Boxen Boxen: Vitali Tajbert und Rustam Rahimov sichern sich Bronze

Athen/dpa. - Die Boxer schlagen in Athen erfolgreich zu. Nach Europameister Vitali Tajbert (Velbert) hat sich in Athen auch Fliegengewichtler Rustam Rahimov (Schriesheim) seinen olympischen Medaillentraum erfüllt.
Der 29 Jahre alte WM- und EM-Dritte besiegte im Viertelfinale Paulus Ambunda aus Namibia mit 28:15 nach Punkten und hat damit ebenso wie Tajbert Bronze bereits sicher. «Das ist der glücklichste Moment in meiner Karriere. Darauf habe ich viele Jahre warten müssen», meinte der deutsche Meister erschöpft, aber höchst zufrieden.
Teamkollege Tajbert war einer der ersten Gratulanten. «Das hat Rustam toll gemacht. Ich freue mich mehr als über meine eigene Medaille», sagte der 22 Jahre alte Vize-Weltmeister. Und auch Chef- Bundestrainer Helmut Ranze war voll des Lobes. «Anders als im Achtelfinale hat sich Rustam die Kräfte diesmal richtig eingeteilt und bis zum letzten Gong den Kampf bestimmt. Das war eine runde Leistung. Die Medaille ist verdienter Lohn für die vielen Entbehrungen, die er in Kauf nehmen musste», betonte der Wormser.
Rahimov ging den Fight gegen den robusten Namibier viel verhaltener, aber genauso konzentriert wie seinen ersten Olympia- Kampf an. Der Schützling von Trainer Valentin Silaghi baute seine Führung ständig aus und ließ sich in der dritten Runde wegen Haltens nicht aus dem Konzept bringen. «Wir haben die Fehler aus dem ersten Kampf analysiert und nicht wiederholt. Das war der Schlüssel für den Erfolg», befand Silaghi.
Deutschlands Boxer haben damit mit ihrem Mini-Team von nur vier Kämpfern ihre Medaillenbilanz gegenüber den letzten Olympischen Spielen verdoppelt. «Unser Konzept ist aufgegangen. Aber abgerechnet wird erst zum Schluss. Noch können wir unsere Medaillen ja veredeln», sagte Verbandspräsident Paul Forschbach (Ernsgaden). 2000 in Sydney hatte Sebastian Köber (Frankfurt/Oder) mit Bronze im Schwergewicht die einzige Medaille gewonnen. Köber ist in Athen eine Gewichtsklasse höher im Achtelfinale ausgeschieden.
Die beiden im Turnier verbliebenen Deutschen steigen in der ersten Halbfinal-Veranstaltung in den Ring. Tajbert trifft dabei auf den Nordkoreaner Song Guk Kim. Rahimov boxt gegen den Kubaner Yuriokis Gamboa. «Das sind beides ganz, ganz schwere Aufgaben. Kim ist ein boxerisch hervorragend ausgebildeter Mann, der Vitali zudem um einiges überragt. Und Gamboa kommt aus der exzellenten kubanischen Boxschule. Über deren Klasse muss man keine Worte verlieren», erläuterte Ranze.