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Chronologie der Affäre Hoyzer Chronologie der Affäre Hoyzer: Der Wettskandal im deutschen Fußball

01.02.2005, 16:56

Hamburg/dpa. - 19. Januar: Vier Schiedsrichter informieren den DFB überUngereimtheiten im Zusammenhang mit von Robert Hoyzer geleitetenSpielen.

21. Januar: Hoyzer wird vom DFB vernommen. Der Manipulations-Verdacht erhärtet sich.

22. Januar: Mit dem DFB-Pokal-Spiel zwischen Paderborn und dem HSVwird erstmals ein Spiel genannt, das Hoyzer manipuliert haben soll.

23. Januar: Der Wettanbieter Oddset erklärt, er habe den DFB frühüber Unregelmäßigkeiten beim Spiel Paderborn - HSV informiert.

24. Januar: Die Staatsanwaltschaft nimmt die Ermittlungen gegenHoyzer auf, das DFB-Präsidium tritt zu einer Krisensitzung zusammen.

25. Januar: Hoyzer beteuert in einem TV-Interview seine Unschuld.

26. Januar: Erstmals wird Hoyzer mit kroatischen Mafiastrukturenin Verbindung gebracht.

27. Januar: Hoyzer gibt in einer schriftlichen Erklärung die gegenihn erhobenen Manipulations-Vorwürfe zu.

28. Januar: Vier Personen werden als mutmaßliche Drahtzieher desWettbetrugs im Berliner Café King festgenommen, gegen drei wirdHaftbefehl erlassen. Hoyzer erklärt, dass weitere Schiedsrichter undauch Spieler in den Skandal verwickelt seien.

30. Januar: Wenige Stunden vor Spielbeginn wird Jürgen Jansen alsSchiedsrichter des Bundesliga-Spiels Werder Bremen - Hansa Rostockzurückgezogen.

31. Januar: Als erster Spieler gesteht Thijs Waterink (SCPaderborn) eine Verwicklung.

2. Februar: In zehn Bundesländern finden Hausdurchsuchungen statt.Insgesamt geraten 25 Beschuldigte, darunter 14 Spieler aus sechsVereinen, und zehn Spiele ins Visier der Ermittler. Der DFB erhältAkteneinsicht in die Unterlagen der Staatsanwaltschaft.

4. Februar: Anhand von Videobildern versucht DFB-SchiedsrichterJansen, seine Unschuld zu beweisen. Die Vorwürfe gegen ihn seien«gegenstandslos und haltlos».

6. Februar: Torhüter Georg Koch vom MSV Duisburg macht einenBestechungsversuch publik. Als Schlussmann von Energie Cottbus seienihm vor dem Spiel gegen Jahn Regensburg in der vergangenen Saison 20000 Euro für eine Manipulation angeboten worden.

8. Februar: Hoyzer demonstriert bei seinem ersten öffentlichenAuftritt in der ZDF-Sendung «Kerner» Schuldbewusstsein und Reue.

10. Februar: Das DFB-Sportgericht sperrt Hoyzer wegen grobunsportlichen Verhaltens nach einer Anhörung.

11. Februar: Das erste Sportgerichtsverfahren des DFB endet miteinem Vergleich: Der Hamburger SV wird für das manipuliertePokalspiel gegen SC Paderborn (2:4) mit insgesamt zwei Millionen Euroentschädigt.

12. Februar: Hoyzer wird in Berlin nach einem bereits zwei Tagezuvor erlassenen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr verhaftet und inUntersuchungshaft genommen.

14. Februar: Der DFB suspendiert Schiedsrichter Torsten Koop(Lüttenmark). Er hatte einen Anwerbungsversuch von Hoyzer im Januarnicht gemeldet. In Athen beginnt die Europäische Fußball-Union UEFAmit Untersuchungen zum UEFA-Cup-Spiel Panionios Athen - Dynamo Tiflis(5:2), das ebenfalls vom Wettskandal betroffen sein soll.

15. Februar: Das DFB-Sportgericht gibt dem Einspruch von WackerBurghausen statt und setzt die Zweitliga-Partie LR Ahlen - Burghausen(1:0) neu an. Die Partie war von Hoyzer verschoben worden. Erstmalsim deutschen Profi-Fußball kommt es damit zu einer Spielwiederholungwegen krimineller Machenschaften. Schiedsrichter Dominik Marks wirdvom DFB wegen des Vorwurfs der Verabredung zur Manipulation gesperrt.

22. Februar: LR Ahlen legt beim DFB-Bundesgericht Berufung gegendie Neuansetzung des Zweitliga-Spiels gegen Wacker Burghausen ein.

25. Februar: Hoyzer wird in Berlin nach 13 Tagen in derUntersuchungshaft wieder auf freien Fuß gesetzt. DerHauptbeschuldigte im Wettskandal muss sich drei Mal wöchentlich beider Polizei melden.

3. März: Das DFB-Sportgericht annulliert auch das von Marksgeleitete Regionalliga-Spiel Hertha BSC Amateure gegen ArminiaBielfeld Amateure (2:1) und sorgt damit für die zweiteSpielwiederholung. Der Einspruch des SC Freiburg gegen das mit 0:3verlorene Bundesliga-Spiel beim 1. FC Kaiserslautern wird abgelehnt.Die Partie hatte Jansen geleitet.

9. März: Der SC Freiburg legt beim DFB-Bundesgericht Berufunggegen die abgewiesene Neuansetzung des Bundesliga-Spiels gegen den 1.FC Kaiserslautern ein.

10. März: Die Staatsanwaltschaft Berlin bestätigt die am Vortagerfolgte Festnahme von Marks wegen «gewerbsmäßigen und bandenmäßigenBetruges in drei Fällen».

11. März: In Steffen Karl vom Regionalligisten Chemnitzer FC wirdder erste Fußballspieler festgenommen. Die Ermittlungsrichterin desAmtsgerichts Berlin-Tiergarten ordnete die Vollstreckung derUntersuchungshaft wegen Verdunklungsgefahr an. Karl werden gewerbs-und bandenmäßiger Betrug sowie die versuchte Verbrechensabrede undNötigung vorgeworfen.