohem Niveau. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.054 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet, wie aus Zahlen des RKI vom Dienstagmorgen hervorgeht. In der Vorwoche waren es am Dienstag 13.604 neue Fälle. Der bisherige Höchststand war am 20. November mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Binnen eines Tages sind außerdem 423 neue Todesfälle gemeldet worden. In der Vorwoche lag dieser Wert noch bei 388.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Der bisherige Höchststand von 487 gemeldeten Todesfällen binnen eines Tages wurde am vergangenen Mittwoch erreicht. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 19.342.
WHO spricht sich gegen Impfpflicht aus
23.00 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. „Ich denke nicht, dass Vorschriften besonders bei dieser Impfung der richtige Weg sind“, sagte WHO-Impfexpertin Kate O'Brien am Montagabend in Genf. Eine Impfung gegen das Virus vorzuschreiben oder nachdrücklich zu empfehlen, könne in bestimmten Berufsfeldern wie der Intensivmedizin sinnvoll sein. Es gebe aber Beispiele, in denen eine Impfpflicht den gegenteiligen Effekt gehabt und nicht zu einer höheren Immunisierungsrate in der Bevölkerung geführt habe.
„Ich denke, wir sind viel besser beraten, den Menschen die Daten und die Vorteile zu präsentieren und sie selbst entscheiden zu lassen“, fügte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan hinzu. Allerdings gebe es manche Umstände, unter denen eine Impfung seiner Meinung nach die einzige verantwortungsvolle Option sei, sobald die Impfstoff vollständig verfügbar sei.
Die Debatte darüber, ob eine Impfung gegen den Erreger Sars-CoV-2 vorgeschrieben sein soll, wird in verschiedenen Staaten unterschiedlich geführt. In Deutschland hat die Bundesregierung einer Impf-Verpflichtung mehrfach eine klare Absage erteilt. „Ich gebe ihnen mein Wort: Es wird in dieser Pandemie keine Impfpflicht geben“, betonte etwa Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Bundestag.
Türkei verzeichnet Höchststand der Todesfälle pro Tag
18.27 Uhr: In der Türkei sind binnen 24 Stunden so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden wie nie. Am Montag seien 203 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Insgesamt hat das 83-Millionen-Einwohner Land bislang 15.103 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus erfasst.
Auch die Zahl der Neuinfektionen blieb auf einem hohen Niveau. Am Montag wurden 32.137 neue Fälle registriert, wie Koca mitteilte.
Die Regierung hatte die Corona-Restriktionen erst vor Kurzem verschärft. Seit Freitag gelten wieder landesweite Ausgangssperren am Wochenenden. Wochentags gilt eine abendliche Ausgehbeschränkung. Zudem sind Restaurants und Bars geschlossen und es gelten Einschränkungen für Menschen unter 20 und über 65 Jahren.
Polizei erwischt 40 Teilnehmer bei illegaler Swinger-Party in Karlsruhe
17.13 Uhr: Eine illegale Sexparty hat die Polizei in Karlsruhe beendet. Die rund 40 „überwiegend nur sehr spärlich“ bekleideten Frauen und Männer seien in flagranti in einem Hotel von Beamten erwischt worden, teilte die Polizei am Montag mit. Die Menschen im Alter zwischen Mitte 20 und Mitte 50 mussten sich schleunigst anziehen und am Samstagabend das Hotel verlassen - vorher aber noch ihre Daten den Polizisten geben. Denn gegen jeden der Gruppe wird nun wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln ermittelt.
Die Teilnehmer seien aus verschiedenen Teilen Baden-Württembergs sowie aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen angereist. Das Hotel wurde teilweise zu einem Swingerklub umfunktioniert. Nach Angaben eines Polizeisprechers mussten die Partygäste knapp 100 Euro Eintritt zahlen. In dem Hotel habe es Räume gegeben, die als Umkleide genutzt wurden.
Angela Merkel will vor Weihnachten über weitere Corona-Maßnahmen entscheiden
16.11 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hält angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen Entscheidungen über weitergehende Maßnahmen noch vor Weihnachten für nötig. Gegenwärtig werde ihr zu viel über Glühweinstände gesprochen und zu wenig über die Krankenschwestern und Pflegekräfte, die unter Hochdruck und mit großem Einsatz auf den Intensivstationen und in den Pflegeheimen arbeiten müssten, sagte Merkel am Montag nach Angaben von Sitzungsteilnehmern in einer Video-Sitzung der Unionsfraktion.
Mit den bisher ergriffenen Maßnahmen komme man von den auf einem viel zu hohen Niveau stagnierenden Infektionszahlen nicht herunter, sagte Merkel demnach weiter. Das heiße, man werde den Winter nicht ohne zusätzliche Maßnahmen durchstehen können. Nun müsse die Diskussion darüber geführt werden, wie man wo was tun müsse. Dies müsse noch vor Weihnachten entschieden werden. Man dürfe nicht auf das Prinzip Hoffnung setzen, dass die seit einigen Tagen wieder steigenden Zahlen heruntergehen würden.
Mit den Ministerpräsidenten werde man in den nächsten Tagen weiter beraten, kündigte Merkel demnach an. Akzeptanz würden die Maßnahmen immer dann finden, wenn Bund und Länder gemeinsam entscheiden würden.
Kommission legt Entwurf für genauere Impf-Priorisierung vor
13.35 Uhr: Für die geplante Priorisierung von Corona-Impfungen liegen nun konkretere Vorschläge vor. Die Ständige Impfkommission (Stiko) verschickte dazu am Montag einen Entwurf an Länder und medizinische Fachgesellschaften. Empfohlen wird demnach, Impfungen zunächst Personengruppen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe anzubieten - sowie Gruppen, die beruflich besonders exponiert sind oder engen Kontakt zu Risikogruppen haben. Dies entspricht demnach rund 8,6 Millionen Menschen.
