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Computerclub Computerclub: Training für graue Zellen

Von Ursula Popp 24.01.2002, 15:10

Dessau/MZ. - Die Wohnung in Schuss, der Garten bestellt - was fängt man nun mit seiner Freizeit an? Aber da ist ja noch der neue Hausgenosse - der PC. Nach einem Einführungslehrgang bei der Volkshochschule oder der Urania sitzt man nun davor, drückt alle möglichen Knöpfe, probiert alle Programme - und stellt plötzlich fest: Allein mit der Technik, das ist auch nicht das Wahre.

Zu dieser Erkenntnis kamen etwa 15 Computer-Freaks im fortgeschrittenen Alter. Erfahrungen müsste man austauschen, vielleicht wissen andere eine Antwort auf die Fragen, die am Computer auftauchen? Einige ehemalige Lehrgangsteilnehmer wandten sich mit dieser Frage an die Urania.

Geschäftsführer Hubert Adam war von der Idee des Erfahrungsaustausches sehr angetan. So entstand 1996 der Computer-Club, gefördert von der Landesarbeitsgemeinschaft "Aktiv im Ruhestand".

Die Urania stellt die Geräte und den Raum zur Verfügung, außerdem einen Experten für die "kniffligen" Fragen. Vierzehntäglich treffen sich inzwischen etwa 15 Senioren. Gruppenleiter Frank Peter stellt in Absprache mit den Clubmitgliedern einen halbjährlichen Arbeitsplan zusammen. Wer über ein bestimmtes Gebiet gut Bescheid weiß, gibt sein Wissen weiter, natürlich mit praktischen Beispielen am PC. Die rege Diskussion zeigt den Wissensdurst der Teilnehmer.

Beim Besuch der Seniorenredaktion ging es um die "Bildbearbeitung". Der neu erworbene Scanner wurde von Gerd Schlüter vorgestellt. Der älteste Teilnehmer, Johannes Gabriel, ist auch mit 71 Jahren noch voller Interesse. "Wenn manche denken, ich kaufe einen PC und los geht es, so einfach ist die Sache nicht", betont er. Auf das Archivieren von Dias auf CD hat er sich spezialisiert, um Platz zu gewinnen. Etwa 200 Dias hat er schon verarbeitet, "ein bisschen Zeit braucht man schon dafür", schmunzelt er. Der 70-jährige Hans Stach freut sich, dass er mit dem PC seine "grauen Zellen wieder richtig aktiviert" hat. Der "Neueinsteiger" Herr Steinhilber ist erst ein Vierteljahr im Club. "Hier helfen sich alle gegenseitig, alle meine Fragen werden ausführlich beantwortet." Ich habe gleichzeitig einen PC-Führerschein gemacht", berichtet Hans-Jürgen Till, seit fast fünf Jahren dabei, verweist auf die Geselligkeit, die neben der Arbeit am Computer allen Teilnehmern sehr wichtig ist. "Besonders für Ältere", erzählt er, "gehört der Kontakt zu Gleichgesinnten zum Leben." Deshalb trifft man sich auch zu einem "gemütlichen Beisammensein".

Hubert Adam informiert über weitere Pläne: ein zweiter Club soll aufgebaut werden, um die derzeitige räumliche Enge etwas zu lockern. Ferner ist vorgesehen, den Computer-Club im Internet ausführlich vorzustellen - natürlich unter Mithilfe der Clubmitglieder.