Burgruine Bornstedt Burgruine Bornstedt: Keine Party in alten Mauern
Bornstedt/MZ. - "Das Ordnungsamt hat uns kurzfristig die Genehmigung verweigert", so der Aseleber. Das will Lothar Müller, der Leiter des Ordnungsamtes, so nicht stehen lassen. "Wir haben eine Genehmigung bis 22 Uhr erteilt. Daraufhin wurde der Antrag zurückgezogen", erklärte Müller auf Anfrage den Stand der Dinge. Nach einer ähnlichen Party vor gut zwei Wochen, Organisator war ein anderer Veranstalter, hatte sich in Bornstedt unter Einwohnern Unmut geregt. "Da ist einiges schief gelaufen", so Eckhard Beck, Leiter des Ordnungsamtes der Kreisverwaltung.
Neben einer fehlenden Ausschankgenehmigung monierten die Aufsichtsbehörden auch die krasse Überziehung der genehmigten Veranstaltungszeit. Beck liegt es fern, die Veranstalter über einen Kamm zu scheren, sieht aber die Gefahr der Wiederholung, zumal für die nächsten Wochen noch mehrere derartige Veranstaltungen auf der Schweinsburg geplant sind. "Wir müssen die Interessen gegeneinander abwägen", so Beck. Er sieht in der Häufung rein kommerzielle Interessen und spricht davon, auch "das stehende Gewerbe schützen zu müssen". Zudem verstehe er die Aufregung nicht, "da wir alle Beteiligten an einem Tisch hatten und die Entscheidung eigentlich klar war". Zwischen allen Stühlen fühlt sich Harald Thurm als Mitglied des Bornstedter Heimatvereins. Der Verein ist Pächter des Burggeländes und daran interessiert, dort auch Veranstaltungen zu organisieren, die über die alljährlichen Heimatfeste hinausgehen.
Obendrein ist Thurm Bornstedter Gemeinderat. "Durch die abgesagten Veranstaltungen gehen Verein und Kommune erhebliche Mittel durch die Lappen", rechnet Thurm vor. Bornstedts Bürgermeister Rudi Wrobel ist ganz Diplomat. "Ich bin erst seit dem 8. Juli im Amt und kenne die Interna nicht", so das Gemeindeoberhaupt. Allerdings ist auch ihm nicht verborgen geblieben, dass sich Bornstedter Bürger bei der Veranstaltung vor zwei Wochen belästigt gefühlt hatten. Außerdem sieht er die denkmalgeschützte Burg durch zu viele Veranstaltungen gefährdet. "Zudem ist der Rahmen der Burg für solche Veranstaltungen zu klein und die Toiletten reichen auch nicht", macht Wrobel weitere Bedenken geltend. Grundsätzlich hat der Bürgermeister nichts gegen Veranstaltungen auf der Burg. "Aber wir können ja nicht nur etwas für die Jugend machen, sondern müssen rasch Alternativen finden".