Konkret nennt die Empfehlung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen und Menschen über 80 Jahre. Zudem aufgeführt wird Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen wie Notaufnahmen und in der Betreuung von Corona-Patienten sowie Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu Risikogruppen in der Behandlung von Blutkrebs und der Transplantationsmedizin. Genannt werden weiter Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege sowie andere Tätige in Senioren- und Altenheimen mit Kontakt zu Bewohnern.
Grund für die Festlegung von Prioritäten ist, dass zu Beginn von Impfungen noch nicht mit genug Impfstoff für alle Interessierten zu rechnen ist. Einen Rahmen dafür und zum Verfahren hatte der Bundestag in einem kürzlich beschlossenen Gesetz abgesteckt. Dieses ist die Basis für die Stiko-Empfehlungen, über die nun noch einmal beraten werden soll. Endgültig festlegt werden sollen die Impf-Prioritäten dann in einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums.
Chinas Exporte boomen mit Zuwachs um 21 Prozent
11.35 Uhr: in unerwartet starker Exportsprung gibt Chinas Wirtschaft trotz der Corona-Krise zusätzlichen Schwung. Die Ausfuhren legten im November um 21,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu und übertrafen alle Vorhersagen. Wie der Zoll am Montag in Peking berichtete, blieben die Importe hingegen hinter den Erwartungen zurück und kletterten nur um 4,5 Prozent - etwas weniger als noch im Vormonat mit 4,7 Prozent. Der Handelsüberschuss verdoppelte sich auf 75 Milliarden US-Dollar (61,87 Mrd Euro).
Mit einem Zuwachs um 13,6 Prozent trägt der Außenhandel stärker als erwartet zur Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft bei. Da das bevölkerungsreichste Land das Coronavirus durch strikte Maßnahmen weitestgehend im Griff hat und nur noch vereinzelt Infektionen zählt, haben sich die wirtschaftlichen Aktivitäten auch wieder normalisieren können.
Markus Söder verteidigt seinen geplanten Kurs
9.15 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die geplanten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen für sein Bundesland verteidigt. „Es ist nicht das, was wir uns wünschen, aber wir müssen das tun, was notwendig ist“, sagte Söder am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Schließlich sinke die Zahl der Neuinfektionen einfach nicht - es gebe aber immer mehr Todesfälle. „Das können wir einfach so nicht akzeptieren, deswegen müssen wir handeln“, so Söder weiter.
Wegen der anhaltend hohen Corona-Zahlen ruft Bayern ab dem 9. Dezember erneut den Katastrophenfall aus. Das beschloss das Kabinett bei einer Sondersitzung am Sonntag in München. Am Dienstag soll der Landtag noch darüber abstimmen.
Unter anderem gelten dann strengere Regeln in Schulen: so sollen etwa ab Klassenstufe acht die Klassen überall geteilt werden und in Wechselunterricht übergehen. Zudem kippt Bayern die bisher für Silvester geplanten Lockerungen - und führt eine nächtliche Ausgangssperre für alle Städte und Kreise mit einer Inzidenz von mehr als 200 Corona-Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100 000 Einwohner ein.
Bundeswirtschaftsminister Altmaier hält Maßnahmen nicht für ausreichend
9 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus für nicht ausreichend. Altmaier sagte am Montag mit Blick auf die anhaltend hohen Infektionszahlen, man werde in den nächsten Tagen und Wochen sehr intensive Beratungen führen müssen. Die Entwicklung der Zahlen sei „weit hinter unseren Erwartungen zurück“, sagte Altmaier. „Man wird sagen können und sagen müssen, dass unsere bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um die zweite Infektionswelle wirklich zu brechen.“ Der Minister äußerte sich in Berlin vor einer Videokonferenz der für Telekommunikation zuständigen EU-Minister.
Kanzleramtsminister Braun rechnet nicht mit Impfstart im Dezember
8.45 Uhr: Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) erwartet den Start der Corona-Impfungen nicht mehr im Dezember. „Ich rechne damit, dass das ganz früh im nächsten Jahr in den allerersten Tagen losgehen kann“, sagte Braun am Sonntagabend im Bild-Talk „Die richtigen Fragen“. Er sprach sich gegen Sonderrechte für geimpfte Menschen aus. Wenn Gruppen wie Beschäftigte im Gesundheitswesen zuerst geimpft würden, sei es nicht richtig, „wenn diese Gruppen dann daraus weitere Vorteile ziehen“. Es müsse zudem klar sein, dass geimpfte Personen das Virus nicht weitergeben können, sagte Braun.
Bevor nicht sicher sei, dass durch den Impfstoff eine sogenannte sterile Immunität entstehe und Geimpfte niemanden anderen mehr anstecken, müssten zudem die Corona-Auflagen weitergeführt werden. Ob es im neuen Jahr wieder volle Fußballstadien oder Konzertsäle geben kann, wollte Braun nicht versprechen. „Ich glaube, dass die Pandemie 2021 schrittweise ihren Schrecken verliert“, sagte er. „Aber wie weit wir wirklich kommen, kann keiner sagen.“ Er sei „sehr zuversichtlich“, dass es im Herbst 2021 nicht mehr mit solche Beschränkungen geben müsse wie derzeit. „Das ist eine Hoffnung, das kann keiner versprechen“, fügte er hinzu.
Spahn kritisiert Glühwein-Trinker
7.25 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnt zu mehr Solidarität in der Gesellschaft. „Es kann ja nicht sein, dass die einen für den Glühwein zuständig sind, und die anderen für die Intensivstation“, sagte Spahn am Sonntagabend im RTL-Jahresrückblick „2020 Menschen, Bilder, Emotionen“. Während manche „mit 40, 50 Mann am Glühweinstand“ stünden, arbeiteten zur selben Zeit Pflegekräfte rund um die Uhr und gäben „alles, um Menschen eben das Überleben möglich zu machen“.
