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Bücher, Zimmer, Studienplatz: Studenten tauschen im Netz

Von Verena Wolff 24.09.2007, 06:52

Bonn/dpa. - Studenten sind meistens mobil, aber knapp bei Kasse. Darum wird im Internet inzwischen getauscht, was das Zeug hält: Studienplatz oder Zimmer, Bücher oder Dienstleistungen.

Es gibt praktisch nichts aus dem studentischen Leben, das nicht in eine der zahlreichen Tauschbörsen passt. Bei einigen der Börsen wird geringes Entgelt fällig, aber «eher eine Art Bearbeitungsgebühr als wirkliche Kosten», wie Manfred Behr, Projektleiter bei der Börse «studienplatztausch.de» in Bonn sagt. In einer Datenbank sind die Merkmale der Tauschwilligen hinterlegt - «Zahnmediziner bietet Köln und sucht München». Die Studierenden surfen auf die Seite und finden unter Umständen sofort ein passendes Angebot. «Wenn niemand da ist, sollte man sich anmelden», sagt Behr. Dann werde so lange gesucht, bis ein direkter oder ein so genannter Ringtausch zustande kommt.

Besonders beliebte Tauschfächer sind die früheren ZVS-Fächer. Dazu gehören Medizin, Pharmazie, Psychologie, Betriebswirtschaft und Jura. Tauschwillige müssen einen Obolus von 5,10 Euro entrichten - der überwiegende Teil des Geldes, mit dem sich die Seite finanziert, kommt von den Hochschulen. «Die ASten der Hochschulen finanzieren den gemeinnützigen Verein, der hinter dem Projekt steht.» Seit knapp zehn Jahren hilft «studienplatztausch.de» den Wechselwilligen zu einem neuen Studienplatz - inzwischen gibt es bis zu 10 000 Bewerbungen pro Jahr und etwa zehn bis zwölf Vermittlungen jeden Tag.

Auch andere Webseiten sind Foren für alle, die mit ihrem Studienort nicht glücklich sind. Dazu gehören «studis-online.de», «allstudents.de» oder «uni24.de». Auf der Seite «unitausch.de» werden neben Studienplätzen auch WG- oder Wohnheimzimmer angeboten - ein Service, der nach Behrs Worten der Seite «studienplatztausch.de» untersagt wurde.

Zu den meist besuchten Webseiten, wenn es um das Thema Wohnen geht, gehört die Seite «wg-gesucht.de» aus Stuttgart. Rund 1,8 Millionen Besucher zählt die Seite pro Monat, sagt Lysander Mende, einer der Geschäftsführer. Kommerzielle Angebote, etwa von Maklern, gibt es auf der Seite nicht - dafür neben WG-Zimmern auch Mietwohnungen oder Häuser. «Studenten bieten an, Praktikanten oder Auszubildende - und alle, für die die Wohngemeinschaft eine Lebensform ist.» Getauscht wird auf den Seiten nur indirekt - wenn sich zwei finden, die etwa ihren Studienort tauschen und die WG gleich dazu.

Ebenfalls ein beliebter Tauschgegenstand sind Bücher. Wer sich nicht über die Schwarzen Bretter an den Hochschulen mit Literatur versorgen kann oder will, hat beim größten Verzeichnis gebrauchter Bücher, dem Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher (ZVAB), gute Chancen. Dort greifen die Suchen auf mehrere tausend Antiquariate im In- und Ausland zu. Spezialisierte Tauschbörsen wie «buchticket.de», «booklooker.de» oder die Metasuchmaschine «eurobuch.de» bieten sich ebenfalls an. Eine echte und reine Tauschbörse ist «tauschticket.de». Dort gibt es virtuelle Bücherregale der einzelnen Nutzer, auf denen Angebot und Nachfrage geregelt werden. Bezahlt wird nicht mit Bargeld oder Karte, sondern mit Tauschtickets. Kosten fallen nur für den Versand von Büchern an.

Studienplatztausch: www.studienplatztausch.de

Tipps und Infos rund ums Studium: www.studis-online.de

Infoportal für Studenten: www.allstudents.de

Community für Studenten: www.uni24.de

Studienplätze und WG- oder Wohnheimzimmer: www.unitausch.de

WG-Zimmer: www.wg-gesucht.de

Tauschbörse für Bücher: www.buchticket.de

Börse für Bücher, Filme und Musik: www.booklooker.de

Buch-Suchmaschine: www.eurobuch.de

Tauschbörse für Bücher, Filme, Musik und Spiele: www.tauschticket.de