Bürgerumfrage zur Gebietsreform Bürgerumfrage zur Gebietsreform: Klares Bekenntnis zu Bad Bibra
Bad Bibra/jä. - Im "Finne"-Verwaltungsamt sind in Auswertung der erfolgten Bürgerumfrage mittlerweile auch die Antworten zum Thema Gebietsreform statistisch aufgearbeitet worden. Für Verwaltungsleiter Götz Ulrich ist danach besonders bemerkenswert, dass die "Finne"-Mitgliedsgemeinden im "Zusammenwachsen einen guten Schritt vorangekommen" seien. Dies bewertete er aber vor allem als Verdienst seines Amtsvorgängers Werner Bornkessel.
Als Indiz dafür führt Ulrich an, dass relativ viele Bürger für ein Zusammengehen aller Mitgliedsorte sind, wenn ihre Gemeinde nach der Vorgabe, mindestens 1000 Einwohner haben zu müssen, nicht mehr selbstständig bleiben kann. Die Prozentzahlen für diese Alternative liegen nach den Antworten, aufgeschlüsselt auf die einzelnen Orte, zwischen 20 und 49 Prozent. Nur in Bad Bibra selbst sind lediglich 14 Prozent für ein Zusammengehen aller, wobei das Interesse, die Selbstständigkeit zu erhalten, aber überall ganz klar dominiert.
Durch diese Tendenz sieht sich der "Finne"-Chef auch in seiner Auffassung bestärkt, die Frage des Zusammengehens von Gemeinden bis nach die Landtagswahlen im kommenden Jahr hinauszuschieben - als CDU-Mann natürlich in der Hoffnung, dass sich danach neue Aspekte für diesen Teil der Gebietsreform ergeben könnten. Interessant nach den eingegangenen Antworten ist weiter, dass sich selbst in Lossa 33 Prozent die Stadt Bad Bibra als Partner vorstellen könnten, wenn es nicht anders geht, nur 24 Prozent dagegen zum benachbarten Billroda tendieren.
Außer in den wenigen Zuschriften aus Bucha wird Bad Bibra auch in allen anderen Antworten aus den Orten häufig als Variante für ein Zusammengehen genannt. Sogar in Altenroda, in der Gemeinde haben sich im Vergleich der Orte prozentual die meisten Einwohner an der Bürgerumfrage beteiligt, wird Bad Bibra (54 Prozent) gegenüber Nebra (13 Prozent) klar als möglicher Partner favorisiert. Auch Götz Ulrich ist von dieser Akzeptanz überrascht: "Die Ablehnung von Bad Bibra ist nicht so groß wie gedacht." Auf dieser Basis nun eine Einheitsgemeinde anzustreben, was ja nahe liegen könnte, kommt für ihn aber schon deshalb nicht in Betracht, weil die geforderte Mindesteinwohnerzahl von 7000 nicht zu erreichen wäre.
Die "Finne" hat derzeit rund 6100 Einwohner, muss sich nach den aktuellen Vorgaben vom Land - mindestens 10 000 Einwohner nach der Gebietsreform - auch als Verwaltungsgemeinschaft (VG) einen Partner suchen. Nach den neuesten Entwicklungen (wir berichteten) ist ja sogar ein "Dreierbund" möglich, bestehend aus den VG "Finne", "Mittlere Unstrut" (Nebra) und "An der Finne" (Eckartsberga). Dieser stand beim Start der Bürgerumfrage unter dem Punkt Zukunft der VG "Finne" aber noch nicht zur Disposition. 78 Prozent aller Umfrageteilnehmer würden nach den aufgelisteten Vorschlägen eine Vereinigung mit "An der Finne" und dem Amtssitz Bad Bibra für die beste Lösung halten, nur ein Prozent dann den Sitz Eckartsberga akzeptieren.
Lediglich 18 Prozent stimmten für ein Zusammengehen der "Finne" mit der VG "Mittlere Unstrut" mit dem künftigen Amtssitz Nebra. In Lossa und Billroda wären jeweils nur drei Prozent für diese Alternative, in Altenroda auch nur 37 Prozent, in Bucha dagegen 67 Prozent und in der Stadt Bad Bibra selbst immerhin sieben Prozent. Götz Ulrich bewertet diesen Bürgerwillen als klare Orientierung, eine Vereinigung mit der VG "An der Finne" anzustreben, wenn der "Dreierbund" nicht zu Stande kommt.