Gerade die aktuell hohe Zahl an Todesfällen treibe ihn um, sagte Spahn. „Wir reden gerade viel darüber, wie wir Weihnachten feiern. Diese Menschen werden Weihnachten gar nicht mehr feiern.“ Deswegen gehe es gerade zu Weihnachten darum, weiter aufeinander aufzupassen. „Man muss auch nicht alles ausreizen“, mahnte er mit Blick auf die angedachten Lockerungen zu den Feiertagen. Neben der Eigenverantwortung brauche es auch weiter „entschlossenes staatliches Handeln“, betonte Spahn.
RKI meldet mehr als 1000 Fälle als vergangene Woche
6 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 12.332 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab.
Das sind über 1000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 11 168 lag. Der bisherige Rekord war am 20. November mit 23 648 Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem 147 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte dieser Wert bei 125 gelegen. Der bisherige Höchststand von 487 Todesfällen war am vergangenen Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 18.919.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 1 183 655 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 07.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 863 300 Menschen inzwischen genesen.
Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,10 (Vortag: 1,10). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 110 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Dänemark verschärft Maßnahmen wegen steigender Zahlen
2.30 Uhr: Dänemark verschärft wegen steigender Infektionszahlen seine Corona-Beschränkungen. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen kündigte am Sonntagabend in einer im Internet veröffentlichten Videoansprache einen Teil-Lockdown für die drei größten dänischen Städte an. Betroffen sind demnach die Hauptstadt Kopenhagen sowie mehrere umliegende Gemeinden, die westdänische Stadt Aarhus und die Stadt Odense im Zentrum des Landes. Die Details sollen am Montag bekanntgegeben werden. Die dänischen Behörden meldeten am Sonntag mit 1745 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. Insgesamt haben sich in Dänemark (ohne Grönland und die Färöer-Inseln) bisher rund 90.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 885 Menschen starben.
Verbände warnen vor sozialen Konflikten bei Corona-Impfungen
2 Uhr: Wohlfahrtsverbände warnen vor sozialen Konflikten und Ungleichheit bei den künftigen Corona-Schutzimpfungen. „Sobald es einen zugelassenen Impfstoff gibt, werden wir eine Verteilungsdebatte erleben“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Zuerst würden gesundheitliche Risikogruppen und medizinisches Personal geimpft, danach jene, „die die Wirtschaft am Laufen halten und als systemrelevant gelten“. Wer aus gesellschaftlicher und ökonomischer Sicht als weniger wichtig angesehen werde, werde „hinten anstehen müssen“. „Das wird natürlich zu Konflikten führen“, warnte Schneider.
Es dürfe auch nicht sein, dass sich Reiche womöglich Wege suchten, um die Warteschlange beim Impfen zu umgehen, indem sie sich das Präparat gegen viel Geld im Ausland beschaffen. „Die Staaten dürfen die Steuerung des Impfstoffangebots nicht aus der Hand geben oder die Verteilung den Kräften des freien Marktes überlassen“, forderte Schneider. Auch der Präsident des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Adolf Bauer, mahnte in den Funke-Zeitungen, es müsse „verhindert werden, dass diejenigen mit den größeren Ressourcen sich bevorzugten Zugang zu Impfungen verschaffen können und so eine Zwei-Klassen-Gesellschaft entsteht“.
Corona-Krise sorgt für viele neue Wortschöpfungen
1 Uhr: Kein anderes Thema hat den Wortschatz in diesem Jahr so stark geprägt wie die Corona-Pandemie. Zu diesem Schluss kommt das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim, wie eine Sprecherin zu den Erweiterungen des Wörterbuchs der Neologismen, also der neuen Wörter, am Montag mitteilte.
Etwa 1000 neue Wörter und Wortverbindungen zu Corona hat das IDS in diesem Jahr demnach gesammelt. Auch Abstandsgebot, Aluhut und zweite Welle landeten neu in der Sammlung. Neben der Pandemie fanden auch andere Begriffe aus der Politik Eingang in das Wortschatz-Verzeichnis der Sprachforscher. Brexiteer und Remainer finden sich dort nun ebenso wie Reichsbürger und der Pegidist.
Die möglichen schädlichen Folgen der Nutzung sozialer Medien wurden erstmals als „digital entgiften“ in das Wörterbuch aufgenommen. Die Sprachforscher begründen die Wortneuschöpfung damit, dass man nur dann bewusst auf etwas verzichte, wenn man ein Übermaß für schädlich halte.
Aus einem ganz anderen Themenbereich ist neuerdings der Begriff des Gravelbikes in der Sammlung zu finden. Damit ist eine Gattung von geländefähigeren Rennrädern gemeint, die zuletzt starke Abnahme fand. Auch die Pop-up-Radwege und die Autoposer lassen sich nun im Wörterbuch der Neologismen nachschlagen - genauso wie die Mobilitätsstation. Der vielleicht nicht jedem geläufige Begriff bezeichnet demnach Einrichtungen im öffentlichen Raum, an denen man von privaten auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder zum Beispiel auch E-Bikes oder Carsharing-Autos ausleihen kann.
Donald Trumps Anwalt Rudy Giuliani positiv auf Corona getestet
21.50 Uhr: Der persönliche Anwalt des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump, Rudy Giuliani, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte Trump am Sonntag auf Twitter mit. Der 76-jährige ehemalige Bürgermeister New Yorks leitet die rechtlichen Anstrengungen, das Wahlergebnis in den USA zu Gunsten Trumps zu kippen - bislang ohne nennenswerten Erfolg. Trump sendete seinem Anwalt in seiner Twitter-Nachricht Genesungswünsche.
