Chefarzt gegen Stigmatisierung von Psychiatrie-Patienten

Hamburg - Der Chef der Psychiatrie der Asklepios Klinik Nord, Matthias Nagel, will die Stigmatisierung von Patienten und Mitarbeitern in der Akutpsychiatrie verringern. Bei der Eröffnung der neuen psychiatrischen Notaufnahme der Asklepios Klinik Nord in Hamburg-Wandsbek am Montag sagte er: „Mitarbeiter und Patienten finden Zwangsmaßnahmen gleichermaßen furchtbar. Wir wollen sie so wenig wie möglich.” Die beste Methode sei, Fixierungen durch Deeskalation zu vermeiden.
Hierzu werden Gespräche genutzt, der „weiche Raum”, wohin sich Patienten in Stresssituationen zurückziehen können, oder Sportgeräte im Innenhof, wie der Mediziner aufzählte. Zudem habe die schon seit Oktober genutzte Erweiterung der Akutpsychiatrie einen „Time out”-Raum für stark erregte Patienten.
Der 4,5 Millionen Euro teure, von der Stadt geförderte Neubau bietet 20 zusätzliche akut-psychiatrische Betten. Damit stünden 42 Betten auf zwei geschlossenen Akutstationen zur Verfügung. Die Psychiatrie in Wandsbek hat laut Asklepios insgesamt 110 stationäre und 20 tagesklinische Behandlungsplätze. (dpa/lno)