Bürgermeister von Boostedt begrüßt Angebot des Landes

Kiel - Der Bürgermeister von Boostedt, Hartmut König (CDU), hat das Angebot des Landes begrüßt, den Kapazitätsabbau und die mittelfristige Schließung der örtlichen Landesunterkunft für Flüchtlinge in einem Vertrag verbindlich zu regeln. „Dies ist natürlich besser als der bisher geplante „letter of intent” (Absichtserklärung)”, sagte König am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Er sei aber nur einer von 17 Gemeinderatsmitgliedern. Das Angebot werde jetzt von den Fraktionen der Gemeinde mit 4600 Einwohnern im Kreis Segeberg beraten.
Kernpunkte der Zusagen des Landes: Vom 1. Dezember 2019 an werden in der Regel nicht mehr als 500 Menschen in der Landesunterkunft in der ehemaligen Rantzau-Kaserne untergebracht, in Notsituationen maximal 700. Zurzeit sind es etwa 1200 Flüchtlinge. Ende November 2024 wird die Landesunterkunft in Boostedt komplett geschlossen.
Das Innenministerium plant, als einzige zentrale Landesunterkunft die Einrichtung in Neumünster zu erhalten und dort auszubauen mit einer Kapazität von bis zu 1500 Plätzen. Da die Stadt Neumünster den Verkauf eines dafür notwendigen Grundstücks möglicherweise ablehnt, hat Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) die Option einer dritten Landesunterkunft in Rendsburg ins Gespräch gebracht.
„Es ist gut, dass sich die Fahne mit dem Wind gedreht hat und jetzt Vernunft einkehrt”, sagte König. Er hatte - wie auch Schleswig-Holsteins Flüchtlingsbeauftragter Stefan Schmidt - sich für kleinere Unterkünfte ausgesprochen.
König betonte, er erwarte vom Land und der Stadt Neumünster endlich die Zusage, dass Boostedt ein Teilstück der Bundeswehr-Liegenschaft einem Investor für Gewerbezwecke anbieten dürfen. Dafür müssten das Land und Neumünster als sogenanntes Oberzentrum grünes Licht geben. (dpa/lno)