Trump war Anfang Oktober selbst an Covid-19 erkrankt. Zahlreiche Menschen in seinem Umfeld wurden bereits positiv auf das Virus getestet.
Bundesweite Kontrolle der Maskenpflicht im Nahverkehr am Montag
21.36 Uhr: Am Montag findet der erste bundesweite Aktionstag zur Kontrolle und Einhaltung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr statt. Deutschlandweit wollen die zuständigen Behörden und die Verkehrsunternehmen ihre Maßnahmen zur Umsetzung der Maskenpflicht als Schutz gegen die weitere Verbreitung der Corona-Pandemie sichtbar erhöhen. Das Maskentragen ist in allen öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht. Die Bundespolizei ermahnte in den vergangenen Wochen bereits zehntausende Bahnfahrer und Bahnhofsbesucher wegen Verstößen.
Söder verhängt Katastrophenfall und Ausgangssperre
14.13 Uhr: Bayern ruft wegen der anhaltend hohen Corona-Zahlen erneut den Katastrophenfall aus und verhängt eine nächtliche Ausgangssperren in besonders betroffenen Regionen. Diese soll ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 auf 100.000 Einwohner gelten, wie Ministerpräsident Markus Söder am Sonntag nach einer Kabinettssitzung in München mitteilte. Die geplanten Lockerungen für die Feiertage sollten nur für Weihnachten gelten, aber nicht für Silvester.
Außderdem schränkt Bayern den Präsenzunterricht für ältere Schüler ab kommenden Mittwoch deutlich ein: Ab Klassenstufe acht sollen die Klassen überall geteilt werden und in Wechselunterricht übergehen. In Hotspots ab einer Inzidenz von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche sollen die Schüler ab der achten Klasse komplett in den Distanzunterricht wechseln.
Umfrage: Bessere Stimmung durch Impfstoff-Hoffnung
10.40 Uhr: Die Aussicht auf einen Corona-Impfstoff wirkt sich positiv auf die Stimmung in Deutschland aus. Nach einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey erwartet nur noch jeder zweite Verbraucher, dass sich die Einschränkungen im Alltag länger als sechs Monate hinziehen. Zum Vergleich: Im September rechneten noch gut zwei
Drittel (68 Prozent) mit längeren Einschränkungen. Fast jeder vierte Befragte rechnet demnach mit einem wirtschaftlichen Aufschwung innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate.
«Einen solchen Anstieg beim Optimismus der Konsumenten haben wir seit März nicht gesehen«, sagte McKinsey-Experte Jesko Perrey. Dass sich die Stimmung trotz der verschärften Lockdown-Regeln bessere, spiegele die Signalkraft und Bedeutung eines möglichen Impfstoffes für das Konsumentenvertrauen wider.
Am meisten sehnen sich die Verbraucher der Umfrage zufolge danach, wieder unbesorgt in Restaurants und Bars gehen zu können. Daneben vermissten sie vor allem das regelmäßige Treffen mit Freunden und Familie.
Höchstwerte in den USA
7.55 Uhr: Die USA haben am dritten Tag in Folge einen neuen Höchstwert bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen registriert. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Samstagabend mehr als 230.000 neue Fälle registriert, rund 5.000 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten binnen eines Tages lag bei 2527. Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Insgesamt verzeichneten die Vereinigten Staaten bereits mehr als 14,6 Millionen Corona-Fälle.
Mehr als 281.000 Infizierte starben. Seit zwei Wochen registrieren die US-Behörden täglich mehr als 2000 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Die Zahl der Menschen, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, steigt stetig, besonders in den bevölkerungsreichen Bundesstaaten Florida, Kalifornien und Texas. Wegen der Reisewelle rund um den wichtigsten US-Feiertag Thanksgiving hatten Experten einen erneuten sprunghaften Anstieg der Infektionsfälle befürchtet.
Mehr als 17.700 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
7.30 Uhr: In Deutschland sind binnen 24 Stunden 17.767 neue Corona-Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden, das sind gut 3.000 Infektionen mehr als am Sonntag der Vorwoche. Die Daten teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Das waren rund 1620 mehr als am Samstag vor einer Woche, als das RKI 21.695 Neuinfektionen gemeldet hatte. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1.171.323 Infektionen erfasst. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg den Angaben zufolge um 255 auf 18.772. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 846.700. Die Zahlen sind am Sonntag aufgrund verzögerter Meldungen im Vergleich zu anderen Tagen üblicherweise etwas niedriger.
Merkel hofft auf Sieg über das Coronavirus
16.45 Uhr: Angesichts anhaltend hoher Corona-Zahlen steht die vorübergehende Lockerung von Kontaktbeschränkungen über Weihnachten und Neujahr wieder in Frage. Aus den Reihen von Union und SPD mehren sich die Warnungen, kein überflüssiges Risiko einzugehen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Samstag, dank der Fortschritte bei Impfstoffen gebe es „Licht am Ende des Tunnels“. Allerdings dürfte sich der Kampf gegen die Pandemie noch über viele Monate hinziehen. Gesundheitsminister Jens Spahn (ebenfalls CDU) erwartet Massenimpfungen in Deutschland bis zum Sommer.
Entgegen vieler Hoffnungen liegt die Zahl der Neuinfektionen auch rund fünf Wochen nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns noch auf hohem Niveau. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag binnen eines einzigen Tages 23 318 neue Infektionen. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 21 695. Mit 483 neuen Todesfällen wurde der Höchststand seit Ausbruch der Pandemie nur knapp verfehlt. Deshalb wächst die Sorge, dass bei einer Lockerung über die Feiertage die Zahlen anschließend in die Höhe schnellen.
Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Bärbel Bas sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Sollten die Zahlen bis zum 20. Dezember auf diesem hohen Niveau bleiben, sollten die Maßnahmen über die Feiertage nicht gelockert werden. Es sollte dann bei den jetzt gültigen Beschränkungen bis in den Januar bleiben.“ Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte der „Augsburger Allgemeinen“, bei vergleichbaren Zahlen solle es zu Silvester keine Lockerungen geben. Das bayerische Kabinett will bereits an diesem Sonntag über Verschärfungen beraten.
Spahn: Massenimpfungen gegen Coronavirus im Sommer denkbar
13.55 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Massenimpfungen gegen das Coronavirus bis Sommer nächsten Jahres in Aussicht gestellt. Dem Nachrichtenportal t-online sagte der CDU-Politiker: „Stand heute bin ich sehr optimistisch, dass es spätestens im Sommer Massenimpfungen geben wird.“ Er gehe davon aus, dass dann auch in Arztpraxen „flächendeckend“ geimpft werden könne. Auf die Frage, ob Deutschland im Herbst mit dem Gröbsten durch sei, antwortete Spahn: „Wenn möglichst viele das Impfangebot wahrnehmen: ja.“
Insgesamt gebe es bei den Impfstoff-Entwicklungen fünf Kandidaten, die mit einer „gewissen Wahrscheinlichkeit“ bis zur Jahresmitte zugelassen würden. Dazu zählte Spahn neben den Entwicklungen von Biontech/Pfizer und Moderna auch die Produkte von Curevac, Astra Zeneca sowie Johnson & Johnson. Millionen Bundesbürger könnten schon im Frühjahr durch Impfungen immun sein. Bis Ende März seien „für Deutschland 11 Millionen Dosen allein von Biontech realistisch“.
Ethikrat-Mitglied: Impfpflicht in Teilbereichen möglich
13.20 Uhr: In der Diskussion um Corona-Impfungen hält das Ethikrat-Mitglied Steffen Augsberg eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen oder Tätigkeitsbereiche für möglich. „Ob man die aber tatsächlich braucht, zum Beispiel auf den Intensivstationen, das hängt von der freiwilligen Befolgung ab“, sagte der Gießener Rechtsprofessor dem Portal hessenschau.de. Für die Gesamtgesellschaft werde es mit Sicherheit dabei bleiben, dass es keine Impfpflicht geben werde.
Der Deutsche Ethikrat befürwortet eine Priorisierung der Impfungen mit dem Ziel, schwere Covid-19-Verläufe und Todesfälle zu vermeiden. Dazu sollten sich Risikogruppen wie Ältere und Vorerkrankte vorrangig impfen lassen, aber auch Medizin- und Pflegepersonal sowie Menschen in Berufen zur Aufrechterhaltung staatlicher Funktionen und des öffentlichen Lebens. Augsberg sprach sich für eine Behandlung des Themas in den Parlamenten aus: „Bei der konkreten Impfsituation glaube ich aber, dass wir dringend eine gesetzliche Grundlage im Infektionsschutzgesetz brauchen, die die groben Leitlinien enthält. Auf der Basis könnte dann etwa eine Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums ergehen oder eine Verordnung, die zusätzlich noch auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission verweist. Wir brauchen ein gestuftes Verfahren, das in jedem Fall eine Beteiligung des Gesetzgebers enthält.“
Ausgangssperre in der Türkei am Wochenende
10.45 Uhr: Für Menschen in der Türkei gelten nun an Wochenenden coronabedingt landesweite Ausgangssperren. Samstags und Sonntags dürfen Menschen nur noch zwischen 10.00 und 17.00 Uhr vor die Tür, um etwa im nächstgelegenen Laden einzukaufen, wie es in einer Verfügung des Innenministeriums heißt. Die Ausgangssperre gilt jeweils bis Montagmorgen um 5.00 Uhr Ortszeit. Ausgenommen von der Ausgangssperre sind neben anderen Touristen oder andere Reisende.
Andere Regeln gelten für Menschen unter 20 und über 65 Jahre. Sie dürfen während der Ausgangssperre nicht vor die Tür. Öffnen dürfen Supermärkte und Lebensmittelläden, Obst- und Gemüsehändler und Metzger. Auch Lieferdienste dürfen zwischen 10.00 und 17.00 Uhr ausliefern, Restaurants und Imbisse zwischen 10.00 und 20.00 Uhr. Die Corona-Situation im Land ist laut Ärztevereinigung besorgniserregend. Intensivstationen in Krankenhäusern seien überfüllt und das Gesundheitspersonal sei überlastet. Laut Regierung gibt es derzeit am Tag etwa 30.000 neue Fälle. Die Ärztevereinigung zweifelt aber auch diese Zahlen an und ging zuletzt von mindestens 50.000 neuen Fällen pro Tag aus.
In der Türkei gelten seit dieser Woche auch unter der Woche Ausgangsbeschränkungen zwischen 21.00 Uhr abends und 5.00 Uhr morgens. Unter 20-Jährige und über 65-Jährige dürfen unter der Woche nur in einem Zeitfenster von drei Stunden vor die Tür.
Mehr als 23.300 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
7.30 Uhr: In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 23.300 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 23.318 neue Ansteckungsfälle erfasst. Das waren rund 1620 mehr als am Samstag vor einer Woche, als das RKI 21.695 Neuinfektionen gemeldet hatte. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1.153.556 Infektionen erfasst. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg den Angaben zufolge um 483 auf 18.517. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 835.700.
Höchstwert bei Corona-Patienten auf Intensivstation
16.03 Uhr: Die Zahl der Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen hat erstmals die Schwelle von 4000 überschritten. Am Freitag meldete die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 4011 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung. Das waren 31 mehr als am Vortag, wie aus dem Divi-Tagesbericht hervorgeht. 60 Prozent der Patienten werden invasiv beatmet (Stand: 04.12., 12.15 Uhr). Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle war laut Robert Koch-Institut (RKI) die dritthöchste seit Beginn der Pandemie.
Corona-Massentests in Österreich
15.25: Mit technischen Pannen bei teils regem Interesse haben in Österreich am Freitag die Corona-Massentests begonnen. Das von der Regierung massiv propagierte Projekt startete in großem Stil in den Bundesländern Wien, Tirol und Vorarlberg. Es bildeten sich zumindest zeitweise längere Warteschlagen vor den Teststationen.
„Wir finden die Positiven heraus, das ist das Ziel der Aktion“, sagte Innsbruck Bürgermeister Georg Willi (Grüne). Dass eine vom Bund gelieferte Software nicht lief, spiele kaum eine Rolle. Die Behörden wüssten sich zu helfen. Bürger lobten die oft als reibungslos empfundene Organisation.
Der Massentest, bei dem sich Millionen Österreicher freiwillig auf das Virus untersuchen lassen sollen, ist aktuell zentrale Anti-Corona-Strategie in der Alpenrepublik. Der Check erfolgt mittels schnellem Antigen-Test. Bei einem positiven Ergebnis wird mit dem genaueren PCR-Test nochmal kontrolliert.
In Österreichs Hauptstadt wurde auch dank des Einsatzes des Bundesheeres eine Infrastruktur in zwei großen Hallen und der Messe aufgebaut, die für 150.000 Tests am Tag reicht. „Es gibt noch Kapazitäten“, sagte ein Heeres-Sprecher am Freitagnachmittag im Sender OE24. Einige Experten hatten kritisch darauf hingewiesen, dass ein negatives Ergebnis auch eine falsche Sicherheit liefern und die Hürden für Treffen im größeren Kreis senken könne.
Spahn: Trotz weniger Impfstoff erste Impfungen zum Jahreswechsel
15.18 Uhr: Auch die EU und damit Deutschland werden nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) davon betroffen sein, dass der Pharmakonzern Pfizer zunächst weniger Corona-Impfstoff ausliefern kann. „Das führt dazu, dass alle, die unter den Erstadressaten der Lieferungen sind, ob das Großbritannien, die USA oder die Europäische Union ist, jetzt mit weniger Impfdosen in den ersten Wochen zu rechnen haben“, sagte Spahn am Freitag in Berlin. „Gleichwohl wird es, Stand heute, wenn die Zulassung erfolgt, mit dem Jahreswechsel erste Impfungen in Deutschland geben können“, fügte er hinzu.
Der US-Konzern Pfizer hatte zusammen mit dem deutschen Hersteller Biontech aus Mainz einen Corona-Impfstoff entwickelt. In Großbritannien ist dieser bereits zugelassen, in der EU und den USA noch nicht. Das könnte aber noch im Dezember passieren.
Bundesregierung: Corona-Impfung wird kostenlos sein
14.20 Uhr: In Deutschland werden nach Angaben der Bundesregierung alle, die sich gegen Corona impfen lassen wollen, Anspruch auf eine kostenlose Impfung erhalten. „Die Impfung wird kostenlos sein, egal ob und wie jemand versichert ist“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert wiederholte noch einmal, dass die Impfung freiwillig sein werde.
Er kündigte eine „sehr umfangreiche“ Informationskampagne der Regierung zu allen Fragen der Impfung an. Man hoffe, damit sehr viele Menschen überzeugen zu können. Pläne, Menschen dafür zu bezahlen, sich impfen zu lassen, gebe es nicht, sagte Seibert auf eine entsprechende Nachfrage.
Selbstmordrate in Japan durch Corona extrem angestiegen
13.55 Uhr: In Japan hat die Zahl der Selbsttötungen in der Covid-19-Pandemie zugenommen. Massenarbeitslosigkeit, Angst und soziale Isolation seien nach Ansicht von Experten die treibenden Faktoren, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews.
Allein im Oktober hätten sich 2153 Japaner das Leben genommen, besonders häufig Frauen und junge Mütter. Im Oktober habe die Zahl der Suizide von Frauen gegenüber dem Vorjahresmonat um 83 Prozent zugenommen. Japan hat schon immer mit einer der höchsten Suizidraten weltweit.
Bundesregierung lehnt Massentests ab
13.15 Uhr: Während Österreich zur Eindämmung der Corona-Pandemie jetzt auch auf Massentests setzt, geht Deutschland einen anderen Weg. Bund und Länder stützten sich bei ihrer Test-Strategie auf eine „sehr ausdifferenzierte Empfehlung des Robert Koch-Instituts, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin.
Diese sehe vor, dass man gezielt teste und nicht in der Fläche. Virologen und andere Experten hätten der Bundesregierung versichert, dass Massentests wenig Aussagekraft hätten. Es sei besser, „immer dort hinzugehen, wo Infektionsfälle auftreten“.
Weltweit mehr als 65 Millionen Corona-Infektionen
13.09 Uhr: Weltweit haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie bereits mehr als 65 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 1,5 Millionen sind bis Freitagmittag an oder im Zusammenhang mit dem Virus gestorben, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Die am stärksten betroffene Region ist demnach Europa mit mehr als 19 Millionen registrierten Infektionen und mehr als 430.000 Todesfällen, gefolgt von den USA mit mehr als 14 Millionen nachgewiesenen Infektionen und mehr als 276.000 Corona-Toten.
Zahlreiche Länder in Europa und in anderen Weltregionen kämpfen derzeit mit einer zweiten Infektionswelle. In der vergangenen Woche wurden in den 52 EU-Ländern fast 1,7 Millionen neue Fälle bestätigt. Die USA überschritten am Donnerstag die Marke von 14 Millionen registrierten Infektionen, das entspricht mehr als einem Fünftel der weltweiten Fälle. Die Neuansteckungen nehmen in den USA nach Angaben der John Hopkins Universität weiter rasant zu.
Moderna: Bis zu 125 Millionen Impfdosen im ersten Quartal 2021
13.03 Uhr: Das US-Pharmaunternehmen Moderna kündigte an, im ersten Quartal des kommenden Jahres 100 bis 125 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs produzieren zu wollen. Der Großteil davon - zwischen 85 und 100 Millionen Impfdosen - sei für die USA bestimmt. Insgesamt sollten 2021 voraussichtlich zwischen 500 Millionen bis zu eine Milliarde Dosen produziert werden. Bereits bis zum Ende dieses Jahres will Moderna nach eigenen Angaben 20 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs herstellen.
Das Pharmaunternehmen hatte am Montag die Notfallzulassung seines Impfstoff-Kandidaten in den USA und Europa beantragt. Dieser hat klinischen Studien zufolge eine Wirksamkeit von über 94 Prozent. Laut neuen Untersuchungen des US-Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) bietet er eine mindestens dreimonatige Immunität. Der Impfstoff für alle anderen Länder außer den USA soll in der Schweiz produziert werden. Die EU-Kommission hat mit Moderna vereinbart, dass bei einer Zulassung zunächst 80 Millionen Impfstoffdosen geliefert werden und weitere 80 Millionen, „wenn die Notwendigkeit besteht“.
Trotz Corona: US-Außenminister Pompeo lädt 900 Gäste zu Empfang ein
12.49 Uhr: Trotz rapide steigender Corona-Infektionszahlen in den USA hat das Außenministerium unter Ressortchef Mike Pompeo 900 Gäste zu einem Empfang Mitte Dezember eingeladen. Zu einer weiteren Party mit Pompeo und dessen Frau seien 180 Botschafter mit Begleitperson eingeladen, berichteten US-Medien übereinstimmend am Donnerstag (Ortszeit).
Die Mitarbeiter des Ministeriums wurden demnach in der vergangenen Woche angewiesen, Veranstaltungen auf das absolut notwendige Minimum zu reduzieren oder sich virtuell zu treffen. Pompeo und sein Protokollchef Cam Henderson sollen sich jedoch über die Regeln hinweggesetzt haben. So plane das Außenministerium in den nächsten Wochen fast täglich größere Empfänge. Die geladenen Gäste sollen mit Essen und Getränken verpflegt werden.
Corona-Selbsttests: Ärzte warnen vor „trügerischer Sicherheit“
12.12 Uhr: Niedergelassene Ärzte wenden sich gegen selbstdurchgeführte Corona-Schnelltests und warnen vor Gefahren. Durch Selbsttests erhöhen sich die Rate an falsch-negativen Tests und die Gefahr von Superspreadern, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Virchowbundes, der die Interessen der Haus- und Fachärzte vertritt.
Abstriche auf das Coronavirus könnten nur durch geschultes Fachpersonal durchgeführt werden. „Es wäre fatal, wenn Menschen nach einem fehlerhaften Selbstabstrich ein falsch-negatives Ergebnis erhalten und sich dadurch in trügerischer Sicherheit wiegen. Das gefährdet Menschenleben, anstatt sie zu schützen.“
Britisches Impfprogramm soll am Dienstag starten
11.42 Uhr: Der britische Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) will nach dem Eintreffen der ersten Impfdosen im Land am kommenden Dienstag mit dem Impfen beginnen. Das sagte NHS-Providers-Geschäftsführer Chris Hopson am Freitag im BBC-Fernsehen. Premierminister Boris Johnson sprach von der größten Massenimpfung in der Geschichte Großbritanniens.
Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hatte am Mittwoch dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Großbritannien ist damit das erste Land überhaupt, das den Impfstoff zur breiteren Anwendung freigegeben hat. Bereits in der kommenden Woche wird mit einer Lieferung von 800.000 Impfdosen gerechnet. Millionen weitere sollen bis Jahresende hinzukommen.
Als erstes geimpft werden sollen Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen sowie über 80-Jährige und besonders gefährdetes medizinisches Personal. Wegen der komplizierten Lagerung bei minus 70 Grad soll der Impfstoff aber zunächst nur in 50 Kliniken im Land verabreicht werden. Später sollen weitere Zentren hinzukommen.
Bartsch kritisiert Corona-Hilfen ab Januar und warnt vor Pleitewelle
11.27 Uhr: Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch hat Nachbesserungen bei den Corona-Hilfen ab Januar gefordert und vor einer Pleitewelle gewarnt. Bartsch sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag: „Die geplanten Hilfen ab Januar haben einen Konstruktionsfehler. Sie werden viele Gastronomen und Selbständige in Existenznot stürzen, weil nur noch anteilig die Fixkosten beglichen werden. Davon kann sich kein Selbstständiger ernähren.“
Fixkosten anteilig zu erstatten, reiche nicht, um Existenzen über den Corona-Winter zu sichern. „Hier wird eine Pleitewelle in Kauf genommen.“ Die Bundesregierung und die Länder müssten weiter Umsatzausfälle ausgleichen, sonst hätten viele Gastronomen, Selbstständige und Freiberufler keine Perspektive. „Zudem braucht es endlich ein Selbstständigengeld, das die Existenz sichert, wenn ein Lockdown die Ausübung des Berufes verbietet.“
Spahn: Schärfere Corona-Maßnahmen in Regionen mit hohen Infektionszahlen
11.11 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für schärfere Regeln in besonders von Corona betroffenen Regionen ausgesprochen. „Da, wo es hohe Infektionszahlen gibt in Deutschland, braucht es aus meiner Sicht unbedingt zusätzliche einschränkende Maßnahmen zur Kontaktreduzierung“, sagte Spahn am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“.
In einigen Bundesländern seien zwar schon Erfolge sichtbar, dennoch gebe es nach wie vor Landkreise mit sehr hohen Infektionszahlen, in denen stärkere Einschränkungen notwendig seien. „Damit wir Akzeptanz behalten, muss das eben auch nach der Infektionsdynamik vor Ort entschieden werden“, sagte Spahn. Die Zahl der Todesfälle sei zu hoch und die Infektionszahlen müssten weiter verringert werden.
Spahn verteidigt Verordnung für Corona-Schnelltests
9 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die seit Freitag geltende Verordnung verteidigt, durch die sich Lehrer und Erzieher nun selbst mit Schnelltests auf das Coronavirus testen können. Kritik daran verstehe er nicht, sagte Spahn im ZDF-„Morgenmagazin“. „Es ist ja ein Angebot“, er habe damit auf Wünsche aus den Bundesländern reagiert. „Ich habe ja nicht gesagt, alle müssen das umsetzen.“
Unter anderem hatten Verbände der Hals-Nasen-Ohrenärzte vor Selbsttests gewarnt, sie sehen das Risiko falsch negativer Testergebnisse. Bei den nun absehbar zu erwartenden Corona-Impfstoffen sieht Spahn derweil bei der Bestellung und Verteilung keine nationalen Egoismen Deutschlands. Deutschland hätte wie andere große Länder wie Frankreich und Großbritannien auch im Alleingang einen Impfstoff zulassen können, sagte Spahn.
Pharmakonzern Pfizer mit Lieferkettenproblemen
8 Uhr: Der Pharmakonzern Pfizer hat das Auslieferungsziel bei seinem Corona-Impfstoff in diesem Jahr nach eigenen Angaben unter anderem wegen Verzögerungen beim Ausbau der Lieferkette halbieren müssen. Der Ausbau dauere länger als angenommen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens dem „Wall Street Journal“ am Donnerstag. Außerdem hätten die Ergebnisse der klinischen Studie später vorgelegen als ursprünglich gedacht.
Der Zeitung zufolge hielt Pfizer noch bis Mitte November intern an dem Ziel fest, bis Ende dieses Jahres 100 Millionen Impfdosen auszuliefern. Zuletzt sprach das Unternehmen allerdings schon von 50 Millionen Dosen. Für das kommende Jahr bleibe es bei der ursprünglichen Planung zur Auslieferung von mehr als einer Milliarde Impfstoff-Dosen, schrieb die Zeitung weiter.
Wer sich impfen lässt, braucht zwei Dosen, um geschützt zu sein. Pfizer entwickelte den Impfstoff zusammen mit dem deutschen Hersteller Biontech aus Mainz.
In dem Bericht hieß es unter Berufung auf eine an der Impfstoff-Entwicklung beteiligte Person, einige Bestandteile hätten in der frühen Produktion nicht den Standards entsprochen. Auf eine Anfrage nach weiteren Informationen antwortete der Konzern zunächst nicht.
Mehr als 23.000 Neuinfektionen gemeldet
6 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 23 449 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit liegt der Wert knapp über den 22.806 Fällen der Vorwoche, wie aus den RKI-Zahlen vom Freitagmorgen hervorgeht. Mit 432 neuen Todesfällen binnen eines Tages wurde der dritthöchste Stand seit Beginn der Pandemie gemeldet. Der bisherige Höchstwert von 487 Todesfällen war am Mittwoch erreicht worden.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg am Freitag auf 18.034.
Das RKI zählt in Deutschland seit Beginn der Pandemie 1.130.238 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 (Stand: 04.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 820.600 Menschen inzwischen genesen.
99-jährige Kroatin überlebt Corona-Infektion
5 Uhr: Eine 99-jährige Kroatin hat eine Coronavirus-Infektion überlebt. „Es ist vorbei, ich fühle mich jetzt gut“, sagte Margareta Kranjcec der Zeitung Vecernji List. Die hoch betagte Seniorin wohnt in einem Altenheim in der Stadt Karlovac. Ende Oktober wurde sie nach einem positiven Corona-Test in ein Krankenhaus eingeliefert - nach drei Wochen wurde sie jedoch wieder entlassen.
Gleich mehrere Bewohner ihres Heims hatten sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Kranjcec, die unter keinen ernsthaften Vorerkrankungen litt, zeigte jedoch keine Symptome, wie die Direktorin des Altenheims berichtete. „Angesichts ihrer Gebrechlichkeit und ihres hohen Alters ist es wirklich erstaunlich, dass ihr das Coronavirus nichts anhaben konnte“, sagte Stefica Ljubic Mlinac der Nachrichtenagentur AFP. Inmitten der Pandemie „ist das eine richtig gute Neuigkeit“, fügte sie hinzu.
USA registrieren mehr als 210.000 neue Corona-Fälle
3 Uhr: In den USA sind die meisten Neuinfektionen an einem Tag seit dem Beginn der Corona-Pandemie gemeldet worden. Binnen 24 Stunden seien landesweit mehr als 210.000 neue Fälle registriert worden, teilte die Johns-Hopkins-Universität am Donnerstagabend mit. Die Zahl der Toten erreichte demnach mit 2907 ebenfalls einen der höchsten bisher gemeldeten Werte.
Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Insgesamt verzeichneten die Vereinigten Staaten bereits mehr als 14,1 Millionen Corona-Fälle. Mehr als 276.000 Infizierte starben. Wegen der Reisewelle rund um den wichtigsten US-Feiertag Thanksgiving hatten Experten einen erneuten sprunghaften Anstieg der Infektionsfälle befürchtet.(red/dpa/afp)